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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe
Autoren: Cherry Adair
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neben ihm stand, ging Rand jedoch einen feuchten Kehricht an. Jedenfalls, solange er nichts davon mitbekam.
    Herrgott. Als Zack ihr berichtet hatte, was auf dem Hochzeitsempfang vorgefallen war, hatte Dakota gebetet, bei der Droge möge es sich nicht um DL 6–94 handeln. Doch nachdem sie die Einzelheiten erfahren hatte – so spärlich sie auch waren –, bestand kein Zweifel mehr. Nicht der geringste. Sie würde mit der Bestätigung warten, bis sie einen Blick auf die Testergebnisse geworfen hatte. Dennoch wusste sie, was da zum Einsatz gekommen war.
    »Für den Fall, dass du diese Geschichte – oder mich – nicht ernst nehmen solltest«, erklärte sie ihm ruhig, »lass mich dir mit für einen Laien verständlichen Worten schildern, wie schlimm die Lage ist. Eine Person von circa siebzig Kilo wird bereits nach der Einnahme von gerade mal fünf Mikrogramm DL 6–94 abhängig, egal ob sie sie auf einmal oder auf fünf Dosen verteilt zu sich nimmt. Von da an geht es bergab, denn der fortgesetzte Missbrauch führt unweigerlich zum Tod.«
    Er starrte sie wütend an. »Und wenn es sich nicht um die Formel von Rydell Pharmaceuticals handelt?«
    Dann werden trotzdem Menschen sterben. Aber wenigstens kann ich dann ruhig schlafen, weil ich weiß, dass ich nichts damit zu tun hatte.
»Die Droge muss von der Straße, Rand, egal, wer sie produziert. Ich bin nicht nur mit den Ingredienzien und ihrer Wirkungsweise vertraut, ich kann auch herausfinden, wer hinter den Kulissen die Fäden zieht. Wenn es sich um besagte Formel handelt, ist Rydell Pharmaceuticals dafür verantwortlich.«
    »Noch wissen wir nicht, wie weitreichend diese Sache ist«, sagte er und vermied es, sie dabei anzusehen. »Erpressung ist als Motiv noch nicht vom Tisch.«
    »Mag sein. Trotzdem. Erscheint es dir nicht als übergroßer Zufall, dass die Droge, mit der dein Vater befasst war, auf einer von dir beaufsichtigten Hochzeitsfeier verabreicht wurde?«
    Mit angespannten Kiefermuskeln drehte er sich um und sah sie an. »Paul sitzt hinter Gittern. Rydells Laborratten sind bei der Explosion ums Leben gekommen. Rechne es dir selbst aus, Dakota. Wenn es sich um
Rapture
handelt, kommst du als Einzige noch infrage. Da ist sonst niemand.«
    Seine ätzende Gereiztheit fraß an ihr, als wäre es Säure pur.
    Das war der Augenblick, in dem ihr Hass auf ihn zu neuem Leben erwachte. »Es liegt in Dr. Maguires und meinem besten Interesse, wenn wir die Verantwortlichen finden und der Geschichte einen Riegel vorschieben –
egal
, worum es geht. Wenigstens in dem Punkt wirst du mir zustimmen müssen.«
    Rand durchbohrte sie mit eisigem Blick. »Der Mann ist siebenundsechzig Jahre alt – und hat deinetwegen die letzten fünfundzwanzig Monate in einem ausländischen Gefängnis gesessen. Solltest du dir noch irgendwas erlauben, was ihm das Leben zur Hölle macht, dann mache ich dich fertig. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln.«
    Dies musste die längste Aufzugfahrt in der Geschichte des Hotels sein. Bis ihr auffiel, dass er vergessen hatte, die Schlüsselkarte einzuschieben, um das verdammte Ding in Bewegung zu setzen. »So sehr ich diese entzückende Unterhaltung genieße«, bemerkte sie zuckersüß, »wie wär’s, wenn wir dieses Ding endlich in Gang bringen, damit wir mit der Fahndung nach den Leuten, die wir suchen, weitermachen können?«
    Kopfschüttelnd zog er seine Brieftasche aus der Gesäßtasche, entnahm ihr die Karte und rammte sie in den Schlitz. »Warum die Eile?«
    »Hast du schon mal überlegt, dass derjenige, wer immer derzeit im Besitz der Formel ist, derselbe sein könnte, der deinen Vater hereingelegt hat?« Sie selbst glaubte keine Sekunde daran. Paul Maguire hatte
genau
gewusst, was er seiner Frau gab. Und er kannte
haargenau
die Wirkungsweise. Rand mochte die Erklärung eines Unfalltodes schlucken, nicht aber Dakota – auf keinen Fall. Ebenso wenig wie die Staatsanwaltschaft.
    »Der Einarmige? Nein. Wer das getan hat, weiß ich.«
    Sie zählte innerlich bis zehn. Sie war es leid, mit ihren Unschuldsbeteuerungen immer nur auf taube Ohren zu stoßen. »Schließen wir einen Waffenstillstand. Für die Dauer der Untersuchung.«
    »Solange sie nicht allzu lange dauert.« Er bedachte sie mit einem ausdruckslosen Blick. »Stark hat mir zugesagt, seinen besten
Mann
zu schicken.«
    Dakota lehnte sich gegen die Wand und zwang sich zu einem Lächeln. Mit Speck fängt man Mäuse – das sollte sie besser im Gedächtnis behalten, wenn sie auf die
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