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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein
Autoren: Andrea Habeney
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vor so etwas nicht gefeit. Bedenken Sie auch die möglichen Folgen. Wenn die Öffentlichkeit mitbekommt, dass wir nicht ermitteln, wer wird dann wohl an den Pranger gestellt?«
    Logo kam ins Zimmer und machte ihr ein Zeichen. Jenny meinte: »Einen Moment bitte«, und legte die Hand über die Sprechmuschel. »Was ist denn?«
    »Niemand will diese Erdnusschips eingekauft haben!«
    Ein Gedanke schlich sich in Jennys Kopf. Sie nahm die Hand von der Sprechmuschel und erzählte Biederkopf die Neuigkeit. »Und wenn das Absicht war mit den Erdnusschips? Der Mogler ist auch allergisch. Vielleicht handelt es sich doch um einen Mordversuch?«
    Am anderen Ende blieb es lange still. »Haben Sie nicht genug zu tun in Ihrer Abteilung?«
    Jenny unterdrückte ein Grinsen. »Momentan liegt nichts Dringendes an. Wir sollten lieber sichergehen, dass es sich nicht um ein Attentat auf den Kollegen Mogler handelt.«
    Biederkopf seufzte. »Also gut. Wenn Sie es so darstellen. Das müssen wir natürlich ausschließen.«
    »Also ermitteln wir mit allem Drum und Dran?«
    »Zumindest bis der Junge aufwacht und eine Aussage machen kann.«
    Jenny legte den Hörer auf und rieb sich die Augen. »Sascha, ruf im Krankenhaus an, ob Mogler noch da ist.«
    Als Sascha die Auskunft erhielt, dass ihr Kollege das Krankenhaus verlassen hatte, griff Jenny nach ihrer Jacke. »Bringen wir es hinter uns. Fahren wir zu ihm.«
    Die Fahrt ins östlich von Frankfurt gelegene Seligenstadt dauerte fast eine Dreiviertelstunde. Endlich hielten sie vor dem kleinen unscheinbaren Haus. Jenny blieb einen Moment davor stehen und blickte hoch zu den Fenstern. »Ich fühl mich mies dabei, die Eltern jetzt zu belästigen.«
    Logo nickte. »Muss aber leider sein.«
    Auf ihr Klingeln öffnete Mogler sofort die Tür und starrte sie erstaunt an. Jenny lächelte verlegen. »Biederkopf möchte, dass wir untersuchen, warum Max das getan hat, um sicherzugehen, dass keine Straftat geplant war.«
    »Max ist doch kein Verbrecher!«, fuhr Mogler auf.
    »Glauben wir auch gar nicht«, beschwichtigte Jenny ihn, »aber du weißt, wie das ist. Wenn Kollegen betroffen sind, müssen wir allem besonders genau nachgehen.«
    Er nickte. »Wir haben ja auch nichts zu verbergen. Kommt rein. Was wollt ihr wissen?«
    »Hast du wirklich keine Ahnung, wieso dein Sohn mit dem Kostüm auf der Feier war? Hat deine Frau vielleicht eine Idee?«
    Mogler fuhr sich durch die Haare. »Keine. Ich hab gar nicht gemerkt, dass das Kostüm weg war. Meine Frau auch nicht. Wie ist der Junge bloß darauf gekommen?«
    »Hat er mal Interesse gezeigt, ins Präsidium zu gehen?«
    »Weißt doch, wie die Kids sind in dem Alter. Früher fand er’s toll, dass der Vater Polizist ist. Jetzt würd er’s am liebsten verschweigen. Ist uncool. Bullen nennt er uns und denkt, ich krieg’s nicht mit.«
    Logo schaltete sich ein. »Vielleicht war’s eine Mutprobe und er wollte sehen, wie weit er kommt?«
    Diesmal überlegte Mogler lange. »Möglich. Der Junge hat dauernd Flausen im Kopf. Raucht, treibt sich rum. Ständig ist er mit seinem Moped unterwegs und kommt nicht heim, wenn er soll. Denkt, ich seh nicht, dass er’s frisiert hat. Einmal kam er angetrunken nach Hause. Das hat ihm eine Woche Hausarrest beschert. Hat ihm aber wenig ausgemacht. Da hätte ich ihm schon den PC wegnehmen müssen.«
    »Dürfen wir uns sein Zimmer ansehen? Wir müssten auch wissen, wer seine Freunde sind und wo er zur Schule gegangen ist. Ist er in einem Sportverein oder so was?«
    Mogler schaute hoch. »Leider nicht. Aber jetzt kommt endlich rein.« Er führte sie durch eine gläserne Eingangstür in ein kleines Treppenhaus. »Erster Stock, gleich die Tür rechts. Ich seh inzwischen nach meiner Frau.«
    Sie stiegen nach oben und betraten ein typisches Jugendzimmer. Überall lagen Kleidungsstücke herum. Das Bett war ungemacht und der Schreibtisch so beladen, dass von der Platte nichts zu sehen war. Logo ging zum Schreibtisch. »So einen schicken PC hätte ich auch gerne.« Jenny trat neben ihn. »Deswegen«, meinte sie und zeigte auf einen Stapel DVDs. »Er spielt gerne.«
    »PC-Spiele«, brummte Logo. »Wir sind noch draußen rumgelaufen und haben Fußball gespielt.«
    »Er liest aber auch«, stellte Jenny fest und ging an ein Regal. »Hauptsächlich Science-Fiction. Und ein paar Bücher über Mopeds. Sieh nach, ob du ein Adressbuch findest. Und Medikamente, Drogen und so weiter.«
    Während Logo die Schubladen durchsuchte, öffnete Jenny den
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