Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
hierher brachte, verzieh sie Dobro. Die Bäume würden groß und stark werden.
    Als sie fertig waren, kehrten sie zu den beiden Raumschiffen auf dem Landefeld zurück. Nira fühlte sich erleichtert und war froh, die schlechten Erinnerungen an diese Welt hinter sich zu lassen. Voller Liebe umarmte sie ihre fünf Kinder.
    Dies war die einzige Erinnerung an Dobro, die sie brauchte.

169 ORLI COVITZ
    Zwar bezweifelte Orli, dass DD selbst nach all den Jahren in menschlicher Gesellschaft die subtilen Bedeutungen der menschlichen Mimik kannte, aber sie gab sich trotzdem alle Mühe, die spitzbübische Aufregung aus ihrem Gesicht fernzuhalten. Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Grinsen, als sie den Freundlich- Kompi mit speziellen Tüchern auf Hochglanz polierte. »Ich habe immer auf ein sauberes Erscheinungsbild geachtet, Orli Covitz, aber ich weiß deine Detailgenauigkeit zu schätzen. Die jüngsten Erlebnisse haben mich ein wenig in Mitleidenschaft gezogen.«
    »Ich habe eine Überraschung für dich und möchte, dass du besonders gut aussiehst.«
    »Was für eine Überraschung?«
    »Wenn ich es dir sagen würde, wäre es keine Überraschung mehr.« Der kleine Kompi dachte kurz darüber nach. »Da hast du recht.«
    Orli sah zur Uhr und wischte noch einmal über Schultern und Hinterkopf des Kompi. »Es wird Zeit, dass wir aufbrechen. Mr. Steinman hat alles organisiert, was den Transport betrifft.«
    »Du hast mich sehr neugierig gemacht.«
    »Gut.«
    DD folgte Orli aus der Wohnung. »Ich kann Neugier empfinden, weißt du. Meine Programmierung ist sehr komplex.«
    »Das ist mir klar. Du kannst viele Dinge empfinden, die mich überraschen.« Mr. Steinman hatte sich rasiert, geduscht, saubere Sachen angezogen und das feuchte graue Haar hinter die Ohren gekämmt. Er brauchte einen Haarschnitt, fand Orli, aber es freute sie, dass er sich herausgeputzt hatte. Er wusste, wie wichtig dies für sie war - und auch für DD. Mr. Steinman hatte auch Rasierwasser benutzt. Jede Menge. »Es ist alles klar«, sagte er. »Gehen wir?«
    »Sie sehen so aufgeregt aus, wie ich mich fühle.«
    Der ältere Mann errötete. »Ich tue dir nur einen Gefallen.«
    »Wohin gehen wir?«, fragte DD. »Das ist eine Überraschung«, antworteten Steinman und Orli wie aus einem Mund. »Wer erwartet uns?«
    »Das ist eine Überraschung.«
    »Seid ihr bereit, irgendeine meiner Fragen zu beantworten?«
    »Nein.«
    »Soll ich aufhören, Fragen zu stellen?«
    »Ja.« Der Freundlich-Kompi war so kribbelig wie ein Kind vor dem Auspacken seiner Geburtstagsgeschenke.
    Als sie durch die Stadt unterwegs waren, gab Orli nach und bot einen Hinweis ab. »Ich habe Nachforschungen angestellt. Du weißt ja, dass ich meine Mutter nicht finden konnte, aber ich habe jemand anders gefunden, jemanden für dich.«
    »Ich möchte niemand anders, Orli Covitz. Margaret Colicos hat gesagt, wir beide sollten zusammenbleiben.«
    »Dies ist etwas anderes. Du wirst es bald verstehen.«
    Sie erreichten ein bescheidenes Haus mit wunderschönen Blumenkästen. Orli lächelte, als sie die braunen Fensterläden sah, das Schindeldach, den hellgelben Anstrich und den von Topfpflanzen gesäumten Weg, der zur Tür führte.
    DD hielt mit Orli Schritt, als sie zur Eingangstür ging und dabei an Wacholderbüschen vorbeikam. Steinman folgte in einem Abstand von mehreren Metern. Orli hatte gerade erst angeklopft, als sich die Tür auch schon öffnete und ihnen eine alte Frau in einem weiten grünen Kleid entgegentrat. Sie trug das zinngraue Haar am Hinterkopf zusammengesteckt, und ein goldener Armreif glänzte an ihrem linken Handgelenk. In Orlis Augen schien sie im gleichen Alter zu sein wie Mr. Steinman.
    Die alte Frau machte große Augen, und nach einigen Sekunden des Schweigens fragte sie: »Ist das DD? Ist das wirklich DD?«
    Der Kompi trat vor. »Ja, ich bin DD. Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Orli glaubte, vor Aufregung zu platzen. »Erinnerst du dich nicht an Dahlia Sweeney, DD?«
    »Dahlia? Meine erste Herrin?« Der Kompi klang verblüfft.
    Die Frau lachte. »Das war vor fünfzig Jahren. Ich wurde erwachsen und gab dich meiner Tochter .. . die ihrerseits erwachsen wurde, aber beschloss, keine eigenen Kinder zu haben.«
    »Du bist jetzt viel älter.«
    »Ja, das ist der Lauf der Zeit. Freust du dich, mich wiederzusehen?«
    »Es ist wundervoll«, sagte DD überschwänglich. »Ja, das ist es.« Dahlia zog die Tür weit auf. »Bitte kommt herein. Es gibt so viel zu erzählen, und ich bin ziemlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher