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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist
Autoren: Peter F. Hamilton
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Fähreinsatz zwischen Orbit und Oberfläche. Obwohl die Villeneuve’s Revenge nur noch fünfundsechzig Prozent ihrer Sensoren besaß, hatte André sämtliche funktionierenden Bündel voll ausgefahren, um an Informationen zu sammeln, was nur möglich war.
    Als der Bordrechner sich bei Madeleine meldete und berichtete, daß Girardi schon wieder mit Monterey sprach, öffnete sie einen gesicherten Kanal zu André und sagte: »Ich glaube nicht, daß es eine gute Idee ist, wenn wir auf dem Monterey andocken.«
    André erweiterte die Datavis-Verbindung auf Erick und Desmond. »Warum nicht?«
    »Sieh dir die Schiffe dort draußen an!« sagte Madeleine. »Der Verkehr ist noch stärker als zu der Zeit, bevor die Besessenen New California übernommen haben. Mir war überhaupt nicht bewußt, wie verdammt professionell die Organisation von diesem Capone ist. Wir kommen hier nicht mehr so einfach raus, André. Wir stecken bereits viel zu tief drin. In der Sekunde, wo wir andocken, schwärmen sie an Bord und nehmen uns unsere Körper.«
    »Und wer soll dann das Schiff für sie steuern? Non, die Anglos brauchen uns.«
    »Sie hat sicherlich recht, was die Größe dieser Organisation und ihre Beweggründe angeht«, sagte Erick per Datavis. »Die Besessenen sind darauf angewiesen, daß wir ihre Kriegsschiffe fliegen, aber was geschieht, wenn es keine Welten mehr zu erobern gibt? Capone hat weniger als einen Tag benötigt, um Arnstadt zu erobern, und dabei seine militärischen Ressourcen fast verdoppelt! Er wird ganz bestimmt nicht aufhören, nicht jetzt. Wenn er und die restlichen Besessenen so weitermachen, dann dauert es nicht mehr lang, bis es in der gesamten Konföderation keinen Platz mehr gibt für uns normale Menschen. Und wir helfen diesem Capone auch noch dabei!«
    »Das weiß ich selbst.« André warf einen schuldbewußten Blick auf Girardi, um sicherzugehen, daß er nichts von der Unterhaltung mitbekam. »Das ist schließlich der Grund, warum ich dem Geleitschutzauftrag zugestimmt habe.«
    »Das begreife ich nicht«, sagte Madeleine.
    »Ganz einfach, ma cherie. Die Organisation repariert für mich die Villeneuve’s Revenge, ergänzt unsere Treibstoffreserven, füllt unsere Abschußrohre mit Kombatwespen auf und schickt uns davon. Und während wir unterwegs sind, verschwinden wir. Was sollte uns daran hindern?«
    »Beispielsweise ihr Verbindungsoffizier«, sagte Desmond.
    »Ha! Ein einzelner Mann! Wir können ihn überwältigen. Es war Capones größter Fehler, André Duchamp zu beleidigen. Jetzt bin ich es, der sie benutzt, für seine eigenen Zwecke, comme il faut. Ich bin kein collaborateur. Und ich denke, wir sollten sicherstellen, daß die Reporter von dem schweren Schlag erfahren, den wir diesem Capone zufügen.«
    »Du willst wirklich verschwinden?« fragte Madeleine.
    »Naturellement.«
    Erick verzog das Gesicht zu einem Grinsen, soweit seine Haut das zuließ. Vielleicht führte Duchamps verschlagenes Wesen endlich einmal zu etwas Gutem. Er öffnete eine neue Datei in den Speicherzellen seiner neuralen Nanonik und machte sich daran, die Sensorbilder der Villeneuve’s Revenge aufzuzeichnen. Der KNIS würde wissen wollen, wie es um die Truppenstärke der Organisation stand – obwohl er vermutete, daß das gesamte System von New California längst verdeckt überwacht wurde.
    »Was ist mit Shane Brandes?« fragte Desmond.
    Andrés Miene wurde düster. »Was soll mit ihm sein?«
    »Wie lange willst du ihn denn noch in Null-Tau lassen?«
    »Ich konnte ihn ja wohl kaum auf dem Chaumort rauswerfen, der Asteroid ist viel zu klein. Wir brauchen irgendeine Hinterwelt, wo wir ihn mitten in einer Wüste oder einem Dschungel aussetzen können.«
    »Lalonde wäre genau richtig gewesen«, sagte Madeleine leise.
    »Nun, wenn du nach einer Welt suchst, von der er ganz bestimmt nicht zurückkehrt …?« schlug Desmond maliziös vor.
    »Nein«, sagte Erick per Datavis.
    »Warum denn nicht?« fragte André. »Übergeben wir ihn der Organisation, sobald wir angedockt haben. Das ist eine ausgezeichnete Idee. Und es zeigt ihnen, wie loyal wir sind.«
    »Entweder wir töten ihn, oder wir setzen ihn aus. Aber nicht das. Ihr habt nicht gesehen, was sie Bev angetan haben.«
    André zuckte zusammen. »Also schön. Aber ich behalte den Bastard nicht für immer an Bord. Null-Tau kostet mich jede Menge Energie.«
    Die Villeneuve’s Revenge legte in der vorgegebenen Bai an, und die Besatzung wartete ängstlich auf ein Zeichen von Verrat seitens
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