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Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Aster, Christian von - Die grosse Erdfer

Titel: Aster, Christian von - Die grosse Erdfer
Autoren: Zwerg und Uberzwerg
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und darüber hinaus nur im Kriegsfall benutzt werden. Erhob ein Zwerg eine dieser Waffen gegen einen Zwergenartigen, drohte ihm sofortige Entzwergung.
    * Die zwergischen Basisvarianten der Erzählung sind Ursprung der vermeintlichen Vielfalt des zwergischen Mythen- und Legendenschatzes. Jede bestehende Legende gab es in drei möglichen, vom Trunkenheitsgrad des Erzählers abhängigen Formen, die in Bezug auf die Handhabung von Fakten und die Artikulation unterschiedliche Freiheiten zuließen. Die Basisvarianten wiederum führten vor allem in der volltrunkenen Tradition zu einem exponentiellen Anstieg der Legendenanzahl, da neben dem Trunkenheitsgrad des Erzählers auch der seiner Zuhörer berücksichtigt werden musste, welche die Legenden in der Regel bei nächster Gelegenheit weitererzählten. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Legende des sprechenden Steines von Kh’loddz, deren nüchterne Version sich im Lauf der Jahrhunderte kaum veränderte. In der trunkenen Variante gerieten vor allem Namen, Zahlen und Größenverhältnisse durcheinander, während aus der volltrunkenen im Laufe der Zeit die Legenden vom tanzenden Felsen von G’roggh, vom singenden Berg von Khollk, vom schreienden Kiesel von Hhonk und vom schwallenden Steinbruch von M’gogg entstanden, wobei letztere von Zwergenmythenkennern als die authentischste erachtet wird.
    * Diese Runen, die gleichsam ein Spektrum von Alltäglichkeiten, philosophischen, religiösen und körperlichen Aspekten abdeckten, geben vor allem Aufschluss über zwei interessante Aspekte der zwergischen Ritualkultur: Zum einen verdeutlichen sie die Gewichtung der Prioritäten in den Zeitaltern vor der Aufkunft und zum anderen die kreativen Anforderungen, die an den Hohepriester bei ihrer Deutung gestellt wurden. So bedeutete etwa die Rune für das Ungewisse zugleich Ja wie auch Nein, während die Rune für Bier auch Blut bedeuten konnte, woran sich der interpretatorische Spielraum ermessen lässt, über den der Hohepriester verfügte.
    * Das Ende der Frauen bezeichnet einen dramatischen Wendepunkt in der Geschichte des Ehernen Volkes und gilt gemeinhin als größte Katastrophe der zwergischen Geschichte. Durch einen tragischen Unfall während des porphyrenen Zeitalters, mitten im Splitterspinnenkrieg, kamen sämtliche Zwergenfrauen ums Leben. Zugleich wurden außerdem die Eier aller weiblichen Nachfahren zerstört, womit das Schicksal des Ehernen Volkes besiegelt wurde. Der Möglichkeit zur Fortpflanzung beraubt, war es nunmehr dem Untergang geweiht. Über Wesen und Ablauf der Katastrophe ist nichts bekannt. Im Allgemeinen wird die schwarze Splitterspinne für das Ende der Frauen verantwortlich gemacht.
     
    * Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Trauertrunk, jenes Starkbier, mit dem die Zwerge ihre Trauer ausdrückten, in seiner Zusammensetzung kaum von dem Freudenschluck unterschied, einem Gebräu, das sie bei freudigen Anlässen tranken und das im Wesentlichen auf das Rezept jenes Bieres zurückging, mit dem die Zwerge für gewöhnlich auch alle anderen Gefühlsregungen unterstrichen.
    ** Grinswurz war eines der wirkungsvollsten Rauschmittel des Ehernen Imperiums. Angeblich lehrte Grinswurz den Raucher die Sprache der Felsen. Die Tatsache aber, dass Zwerge nur ungern auf Dinge einschlugen, mit denen man sich unterhalten konnte, führte im Zusammenhang damit, dass das Einschlagen auf Felsen ein wichtiger Bestandteil der zwergischen Bestimmung war, zum generellen Verbot von Grinswurz durch den Großen Verwalter. Wenn ein Zwerg aber nach einer Pfeife verbotenem Grinswurz genug trank, vergaß er die Sprache der Felsen wieder.
    *** Gestoßene Schattenknolle war eine extrem leistungssteigernde Droge, deren einmaliger Konsum bei jedem Organismus unweigerlich zum Tod führte. In der Zeitspanne zwischen Konsum und Ableben, die je nach Art des Konsumenten zwischen zehn Schlag und einer halben Schicht lag, steigerten sich Kräfte und Fähigkeiten um ein Vielfaches – ein Phänomen, welches sich das Eherne Volk verschiedentlich zunutze machte, wenn es um die Effizienz von Nutztieren ging.
    * Die Anzahl der Helme ist kennzeichnend für die tatsächliche Größe des Ehernen Volkes, die schließlich während des achatenen Zeitalters, zum Zeitpunkt der Aufkunft und im Rahmen des Erzenen Edikts, auf Weisung des Großen Verwalters gegenüber der Außenwelt verschleiert wurde. Tatsächlich bestand das Eherne Volk selbst zu Zeiten seiner größten Ausbreitung nie aus
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