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Atemlose Leidenschaft in deinen Armen

Atemlose Leidenschaft in deinen Armen

Titel: Atemlose Leidenschaft in deinen Armen
Autoren: Day Leclaire
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nicht entgangen. „Ob du’s glaubst oder nicht, sie hatte noch viel mehr Schuhe als ich. Ich bin also hochgegangen, um mir etwas Schönes auszusuchen. Ihr begehbarer Kleiderschrank war wie ein Schuh-Schlaraffenland. Ich hatte wohl schon eine Stunde mit Probieren verbracht und konnte mich immer noch nicht entscheiden, als plötzlich Onkel Dominic und Tante Laura das Schlafzimmer betraten. Sie bemerkten mich nicht; entweder hatte Tante Laura mich ganz vergessen, oder sie dachte, ich wäre schon weg. Auf jeden Fall – sie haben heftig gestritten.“
    Sev blickte traurig drein. „Ja, das kam leider häufig vor. Bitte erzähl weiter, Gianna.“
    „Onkel Dominic sagte ihr, dass er sie verlassen würde und die Scheidung wollte. Da fing Tante Laura an zu weinen. Sie sagte …“ Gianna musste heftig schlucken, bevor sie weiterreden konnte. „Sie sagte: ‚Aber was ist mit dem Inferno? Du hast mir erzählt, es wäre für die Ewigkeit.‘“
    Primo schloss die Augen, und Nonna hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund.
    „Tut mir leid“, sagte Gianna leise. „Es tut mir so leid, dass ich euch all das erzählen muss.“
    „Red weiter“, forderte Primo sie auf.
    „Onkel Dominic sagte, dass er das Inferno mit einer anderen Frau erlebt hätte. Falls er ihren Namen erwähnt hat, habe ich ihn vergessen. Er meinte, so etwas passiere manchmal und er könne nichts dagegen tun.“ Gianna sah, wie ihre Brüder und Cousins erschrocken und ungläubig dreinblickten. Die Reaktion ihrer Ehefrauen wagte sie nicht zu erforschen. „Tante Laura weinte immer noch, aber sie war auch wütend. Sie warf ihm vor, er hätte ihr doch bei der Hochzeit gesagt, dass er das Inferno für sie empfand. Und Primo hätte ihr versichert, dass es nur einmal im Leben zuschlug. Und sie meinte, sie hätte ihn nie geheiratet, wenn sie nicht das Inferno füreinander empfunden hätten.“
    „Was ich gesagt habe, stimmt“, beharrte Primo. „Das Inferno schlägt nur einmal im Leben zu.“
    Traurig schüttelte Gianna den Kopf. Es schmerzte sie tief, dem alten Herrn seine Illusionen zu nehmen. „Onkel Dominic meinte, du wüsstest es nicht besser, weil du es eben nie für eine zweite Frau empfunden hättest. Er aber schon. Er sagte, dass die Dantes es für mehr als eine Person empfinden können, aber dass er die Sache in Ordnung bringen könnte. Das Inferno zurücknehmen, damit Tante Laura ihn nicht mehr liebte. Und dann … dann hat er ihre Hand ergriffen und sie freigegeben.“
    „Was?“, riefen alle wie aus einem Munde.
    „Er hat sie freigegeben“, wiederholte Gianna. „Und es hat funktioniert.“
    Zum ersten Mal in ihrem Leben hörte sie Primo fluchen. Darüber war sie so schockiert, dass sie schweigend mit offenem Mund dasaß. Ihr Großvater warf Sev einen mitleidigen Blick zu. „Es schmerzt mich, so etwas über meinen eigenen Sohn sagen zu müssen – aber Dominic hat gelogen.“
    Energisch schüttelte Gianna den Kopf. „Nein, nein, hat er nicht. Anschließend ging er weg, und Tante Laura hat eine Freundin angerufen. Sie sagte, dass das Inferno fort sei. Sie hätte gefühlt, wie es ihren Körper verließ, als Onkel Dominic sie freigab.“ Sie legte eine kleine Pause ein. „Und sie sei froh darüber, sagte sie. Froh, dass das Inferno sie nicht mehr zwingen konnte, jemanden gegen ihren Willen zu lieben. Jetzt könnte sie am nächsten Morgen mit ihm auf die Segeltour gehen und in aller Ruhe die Scheidung besprechen. Unbeeinflusst durch das Inferno.“
    Gianna konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. „Ihr glaubt gar nicht, wie leid mir das tut. Ich hatte euch das nie erzählen wollen, weil ihr alle so glücklich wart. Und jetzt habe ich alles kaputt gemacht.“
    Constantine zog sie in die Arme. „Ganz ruhig, piccola. Du hast überhaupt nichts kaputt gemacht.“
    „Doch. Ich habe dich freigegeben. Das Inferno ist weg. Und jetzt liebst du mich nicht.“
    „Ist es denn wirklich weg?“, fragte er leise. „Die ganze Zeit habe ich hier gesessen und mir deine Geschichte angehört, und meine Handfläche hat gekribbelt wie sonst auch.“ Er holte tief Luft. „Und noch etwas. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie einer Frau gesagt, dass ich sie liebe. Sogar dir nicht. Aus Stolz, nehme ich an – aus falschem Stolz. Als letztes Aufbäumen gegen etwas, das ich nicht unter Kontrolle habe.“
    Sie versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien, aber er ließ sie nicht los. „Du willst mich nicht lieben, stimmt’s?“
    „Ich will nicht,
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