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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten
Autoren: Kevin J. Anderson
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kannst du auch arbeiten, verdammt? Irgendwann möchte ich mich in den Ruhestand zurückziehen«, warf Del Kellum ein.
    Zhett sah ihren Vater an und lachte. »Du und ein Leben im Ruhestand? Das wird nie geschehen.«
    »Ach? Was ist falsch daran, es ruhiger angehen zu lassen? Ich brenne meinen eigenen Orangenschnaps ... Vielleicht mache ich sogar ein Geschäft daraus. Oder ich besorge mir neue Kaiserfische. Ich könnte mehrere große Aquarien einrichten und damit Touristen anlocken. Die meisten Roamer haben noch nie einen lebenden Fisch gesehen.«
    Zwei weitere Frachter stiegen auf. Abgase kamen aus den Schornsteinen des Oberdecks. Scoutschiffe flogen langsam über die Wolken hinweg und suchten mit langen Sensornetzen nach Konzentrationen verwertbarer Gase.
    Zahlreiche weitere Himmelsminen schwebten an Golgens Firmament und füllten einen Ekti-Tank nach dem anderen. Zum Glück gab es über dem Gasriesen Platz für alle, dachte Patrick.

171 MARGARET CÓLICOS
    Im Laufe von Wochen machte die Davlin-Brüterin Margaret und Anton mit den wichtigsten Geschichtenliedern der Klikiss vertraut und erklärte ihnen die Besonderheiten des Insektenvolkes. Margaret erfuhr von unglaublichen Konflikten, vom Aufstieg und Fall zahlreicher Subschwärme, dem zyklischen Schwärmen und den anschließenden Kämpfen und Konsolidierungen - sie fühlte sich fast überwältigt von den vielen Informationen.
    Und dann eines Tages hatte die Brüterin alles gesagt.
    In der Schwarmstadt stapften die Klikiss umher und bezogen in Reih und Glied Aufstellung, nach den jeweiligen Subspezies gruppiert. »Was geht dort vor sich?«, fragte Anton.
    Margaret schüttelte den Kopf. »Etwas, was ich nie zuvor gesehen habe.«
    Zwei Krieger riefen sie und Anton in den großen Saal der Brüterin. Der Gestank war noch schlimmer geworden und das Hintergrundsummen so laut, dass ihre Zähne vibrierten.
    Noch bevor die Myriaden Komponenten ein einfaches menschliches Gesicht geformt hatten, fragte Margaret: »Bitte sagen Sie uns, was draußen geschieht, Davlin.«
    »In ferner Vergangenheit hat das Ildiranische Reich mit den Klikiss koexistiert. Die Ildiraner mieden unsere Kolonien, und unsere Schwarmkriege spielten keine Rolle für sie.« Die fremde Stimme legte eine kurze Pause ein. »Das wird sich jetzt ändern. Die Menschen werden uns nicht ignorieren. Wir müssen damit rechnen, dass früher oder später rachsüchtige Leute kommen und uns stören. Wir können hier warten und uns ausrotten lassen .. . oder wir gehen in die Hibernation und lassen Zeit verstreichen, vielleicht noch einmal zehntausend Jahre.«
    Margaret konnte dieser Einschätzung nicht widersprechen. Sie bezweifelte, dass sich die Menschen auf Dauer von den Klikiss fernhielten. »Sind das eure beiden einzigen Möglichkeiten?«, fragte Anton. »Lange Zeit bin ich davon überzeugt gewesen, aber jetzt habe ich einen anderen Weg des Überlebens gewählt.« Das simulierte Gesicht wirkte traurig und besorgt. »Ich bin das, was von den Klikiss übrig geblieben ist, und deshalb muss ich als Brüterin aufbrechen. Ich nehme den Rest meines Schwanns mit und ziehe fort, weit, weit weg von Menschen und Ildiranern. Vennutlich werde ich über Jahrtausende hinweg keinem Angehörigen meines alten Volkes begegnen. Leben Sie wohl, Anton. Leben Sie wohl, Margaret Colicos. Danke dafür, dass Sie unsere Lieder gesammelt haben.«
    Davlins riesiges Gesicht fiel in sich zusammen und wurde wieder eins mit der formlosen Masse. Mit kratzenden und klickenden Lauten kamen die acht großen Domate in den Saal der Brüterin und marschierten direkt zum zitternden, wogenden Haufen des Schwarmbewusstseins. Für einen Moment dachte Margaret, den Beginn einer neuen Teilung zu erleben, und sie rechnete damit, dass die Larven die Domate verschlangen. Stattdessen krochen die wurmartigen Geschöpfe über die harten Ektoskelette, bis sie jeden Domat mit einer lebenden, zuckenden Decke umhüllten. Dann stapften die schwer beladenen Geschöpfe hinaus und trugen die Bestandteile der Brüterin mit sich.
    Margaret und Anton folgten den Domaten nach draußen in den hellen Sonnenschein von Llaro und kletterten zu einer Turmöffnung, von der aus sie über die ganze Stadt blicken konnten. Unter ihnen drängten sich Wissenschaftler der Klikiss um das Transportal im Zentrum der Metropole. Die hohe trapezförmige Wand erschimmerte und wurde durchsichtig. Hinter ihr erschien eine andere Welt: graue Klippen und zischende Geysire unter einem matten indigoblauen
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