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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten
Autoren: Kevin J. Anderson
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sicher, dass ich weinen werde.« Orli betrat das Haus und roch Kekse.
    Stundenlang sprachen sie miteinander, und Orli gelangte zu dem Schluss, dass sich die alte Frau sehr einsam fühlte. DD berichtete von seinen Abenteuern in all den Jahren, und Dahlia erzählte die Geschichte ihres Lebens, seit ihre Tochter Marianne den Kompi verkauft hatte. Anschließend kam Steinman an die Reihe und schilderte seine Heldentaten, die er bescheiden herunterspielte. Er wirkte fast scheu und versuchte, darüber hinwegzutäuschen, indem er großes Interesse am Garten hinter dem Haus zeigte.
    Am nächsten Tag kamen sie zum Abendessen, und am Tag danach ebenfalls. Wenn sie gingen, hatte Dahlia immer Tränen in den Augen.
    Bei ihrem nächsten Besuch saß die alte Frau kerzengerade auf dem Sofa und bot ihnen keinen Tee an, sondern Limonade. »Was ich euch jetzt vorschlagen möchte, ist die beste Lösung. Wir alle sind allein, ohne einen rechten Platz im Leben. Orli, mir scheint, du hast die letzten Jahre damit verbracht, nach einem Zuhause zu suchen.«
    Orli rang sich ein Lächeln ab. »Leider ohne großen Erfolg.«
    »Ich schlage vor, du bleibst bei mir, zusammen mit DD. Ich habe hier reichlich Platz und könnte Gesellschaft gebrauchen, von Hilfe im Garten und bei anderen Angelegenheiten ganz zu schweigen.«
    »Ich bin gern zu Diensten«, warf DD ein.
    Orli fühlte sich nicht an ihre kleine Wohnung gebunden und war sofort einverstanden. »Die Einladung gilt auch für Sie, Mr. Steinman«, sagte Dahlia. »Wenn Sie daran interessiert sind.«
    »Bitte nennen Sie mich Hud - erst recht, wenn ich mich bei Ihnen niederlasse.« Der alte Mann grinste von einem Ohr zum anderen. »Dies freut mich sehr«, sagte der Freundlich-Kompi.
    Orli merkte, dass sie genauso empfand. Sie freute sich, endlich.

170 PATRICK FITZPATRICK III.
    Patrick beobachtete die pastellfarbenen Wolken von Golgen und fühlte keine Gefahr mehr im Innern des Gasriesen. Er schaute in die endlosen Tiefen, ohne dass ihm schwindelig wurde oder er das Gefühl eines drohenden Sturzes bekam, verbunden mit Erinnerungen an die Planke, über die er gegangen war. Auch der scharfe chemikalische Geruch der aufsteigenden Gase machte ihm nichts aus. »Ich könnte diesen Ort fast schön finden«, sagte er. »Sollen wir dann die Villa deiner Großmutter auf der Erde nur als Feriendomizil benutzen?«, fragte Zhett. »Allerdings, wenn man sie mit diesem Himmel vergleicht... « Sie breitete die Arme weit aus. »Daneben erscheint selbst jenes große Haus klein und eng.«
    »Ich bin durchaus zufrieden damit, dort zu sein, wo du bist«, sagte Patrick mit einer Mischung aus Spott und Aufrichtigkeit, sodass Zhett nicht feststellen konnte, ob diese Bemerkung ironisch oder wirklich romantisch war. Spinnenartige Frachter starteten von den unteren Decks der Himmelsmine, wichen den Satellitenplattformen aus, stiegen durch die dünner werdende Atmosphäre auf und erreichten schließlich den Orbit, wo sie ihre Haupttriebwerke zündeten und mit gefüllten Ekti-Tanks fortrasten. Die Produktion lief mit voller Kapazität. Das Ildiranische Reich und die Flotte der Konföderation brauchten Ekti.
    Del Kellum trat zu ihnen und stemmte die Hände in die Hüften. »Wenn ich sehe, wie solche Schiffe starten und Golgen verlassen .. . Dann denke ich jedes Mal daran, wie viel der Clan Kellum damit verdient.«
    Patrick sah nach oben und blinzelte im hellen Licht. »Wenn ich sehe, wie solche Schiffe starten und Golgen verlassen, bin ich einfach nur froh, dass niemand auf sie schießt und dass wir uns um Hydroger, Faeros, Klikiss, schwarze Roboter und die TVF keine Sorgen mehr machen müssen.«
    Del Kellum wandte sich an seine Tochter und schnitt eine strenge Miene. »Glaub nur nicht, dass sich dein Mann hier auf die faule Haut legen kann, Schatz. Er muss mit anpacken und ebenso hart arbeiten wie ich . ..«
    »Besser noch, Vater: Ich sorge dafür, dass er ebenso hart arbeitet wie ich.« Zhett schlang den Arm um Patricks Taille und wusste, dass er bereits lange Arbeitstage hinter sich hatte. »Ich habe mir vorgenommen, ihm pro Tag mindestens zwei Stunden Unterricht im Kontrollraum zu erteilen - er soll lernen, wie alle Systeme der Himmelsmine funktionieren. Früher oder später machen wir einen adäquaten Verwalter aus ihm.«
    Patrick bedachte sie mit einem empörten Blick. »Adäquat? Man hat mich dazu erzogen, ganz oben zu stehen: als Oberbefehlshaber des Militärs, Industriekapitän oder geachteter Diplomat.«
    »Ja, aber
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