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Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Armageddon 01 - Die unbekannte Macht

Titel: Armageddon 01 - Die unbekannte Macht
Autoren: Peter F. Hamilton
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meldete Tane Ogilie. Seine Stimme klang schrill, er war der Panik nah. »Wir können nicht springen!«
    Für einen kurzen Augenblick fragte sich Kyle Prager, wie es sein mußte, einen Voidhawk zu kommandieren, Herr zu sein über die unglaubliche Kraftfülle und totale Überlegenheit. Es war fast ein Gefühl von Neid.
    Drei der abfangenden Schiffe schwangen herum und machten Jagd auf die Beezling, während ihre beiden Eskortfregatten, die Chengho und die Gombari, nur je einen Verfolger besaßen.
    Heilige Mutter Gottes, sie gehen in einer Formation gegen uns vor, als wüßten sie ganz genau, was wir an Bord haben.
    Er formte im Geist den Selbstzerstörungskode und ging die Prozedur noch einmal durch, bevor er sie über Datavis in den Bordrechner speiste. Es war ganz einfach; man mußte lediglich die Sicherungen in den Antimaterie-Einschließungskammern des Hauptantriebs deaktivieren, um den umgebenden Raum in eine Supernova aus harter Strahlung und Licht zu verwandeln.
    Ich könnte warten, bis die Voidhawks andocken, und sie mitnehmen. Aber die Besatzungen machen lediglich ihre Arbeit, weiter nichts.
    Das dürftige rote Abbild der drei verfolgenden Raumschiffe vergrößerte sich dramatisch, wurde heller, dehnte sich aus. Acht wabernde Energieblumen entfalteten sich vor jedem einzelnen von ihnen; glitzernde, funkelnde Spitzen, die sich rasch vom Zentrum entfernten. Automatische Analyseprogramme aktivierten sich; Flugbahnprojektionen materialisierten und verbanden sämtliche vierundzwanzig Projektile in geschwungenen, laserdünnen Bahnen mit der Beezling. Die Abgasstrahlung der Feuerblumen war extrem radioaktiv. Die Beschleunigung betrug nahezu vierzig g. Antimaterieantriebe.
    »Kombatwespen sind gestartet«, rief Tane Ogilie mit rauher Stimme.
    »Das sind keine Voidhawks!« stellte Kyle Prager mit grimmiger Wut fest. »Das sind verdammte Blackhawks! Omuta hat Blackhawks angeheuert!« Er gab per Datavis einen Befehl zum Ausweichmanöver in den Bordrechner, während er gleichzeitig hektisch die Verteidigungsmechanismen der Beezling aktivierte.
    Es war beinahe kriminell nachlässig von ihm gewesen, die feindlichen Schiffe nicht gleich nach ihrem Auftauchen zu identifizieren. Kyle Prager überprüfte seine Nanonik: Seit dem Materialisieren waren sieben Sekunden vergangen. Wirklich erst sieben? Selbst dann noch war seine Reaktion erbärmlich schlampig gewesen in einer Arena, in der Millisekunden die wertvollste Währung darstellten. Sie alle würden dafür bezahlen müssen, vielleicht sogar mit dem Leben.
    Eine Beschleunigungswarnung ging durch die Beezling – audiovisuell und per Datavis. Die Besatzung war längst auf den Stationen und festgeschnallt, aber Mutter Maria allein wußte, was die Zivilisten an Bord gerade machten.
    Die Beezling beschleunigte langsam aber stetig, und Kyle Prager spürte, wie die nanonischen Supplementmembranen in seinem Körper hart wurden, als sie die inneren Organe gegen die Beschleunigungskräfte abstützten und so daran hinderten, durch die Bauchhöhle gequetscht zu werden, während gleichzeitig ein unverminderter Blutfluß zum Gehirn sichergestellt und somit ein Blackout verhindert wurde. Die Beezling erzitterte heftig, als ihr eigenes Kontingent von Kombatwespen startete. Die Beschleunigung erreichte acht g und stieg weiter.
    Im vorderen Besatzungsmodul der Beezling hatte sich Dr. Alkad Mzu damit beschäftigt, den Status des Schiffs zu überprüfen, während die Beezling mit eineinhalb g in Richtung der nächsten Sprungkoordinaten flog. Ihre neurale Nanonik verarbeitete die Rohdaten und lieferte ein Gesamtbild der externen Sensordaten des Raumschiffs zusammen mit den Flugbahnprojektionen. Das Bild entfaltete sich wie funkelnde Geisterschemen hinter ihrer Netzhaut, bis Alkad die Augen schloß. Die Chengho und die Gombari zeigten sich als intensive Schemen aus blau-weißem Licht, und das Feuer ihrer Abgasstrahlen brachte das Sternenfeld im Hintergrund zum Verblassen.
    Sie befanden sich in einer engen Formation. Die Chengho war zweitausend Kilometer entfernt, die Gombari nur knapp über dreitausend. Alkad wußte, daß eine überlegene Astrogation erforderlich war, um nach einem Sprung von zehn Lichtjahren in einem Abstand von weniger als fünftausend Kilometern voneinander aus dem Sprungpunkt zu kommen. Garissa hatte sehr viel Geld investiert, um seine Navy mit der besten erhältlichen Hardware auszurüsten.
    Geld, das man besser für die Universitäten oder für das nationale
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