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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe
Autoren: Cherry Adair
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haben.«
    Dakota legte ihm die Hand auf den Arm. Ein Fehler. Sie spürte die harten Muskeln, die geballte Kraft dahinter. Und erinnerte sich … Sie zog ihre Hand zurück, da sie die Wärme seiner Haut nicht spüren wollte, nicht einmal durch mehrere Kleiderschichten hindurch. Wollte seine kräftigen Arme nicht spüren, sich nicht erinnern, wie kräftig sie waren. »Also schön. Noch einmal in Kurzform:
Ich
bin die Expertin. Ob in Europa oder oben in Seattle. Besorg mir dieses Blutbild, und ich bestätige, dass es sich um
Rapture
handelt. Von da machen wir weiter.« Sie zwang sich, ihren hektischen Atem in den Griff zu bekommen.
    Es dauerte mehrere ausgreifende Schritte, bis ihm auffiel, dass sie gar nicht mitgekommen war. Aber als er sich nach ihr umdrehte, war in seinem Gesichtsausdruck keine Spur von Mitgefühl – oder auch nur Unvoreingenommenheit – zu erkennen. »Ich sage dir das nur ungern, Dakota, aber es geht hier nicht um dich. Ich werde einen von meinen Leuten bitten, dich zum Flughafen zurückzubringen. Flieg zurück nach Seattle. Ich hab keine Zeit, darauf zu warten, bis eine von deinen launischen Schmollphasen abgeklungen ist.«
    Sie war weder launisch noch schmollte sie. Und sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man ihr das vorwarf. »Wann habe ich mich
jemals
so benommen?«
    »Als ich mehrfach versucht habe, dich nach der Verhaftung meines Vaters zu kontaktieren.«
    Sie hatte damals im Krankenhaus gelegen. Die Ärzte hatten sie in ein Koma versetzt, was er wüsste, wenn er sich damals nicht wie ein vollkommener Idiot benommen hätte. Die alte Kränkung schmerzte, als wäre sie frisch, nur war dies weder der Zeitpunkt noch der Ort, um reinen Tisch zu machen. Wenn sie ihm
das
erklären müsste, würde sie die Krise kriegen.
    »Ich kann dir helfen, Rand. Wenn du mich lässt. Wenn nicht …« Sie hob die Schultern an und ließ sie wieder fallen. »Ich weiß mich wirklich selbst zu beschäftigen.«
Gib mir etwas an die Hand, irgendetwas, und ich komme diesem Kerl auf die Schliche.
Sicher, sie konnte den Schuldigen ausfindig machen, aber Rand mit im Boot zu haben, würde ihr die Aufgabe erleichtern. Und dank seiner Sachkenntnis wäre es auch sicherer. Nicht, dass sie ihn das jemals spüren lassen würde. Einen solchen Trumpf würde sie ihm nicht in die Hand spielen.
    »Ich brauche keine …«
    »Du hast Zak erzählt, dass du einen Spürhund brauchst«, fiel sie ihm ins Wort. Mit einer Mischung aus Belustigung und Bitterkeit erinnerte sie sich, dass sie seine Sturheit einmal attraktiv gefunden hatte. »Und da bin ich. Gleich nachdem Zak mir deine spärlichen Details mitgeteilt hatte, wusste ich, dass es sich hier um die Droge handelt, an der wir damals bei Rydell gearbeitet haben. Ich bin mit ihr bestens vertraut, kenne sie in- und auswendig. Vier Jahre lang habe ich nur dafür gelebt, sie geatmet, von ihr geträumt. Es handelt sich um das Antidepressivum, an dessen Perfektion wir damals sehr hart gearbeitet haben. Unseren gigantischen Misserfolg. Glaub mir. Es ist
Rapture

    Rand starrte sie an, die Hände trügerisch locker an den Seiten. Sie redete einfach weiter. Hoffte, dass er sich dieses eine Mal anhören würde, was sie zu sagen hatte, ohne gleich abzublocken und ihr ins Wort zu fallen. »Ecstasy und Rohypnol brauchen etwa zehn Minuten, bis sie ihre Wirkung entfalten. Beide senken die Hemmschwelle und haben häufig einen Gedächtnisverlust zur Folge. Soweit ich gehört habe, hatte keiner der Betroffenen
irgendwelche
Hemmungen, und sie alle erinnern sich bis in die peinlichsten Einzelheiten an das Geschehen. Wir müssen unter allen Umständen verhindern, dass dieses Zeug in ganz Europa verbreitet wird, Rand. Diese Droge macht schneller süchtig als Meth. Und was noch übler ist, in höheren Dosen ist sie tödlich.«
    In seinem Unterkiefer zuckte ein Muskel. »Ich habe Stark in die Einzelheiten eingeweiht – im Vertrauen.«
    »Und dieses Vertrauen sollte auch für den Agenten von Lodestone gelten, den er zu deiner Hilfe geschickt hat«, hakte sie nach, nicht minder hartnäckig als zuvor er. »Und das bin ich. Er weiß, dass ich Chemikerin war. Wir beide sind uns einig, dass ich bestens qualifiziert bin, dir zu helfen.«
    »War?«
    Sie ging gar nicht darauf ein. Ihr Leben ging Rand Maguire nichts mehr an. »Sollte DL 6–94 bereits produziert werden, haben wir ein größeres Problem, als dass sich eine Handvoll Leute bloß einen netten Abend gemacht haben. Das Zeug muss beschlagnahmt
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