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Atemlose Begierde

Atemlose Begierde

Titel: Atemlose Begierde
Autoren: Isabelle Sander
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Ärger stieg in mir hoch.
    »Dieses ›Dr.-Jekyll-und-Mr-Hyde‹-Spiel mit dir macht mich krank,
Rick. Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass ich mit dir zusammenziehe.
Michelle hat mir übrigens die Bilder, die Nathan von ihr im Hotel gemacht hat,
gezeigt, obwohl du mir erklärt hast, dass die Jungs sie löschen würden. Du
tickst nicht richtig, oder?«
    Jetzt sah er mich von der Seite an. Seine Züge hatten sich wieder
entspannt und wurden schlagartig liebenswürdig und verführerisch wie immer. Die
Felder fuhren außen an uns vorbei, und ich konnte es nicht fassen.
    »Nein, nein! Ich kann nicht mit dir zusammenleben, du bist so
derartig durchgeknallt, wirklich zum Fürchten bist du!«
    Jetzt hatte er wieder zu einem moderaten Fahrstil zurückgefunden und
sagte völlig ruhig: »Weißt du, ich denke, dass Rory es Spencer erzählt haben
muss. Er würde sich nichts mehr wünschen, als dass ich mit dir glücklich werde
und Spencer aus meinem Leben verschwindet.«
    »Du hast ihm nichts von deinen Plänen, mit mir in das Haus in
Richmond ziehen zu wollen, erzählt?«
    »Nein, Jo, kein Wort davon. Ich habe selbst keine Lust mehr auf
Spencer. Dass er mir solche Nachrichten schickt und denkt, mich damit irritieren
zu können, ist wirklich sein Problem. Er versucht es mit allen Mitteln, die ihm
recht und billig sind. Und dass gerade du es jetzt liest und dich drüber
aufregst, ist ein gefundenes Fressen für ihn.«
    Er sah mir in die Augen, offen und mit grenzenloser
Aufrichtigkeit.
    »Durchschau das doch bitte, Jo!«
    »Aber, er schafft es dennoch, dich in seine schmutzigen Geschäfte mit
reinzuziehen.«
    »Hör, mal Jo, ich habe damit so gut wie gar nichts zu tun. Das
Business ist einzig Spencers Idee gewesen, und es steht außer meiner Macht, ihn
davon abzuhalten. Ich hab dir schon gesagt, dass das Menschen sind, die das
beruflich machen.«
    »Und wie ist es mit denen, die wie ich, selbst plötzlich Gefahr
laufen in eurem Apartment unfreiwillig Protagonistin eines Filmchens zu
werden?«
    »Ich war selbst schon Opfer dieser Überwachungsanlage. Spencer hat
mir lange nichts von ihr erzählt. Dann hat er eines Tages ein paar DVDs
rausgeholt und mir Filmchen vorgespielt, auf denen ich drauf war … mit
ihm.« Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse, die wohl witzig hätte sein
sollen, aber sie machte mich richtig wütend.
    »Ihr beide seid ein tolles Team, du solltest endlich seinem Drängen
nachgeben und ihn heiraten. Er ist scharf auf dich,
und du kannst nicht widerstehen. Es mangelt ihm an
Stringenz, auch in der Sexualität «, imitierte ich Rolands Akzent.
    »Wer sagt das? Meinst du mich?«
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    »Stimmt’s nicht?«
    »Was soll das heißen? Jo, du fängst nun nicht wieder damit an, ja?
Missverstehst du immer absichtlich, was ich sage?«
    »Rick, du läufst Idealen hinterher, die mit deinem wahren Leben doch
gar nichts zu tun haben. Ich bin dir nicht böse deshalb, aber was du mit Spencer
treibst, sprengt meine eigenen bescheidenen Grenzen. Denkst du ehrlich, dass
unsere Leben kompatibel sind?«
    »Jo, du bist die einzige Frau, die alles in sich birgt, was ich
brauche, du kannst damit umgehen, du kannst mich zügeln und mir Halt geben.«
    »Dafür bin ich aber nicht da!« Ich stampfte mit dem rechten Fuß auf.
»Ich kann nicht von einer Beziehung in die nächste schlittern und bei dir den
Babysitter spielen. Ich brauch selber einen! Du bedeutest was ganz anderes für
mich. Lass uns doch mal Klartext sprechen, du bist viel zu verrucht, als dass du
hier einen auf Familienvater machen kannst und ich es dir abnehme. Und davon
abgesehen: Ich bin die Letzte, die dich dazu verdammen will!«
    Sein Blick streifte mich abschätzig von der Seite, seine Stimme war
dennoch ruhig und vernünftig. »Jetzt machst du dir aber was vor. Du kommst, weil
du mich brauchst, Jo, weil wir uns guttun, besser als all die anderen Dinge, die
es für uns gibt. Das weißt du genau, du gibst es nur nicht zu.«
    »Dein Wahnsinn tut nicht immer gut«, ich atmete lautstark aus.
    »Dich stört doch bloß Spencer.«
    »Ich will mich nicht an euerm Intermezzo reiben, du lebst, wie du
willst, und wir sehen uns, wenn wir möchten. Lassen wir es doch einfach
dabei.«
    »Mein Leben ist nicht abgründig. Es ist viel angepasster, als du
denkst. Warum wehrst du dich jetzt mit Händen und Füßen?«
    »Du versuchst dich Konventionen zu beugen, die gegen deine Natur
gehen – oder warum hat Spencer dich so in der Hand?«
    Er musste
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