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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake
Autoren: Robert Rankin
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wieder auf, schwang ihn
    hoch über den Kopf und bereitete sich darauf vor, den ver-
    nichtenden Schlag anzubringen.
    Doch dann hielt er inne. Was er dort unten vor sich sah, war
    ziemlich ungewöhnlich. Das Objekt war ein Kopf. Ein Mar-
    morkopf. Kein Zweifel möglich. Rex konnte die Haare ausma-
    chen und ein Stück der edlen Stirn. Ein Marmorkopf. Was sagt
    man dazu?
    Rex bückte sich und schaufelte. Schaufelte und grub und
    tunnelte und scharrte. Bohrte und buddelte und schippte und
    schürfte und baggerte. Und als er fertig war, saß er auf dem
    Hintern und bewunderte seinen Fund und sagte Worte wie:
    »Ich werd verrückt!« oder »Das glaubt mir keiner!«
    Denn dort unten zu seinen Füßen lag eine Marmorstatue in
    voller Lebensgröße, die selbst in ihrem beschmutzten Zustand
    ein wundervolles Ding war.
    Es war die Statue eines jungen Mannes, gekleidet in einen
    Anzug mit breiten Schulterpolstern und ausgestellten Hosen-
    beinen. Erstarrt mitten im Spiel über einer gemeißelten Gitar-
    re. Er hatte eine heftige Schmalzlocke und Killerkoteletten.
    »Elvis!«, sagte Rex Mundi. »Du bist das!«
    »Sieht jedenfalls ganz danach aus«, stimmte Fido seinem
    Herrn und Meister zu. Er hatte Rexens fiebrige Aktivitäten
    beobachtet. »Schmollmund und alles. Ein hübsches großes
    Loch hast du da übrigens gegraben.«
    »Hilf mir mal, wir ziehen ihn raus.«

    Der Hund betrachte Elvis mit dem Blick.
    »Na gut, dann hol eben ein Seil oder so was. Ich improvisiere
    derweil einen Flaschenzug.«
    »Zu hören heißt gehorchen, Meister.«
    Rex spuckte in die Handflächen und rieb sie aneinander.
    »Bald hab ich dich draußen«, sagte er.

    Es war recht spät am Nachmittag, als die Statue von Elvis end-
    lich aufrecht zu stehen kam. Und der Garten, auf den sie nun
    hinabsah, war nicht mehr länger das schöne, malerische Ob-
    jekt, das er noch kurze Zeit zuvor gewesen war. Es war nun
    ein Garten übersät mit gesplitterten Dielen und Kanthölzern,
    gerissenen Seilen und gebrochenen Flaschenzugscheiben. Ein
    Garten befleckt mit Worten der Ruchlosigkeit.
    Der Besitzer des solcherart entweihten Gartens saß erschöpft
    auf dem Boden, die Beine im Loch seiner eigenen Schöpfung.
    »So«, sagte er, als er endlich wieder Atem gefunden hatte.
    »War doch ganz einfach.«
    Fido legte den Kopf zur Seite und blickte die Statue von un-
    ten herauf an.
    »Ein Killer«, sagte er. »Das ist Elvis in Person.«
    »Sicher«, ächzte Rex. »Wie er leibt und lebt.«
    »Kosmisch, Mann. Totkosmisch.«
    »Und direkt hier in meinem eigenen Garten!«
    »Wie ich schon sagte, kosmisch.«
    »Ich frage mich, wie er hergekommen ist.« Rex mühte sich
    auf die Beine und betrachtete seine Entdeckung.

    »Wahrscheinlich ist sie im Nuklearen Holocaust untergegan-
    gen. Hey, Mann – weißt du, was das bedeutet?«
    »Was denn?«
    »Es bedeutet, dass du dein Haus wahrscheinlich auf genau
    der Stelle gebaut hast, wo früher einmal Graceland stand.«
    »Kein Scheiß?« Rex war ziemlich beeindruckt. »Was für ein
    Zufall, eh?«
    »Hmmm.« Fido hatte nicht besonders viel Vertrauen in Zu-
    fälle. »Vielleicht.«
    »Eine wunderschöne Statue jedenfalls. Ein hübsches
    Schmuckstück für den Garten.«
    »Schade nur, dass du mit dem Spaten ein Stück von seiner
    Nase abgeschlagen hast.«
    »Sie machen nie Nasen dran«, sagte Rex kenntnisreich. »Die
    Griechen und Römer und Was-weiß-ich-nicht-wer haben ihre
    Statuen immer ohne Nasen gemacht. Es war eine Tradition
    oder eine alte Bulle oder so etwas.«
    »Diese Statue sieht aber gar nicht griechisch aus, wenn du
    mich fragst. Scheint eher aus der italienischen Schule zu kom-
    men.«
    »Geh, such einen Stock oder was.«
    »Was dagegen, wenn ich erst ein Bein hebe? All die Aufre-
    gung…«
    »Nicht in mein Loch, untersteh dich!«
    »In Ordnung, Mann.« Fido hob das Bein und bespritzte die
    Statue.
    »Verschwinde, Fido!«
    »Tut mir Leid, Mann.«

    »Nein, warte! Sieh mal! Du hast ein paar Buchstaben freige-
    legt. Mach’s noch mal!«
    Fido machte es noch mal.
    »Was steht da?«, fragte Rex.
    »Es ist ein Name und ein Datum. Michelangelo Buonarroti.
    1504.«
    »1504?«
    »Steht jedenfalls da. Michelangelo. Mann, dieser Typ war be-
    rühmt! Er war die Nummer Eins! Michelangelo.«
    »Der Name kommt mir bekannt vor.« Rex kratzte sich am
    Kopf. »Ja, natürlich! Er war einer von den Teenage Mutant
    Ninja Turtles, nicht wahr?«
    Fido blickte zu seinem Herrn auf. Rex blickte zu seinem
    Hund hinab.
    »Tut mir Leid«, sagte
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