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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake
Autoren: Robert Rankin
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darin.

    »Bring die Flasche«, sage ich mit mehr Endgültigkeit als eine
    Tänzerin in einem Sicherungskasten.
    »Und Barmann?«
    »Ja, Sir?«
    »Mein Name ist Woodbine. Lazlo Woodbine. Manche nennen
    mich Laz.«

    Rex und Barry flogen durch die Zeit.
    »Dürfte ich dich um einen kleinen Gefallen bitten, Barry?«
    »Frag nur, Chef.«
    »Könnten wir zurückgehen und Elvis Auf Wiedersehen sa-
    gen?«
    »Chef, das können wir nicht. Er würde gar nicht wissen, wer
    wir sind. Er ist in seine Welt zurückgekehrt. Wir existieren
    überhaupt nicht für ihn. Wir haben nie existiert. Werden nie
    existieren.«
    »Ach, komm schon, Barry. Du schuldest mir diesen letzten
    Gefallen. Was kann es schon schaden?«
    »Er wird dich nicht erkennen, Chef. Es ist eine schlechte Idee.
    Verdammt schlecht.«

    Es war der letzte Auftritt des King. Er war sein gesamtes Re-
    pertoire durchgegangen, hatte der Menge gegeben, was sie
    hören wollte, seinen Text vergessen und war unter donnern-
    dem Applaus von der Bühne gestolpert. Die Fans wussten
    nicht, dass es das Ende war.
    Aber er wusste es.

    In der Sechs-Sterne-Umkleidesuite hob Elvis eine fette Hand
    und entließ die Scharen von Anhängern, Sicherheitsleuten,
    hoffnungsvollen Nymphchen und Gute-Zeiten-Charlies.
    Er wollte allein sein.
    Die schalldichte Tür schloss sich, und in der Suite kehrte Stil-
    le ein.
    Elvis starrte auf sein verschwitztes Spiegelbild in dem gro-
    ßen Schminkspiegel. Seine Gedanken gehörten ihm allein.
    Dann ertönte hinter dem zehn Fuß langen Regal voll dia-
    mantenbesetzter Overalls ein plötzliches Rascheln.
    Ein Gesicht lugte hervor. »Elvis«, sagte es.
    Der dicke Mann wandte sich um. »Wer zur Hölle bist du?
    Wie bist du an den Sicherheitsjungs vorbei gekommen?«
    »Elvis, ich bin’s! Rex. Ich wollte nur eben… danke sagen.«
    »Er kennt dich nicht, Chef.«
    »Wer hat das gesagt? Wer ist sonst noch da?«
    »Nur Barry.«
    »Ich kenne keinen Barry. Hör zu, Freund, wenn du ein Fan
    bist, schön, hallo, nett, dich kennen zu lernen, hau ab. Wenn
    du ein Irrer bist oder so, dann pass auf! Ich kann Karate.«
    »Ich bin es, Elvis… Rex.« Rex winkte dümmlich. »Und Barry,
    sieh nur!«
    Er hielt dem King den kleinen grünen Rosenkohl hin.
    »Scheiße! Eine Granate! Ich rufe um Hilfe, Buddy.«
    »Ich hab’s dir gleich gesagt, Chef. Er kennt uns nicht. Lass
    uns verschwinden.«
    »Ja, ihr verschwindet besser«, sagte Elvis.

    »OK. Lebwohl, Elvis. Und noch mal danke. Für alles.«
    »Ja, Lebwohl, Chef. Viel Glück.«
    Die Overalls raschelten erneut. Die Erscheinung verblasste
    und war verschwunden. Elvis war einmal mehr allein.
    Er schüttelte den Kopf, wischte sich den Schweiß von der fet-
    ten Stirn und wandte sich einmal mehr dem Schminkspiegel
    zu.
    Eine Träne schlich sich in sein linkes Auge und rann an sei-
    ner aufgequollenen Wange herab. »Leb wohl, mein grüner
    Freund«, flüsterte er.

    »Nach Hause«, sagte Rex. »Bring mich nach Hause.«
    »Nach Hause, Chef, jawohl.« Es gab ein Krachen, einen Knall
    und einen Schlag, und Rex war wieder genau da, wo alles an-
    gefangen hatte. In seinem grässlichen Appartement in der
    nordwestlichen Ecke von Odeon Towers. Exakt am Anfang
    von Armageddon – Das Musical.
    Rex saß in seinem selbstgebauten Lehnsessel und betrachtete
    den flackernden Fernsehschirm. Ein winziges Dingsbums,
    verborgen in der Rückenlehne des Sessels, sandte leise Weck-
    rufe in den zerebralen Kortex unseres Helden. Mit einem
    Schreck fuhr Rex hoch. Und erfasste mit einem Blick seine
    Umgebung.
    »O nein! Nein! Nein! Nein!«, schrie er. »Das ist doch kein
    Happy End! Barry! Barry, wo steckst du? Barry, Hilfe!«

    »Nur ein kleiner Scherz, Chef. Nur ein kleiner Scherz von
    mir.«

    Rex war wieder in seinem hübschen Garten. Die Sonne
    schien, Bienen summten. Fido schnarchte. Rex legte den Spa-
    ten beiseite und wischte sich die Stirn. Die letzten Handgriffe
    für den septischen Tank waren getan. Rex warf den Spaten
    über die Hecke. »Gute Arbeit«, sagte er zu sich. »Fertig.«
    Christeen rief vom Badezimmerfenster her nach ihm. »Es
    funktioniert!«, rief sie. »Sie spült und alles! Komm nach drin-
    nen, und nimm eine Dusche, und ich werde mich ausgiebig
    bei dir bedanken.«
    »Hmmm.« Rex blickte sich misstrauisch um. Wenn es ein
    unerwartetes Ende geben würde, dann war jetzt der richtige
    Augenblick.
    Die Bienen summten weiter, und die Sonne schien immer
    noch. Rex kratzte sich am Kopf. »Mensch«, sagte er. »Es
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