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Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)

Titel: Ashes - Ruhelose Seelen (German Edition)
Autoren: Ilsa J. Bick
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Schluss mit Gedanken und Erinnerungen. Schluss mit Wünschen, Träumen und Reue. Aus. Ende.
    Sie schlug auf.

2
    Es war alles andere als eine sanfte Landung.
    Alex krachte auf die Oberfläche wie ein Vorschlaghammer. Ihr rechtes Sprunggelenk wurde von einem jähen Blitz durchzuckt, der sich bis in ihre Hüfte fortsetzte. Eine Schmerzgranate schoss ihr Rückgrat hinauf und detonierte in ihrem Kopf. Ihr wurde schwarz vor Augen. Ein, zwei Sekunden lang war sie durch den spinalen Schock komplett weggetreten, hilflos wie eine Marionette mit abgeschnittenen Fäden.
    Ausgerechnet das Wasser, das ihr Tod hätte sein können, rüttelte sie nun mit klatschenden Wellen zur zweiten Runde wach. Schlagartig kam sie wieder zu Bewusstsein, als ihr ein eiskalter Schwall in Nase und Mund strömte und ihre Lungen zu füllen drohte. Im Reflex gegen das Ertrinken hatte sich ihre Luftröhre krampfhaft verschlossen. Sie schaffte keinen einzigen Atemzug. Dank schierer Willenskraft gelang es ihr schließlich, noch ein letztes Mal nach Luft zu schnappen, ehe das Wasser mit stählernen Fingern ihre Knöchel und Schenkel umschloss, um sie tiefer und tiefer unter die Oberfläche zu zerren.
    Nein! Eine Faust rot glühender Panik hämmerte gegen ihre Brust. Jetzt war sie völlig unter Wasser und in absoluter Dunkelheit, schlug wahllos um sich und wusste nicht, wo die Oberfläche war. Gefangen in einem Strudel, der durch gegensätzliche Strömungen entstand, wurde sie wie ein Spielball herumgewirbelt und -geschleudert. Ihre Schulter knallte gegen einen Fels, worauf ein elektrisierender Schmerz in ihr Handgelenk fuhr. Ihre Finger wurden taub. Sie versuchte zu schwimmen – wo ist oben, wo ist oben? – , brachte jedoch nur krampfhafte, schwache Züge zustande. Ihr ganzer Rücken war ein einziger gellender Schmerz. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie ihre Beine noch bewegen konnte.
    Fast keine Luft mehr. Muss was tun. In ihrer Kehle zuckten und bebten die Muskeln bei dem Versuch, den Mund aufzubekommen, damit Luft hereinkonnte – die nur leider nicht vorhanden war. Ein massives Stahlband schnürte sich immer fester um ihren Brustkorb, quetschte, drückte. Im verzweifelten Verlangen nach Sauerstoff begann ihr Herz schneller und schneller zu schlagen, eine Faust, die wie verrückt gegen den Käfig ihrer Rippen pochte: Lasst mich raus, lasst mich raus, LASST MICH RAUS !
    Ein plötzlicher Ruck. Alex spürte etwas an ihren Schulterblättern ziehen, dann einen fiesen schneidenden Schmerz, als der Riemen der Uzi an ihrer Kehle entlangscheuerte. Durch den Strömungsauftrieb wurden ihre Beine nach oben gerissen. Zwar war sie immer noch unter Wasser – und kurz vor dem Ertrinken –, aber sie wurde nicht mehr herumgewirbelt, zumindest momentan nicht.
    Ich hänge fest. Die Uzi. Anscheinend hatte sie sich mit dem Lauf irgendwie zwischen den Felsen verklemmt. Wenn das stimmte und die Uzi wirklich festsaß und sich nicht bewegte … Wenn ich es schaffe, mich umzudrehen, habe ich etwas, woran ich mich festhalten kann, und bekomme den Kopf aus dem Wasser. Während sie gegen die Strömung ankämpfte, umklammerte sie mit der Linken den Riemen der Uzi, der ihr immer noch in den Hals schnitt, und fasste mit der Rechten nach hinten. Doch ihr Griff ging ins Leere. Mit Beinschlägen versuchte sie, näher heranzukommen. Los, los, los! Ihr Brustkorb war nur noch eine große, berstend volle Blase, ihr Kehlkopf hüpfte ruckartig auf und ab und drängte sie, endlich aufzugeben, nicht mehr zu kämpfen, loszulassen. Bitte, lieber Gott, hilf mir.
    Ihre Finger kratzten über Stein, und da war die Uzi, eingekeilt in eine V-förmige Felsspalte über ihrem Kopf – aber einen guten halben Meter entfernt. Keine Chance, den Kopf über Wasser zu bringen, nicht solange sie rücklings in diesen Trageriemen verheddert war. Dazu müsste sie eine komplette Drehung machen. Und das ginge nur, wenn sie ihren krampfhaften Griff um den Tragegurt löste und darauf vertraute, dass sie genug Kraft hatte, um nicht von der Strömung weggerissen zu werden. Dass sie es also einen Moment lang schaffte, sich nur mit der rechten Hand festzuhalten. Sonst würde sie ertrinken.
    Sie versuchte, den Riemen loszulassen, versuchte es wirklich mit aller Macht, aber ihre in Panik erstarrte linke Hand wollte ihr nicht gehorchen. Es ging nicht. Das Wasser würde ihr Ende sein. Noch eine letzte Sekunde blinder Angst, dann würde sie atmen müssen. Sie würde den Mund aufreißen, und es wäre aus.
    Da hörte sie
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