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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake
Autoren: Robert Rankin
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Terriers, ein Ohr auf das Geräusch von zerbre-
    chendem Porzellan und herabfallendem Was-weiß-ich-nicht-
    alles gerichtet, das aus dem Familienheim drang. Als es damit
    endlich vorbei war, kroch der Besitzer des pelzigen Gesichts,
    Fido, aus seinem Unterschlupf und spähte auf seinen gefalle-
    nen Meister hinunter.
    »Wohl kaum ein passender Auftritt für den Helden«, war
    seine wohlerwogene Meinung. Rex hatte zum gegebenen Zeit-
    punkt keine diesbezügliche Meinung.
    Fido musterte ihn entlang der horizontalen Ebene. Selbst in
    dieser würdelosen Pose war Rex noch ein attraktiver Bursche.
    Groß, muskulös und noch immer mit jener verblüffenden
    Ähnlichkeit zu dem jungen Harrison Ford, die er seit dem er-

    sten Band besaß. Eine Schande, das mit der Wok-werfenden
    Ehefrau!
    »Es ist meine Pflicht, diesem Mann in Zeiten der Not beizu-
    stehen«, sagte Fido. »Und weil ich keinen Eimer Wasser zur
    Pfote habe, folgt die Erniedrigung. Bedauerlich, doch nicht zu
    umgehen.« Er hob sein linkes hinteres Bein und nahm sorgfäl-
    tig Maß.
    »Denk nicht mal dran!«, zischte Rex zwischen zusammenge-
    bissenen Zähnen hindurch. »Wenn du mir helfen willst, dann
    jaul ein wenig, und sieh besorgt drein.«
    »Kapiert, Mann. Du machst einen auf die Mitleidstour, wie?
    Ziemlich gerissooooooooooohhhhh!« Der Inhalt des Toiletten-
    eimers, aus dem Fenster im oberen Stockwerk geworfen, traf
    alle beide mit untrüglicher Akkuratesse.
    Fido gab Fersengeld. Rex rappelte sich auf die Beine.
    »Also hör mal, jetzt ist es aber gut…«, begann er.
    Der Spaten verfehlte ihn nur um Haaresbreite.
    »Vergrab es tief, und vergrab es jetzt!«, lautete die finale
    Forderung seiner Ehefrau. Das Fenster wurde zugeschlagen,
    und Rex stand ziemlich alleine da.
    Er blickte sich in seinem wundervollen Garten um. Die Ar-
    beit seiner Hände und der Schweiß seines Angesichts hatten
    all das entstehen lassen. Er hatte jeden Palmkohl und jeden
    Pastinak, jeden Bergampfer und jeden Piment, jeden Pfirsich,
    jede Petersilie und jede Peperoni, jede Papaya, jeden Paradies-
    apfel und jede Pflaume selbst angebaut. Selbst die Puffbohnen,
    die Pflückererbsen und der Perllauch waren sein Werk. Es war
    ein Themengarten. Obwohl er sich beim besten Willen nicht zu

    erinnern vermochte, welches das Thema war. Oder warum er
    den Rosenkohl gepflanzt hatte.
    Und das Haus selbst. Er hatte es von Grund auf entworfen.
    Mit hohem Giebel und Dauben und Flechtwerk. Eine wahre
    Tour de Force in wiederauferstandenem Kunsthandwerk. Al-
    les nur für sie. Christeen, sein Weib. Christeen, Zwillings-
    schwester von Jesus Christus.
    Und war es genug? Beileibe nicht.
    War sie zufrieden? Nicht die Spur.
    Dankbar? Von wegen.
    Wunderschöner Garten, prachtvolle Lage, fabelhaftes Haus.
    Und was wollte sie? Eine Innentoilette! Ein einziges triviales
    Versäumnis von seiner Seite, und deswegen all dieser Ärger!
    Vielleicht, wenn er dabeigeblieben und den Bau des Hauses
    beaufsichtigt hätte, anstatt sich mit seinen Kumpels im örtli-
    chen Schnapsladen herumzutreiben, wäre ihm das Versäum-
    nis aufgefallen. Vielleicht, wenn er nicht auf die Dienste von
    Blutaxt und Todesklinge zurückgegriffen hätte, den Baumei-
    stern der Aristokratie. Vielleicht, vielleicht. Aber so war es nun
    einmal.
    Rex musterte das windschiefe Außenklo, das er hastig zu-
    sammengezimmert hatte. Es müffelte ein wenig, aber es war
    ohne Zweifel angemessen für ihre täglichen Bedürfnisse. Man-
    chen Menschen konnte man jedoch einfach nichts recht ma-
    chen. Frauen waren eigenartige, exotische Wesen, und kein
    Mann, nicht einmal einer, der so offensichtlich aufmerksam
    und sensibel war wie Rex, konnte jemals hoffen, sie wirklich
    zu verstehen. Die Lady wollte eine Innentoilette mit Wasser-
    spülung, angeschlossen an eine Kanalisation oder einen Au-

    ßentank, und damit basta. Sie würde keinen Kompromiss ein-
    gehen, und es würde keinen Frieden im ehelichen Heim ge-
    ben, bevor die Grube nicht gegraben und der Tank installiert
    war. So lautete der Tagesbefehl, und so lautete er seit mehr
    Tagen, als Rex sich zu erinnern vermochte. Es gab kein Umhin.
    Die Tat würde getan werden müssen.
    Rex betastete sein großes rotes Ohr, hob den Spaten auf und
    machte eine sehr ernste Miene, machte er.

    Wie bei den meisten anderen Dingen auch ist es eine besonde-
    re Kunst, erfolgreich einen Außentank im Erdreich zu vergra-
    ben. Die richtige Stelle spielt eine außergewöhnlich große Rol-
    le dabei. Der Tank muss
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