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Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Dämonenfürst (German Edition)
Autoren: Sarwat Chadda
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Onkel Vik den Scheck heraus und faltete ihn auf. »Schau dir an, was Lord Savage mir gerade gegeben hat.«
    Von Nahem betrachtet sah Ash, dass der Scheck von der Coutts Bank stammte und ein gutes Stück größer war als üblich. Eigentlich aber auch kein Wunder – das war die Bank der englischen Königin. Die Handschrift von Savage war gestochen scharf, altmodisch, aber elegant, und seine Unterschrift wirkte wie eine anmutig gezeichnete Aneinanderreihung von engen Schleifen und Kringeln.
    Einmal noch warf Ash einen Blick zurück zur Tür: Die drei waren fort. »Können wir nicht später darüber reden? Ich will wirklich heim.«
    Onkel Vik wedelte mit dem Zettel vor Ashs Nase herum. »Das bedeutet zwei Millionen Pfund, Neffe. Zwei Millionen .«
    »Aber warum?« Ash sah sich um, doch von den merkwürdigen Gestalten war nirgends mehr etwas zu sehen. Trotzdem mussten sie sich beeilen. »Da stimmt doch irgendwas nicht, oder? Er könnte damit doch eine ganze Universität beschäftigen. Warum also nur dich?«
    »Er braucht mein Fachwissen. Das verstehst du nicht, Ash. Er will die Übersetzung einiger Schriftstücke und ich bin der Einzige, der das machen kann. Wir werden Geschichte schreiben!«
    »Ein Kerl hat dir eben zwei Millionen Kröten gegeben. Findest du das nicht merkwürdig?« Ash schaute sich abermals um, doch weder die weiß gekleideten Handlanger von Savage, noch der Lord selbst waren in der Nähe. »Savage ist nicht ganz dicht und die Leute, die für ihn arbeiten, sind genauso komisch. Gib ihm das Geld zurück, Onkel.«
    »Lord Savage ist ein … ungewöhnlicher Mensch.« Onkel Vik nahm die Brille ab, drehte sie vor sich in der Hand und betrachtete sie interessiert. »Aber sein Ruf, Ash, sein Ruf ist unübertroffen.«
    »Er ist ein Freak. Siehst du das nicht oder kapierst du’s einfach nicht?«, brüllte Ash, was dazu führte, dass einige Gäste sich zu ihm umwandten. Dabei wollte er nur seinen Onkel wachrütteln.
    Tante Anita bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Ashoka Mistry, wie kannst du es wagen, so mit deinem Onkel zu reden?«
    Ash war wütend und er hatte Angst. Flehend schaute er seinen Onkel an. »So habe ich das nicht gemeint.« Aber es war schon zu spät. Er hatte einen wunden Punkt getroffen und konnte seinem Onkel deutlich von den Augen ablesen, dass er ihn verletzt hatte.
    »Du verstehst das nicht, Ash. Das ist eine einmalige Gelegenheit für mich, mein Können unter Beweis zu stellen.« Während er sprach, nickte Onkel Vik, als würde er Ashs Entschuldigung annehmen, dabei hörte er ihm nicht einmal richtig zu. »Findest du nicht, dass wir alle ein bisschen Anerkennung verdient haben? Einen kleinen Beweis dafür, dass unser Leben eine Bedeutung hat?«
    Unfähig, seinem Onkel in die Augen zu blicken, starrte Ash auf seine Schuhe.
    »Mein Dad findet dich toll«, meldete sich plötzlich Lucky zu Wort, die zu ihrem Onkel gelaufen war und nun seine Hand nahm. Bewundernd schaute sie zu ihm auf.   »Ständig redet er von dir und davon, was du alles für ihn gemacht hast.«
    Onkel Vik räusperte sich. »Lord Savage will, dass ich sofort anfange. Er sorgt dafür, dass man unser Gepäck anliefert. Er hat alles bestens im Griff.«
    »Hier?« Fassungslos riss Ash den Mund auf.
    Tante Anita sah ihn böse an. Es bestand kein Zweifel, dass sie ihm die Beleidigung von eben noch nicht vergeben hatte. »Und was bitte hast du daran auszusetzen?«
    »Ich … ich wäre einfach gern in Varanasi geblieben.«
    »Du kannst Varanasi nicht ausstehen.«
    »Nein, stimmt nicht, kann ich wohl.« Jetzt musste sich Ash schnell etwas einfallen lassen. Sollte er ihnen die Wahrheit sagen – dass Savage Dämonen für sich arbeiten ließ? Unbedingt lügen. »Ich finde es total interessant, mir die ganzen Tempel anzuschauen. Und so.« Ash strahlte seinen Onkel an. »Du weißt schon, mehr über meine Herkunft herauszufinden.«
    Immer schön weiterlächeln, Ash. Schön lächeln.
    Tante Anita warf Onkel Vik einen Blick zu und Onkel Vik schaute Ash an.
    Sie glauben dir nicht. Weiterlächeln.
    »Na schön«, sagte Onkel Vik auffallend langsam, als müsste er die Worte erst kosten, bevor er sie aussprach. »Wenn du dich so sehr dafür begeisterst –«
    »Tu ich. Bin wahnsinnig begeistert.«
    »Es ist ja nicht weit«, wandte Onkel Vik sich an Tante Anita. »Ich könnte pendeln, jeden Morgen herfahren und zum Abendessen wäre ich wieder zurück, wie bei ganz normalen Arbeitszeiten.«
    »Was genau sollst du eigentlich für ihn
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