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Aries

Aries

Titel: Aries
Autoren: Katie von Schroecks
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konnten. Mit „Das Büfett ist eröffnet.“ endete er und wir applaudierten. Der Schnaps erwärmte mein Herz und ich verspürte Leichtigkeit. Das Zittern ließ nach und langsam entkrampfte ich.
Die Männer machten sich hungrig über das Essen her. Ich blieb sitzen und horchte in mich hinein. Die Panik war einem anderen Gefühl gewichen. Obwohl nur meine Familie anwesend war, wusste ich nicht, was ich tun konnte, wie ich mich verhalten sollte, also blieb ich sitzen. Aries hatte sich einen Stuhl organisiert und unterhielt sich mit Karl. Warum kann ich nicht so selbstsicher sein, dachte ich und linste zu ihm hinüber. Er schien vertieft und so stand ich auf und trat ans Büffet. Ich löffelte verschiedene Salate auf meinen Teller und ging langsam die Speisen ab.
Am Brotkorb traf ich auf Aries. Erschrocken fuhr ich zurück. Ein kurzes Blitzen in seinen Augen, und er lief weiter, als wenn nichts gewesen wäre. Aufgelöst setzte ich mich auf meinen Platz. Während ich langsam meine Salate verzehrte, versuchte ich meine Erregung in den Griff zu bekommen und erst als ich mir sicher war, sah ich auf. Eve, die mir gegenüber saß, unterhielt sich mit Loni und meinen Eltern - quer über den Tisch. Oma mit Marie und Gabriel, und Aries mit Karl.
Blieben nur Großvater und ich. Als ich mir den nächsten Bissen in den Mund steckte, drehte ich mich zu ihm und er sah mich gespannt an. Ich verzog die Mundwinkel zu einem verzeihenden Lächeln und zeigte auf meinen vollen Mund. Er nickte und ich kam mir schuldig vor. Ich wusste ja, dass sie mich alle mögen ... aber Großvater gab mir das Gefühl, etwas Dummes gemacht zu haben. Das bilde ich mir ein, weil ich so fühle, dachte ich und sah zu Aries. Er bemerkte nichts. Karl hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Schnell aß ich zu Ende und als Eve aufstand, um das schmutzige Geschirr in die Küche zu bringen, sprang ich hinterher und half ihr. Ich war froh aus dem Zimmer zu kommen. Wir ordneten das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine und räumten das Büffet ab. Es brauchte Zeit und ich freute mich, eine Beschäftigung zu haben. Am liebsten hätte ich das Geschirr mit der Hand abgewaschen, das würde mir noch mehr Zeit verschaffen, aber Eve entging mein Enthusiasmus nicht.
>> Fränni, entspanne dich. <<, lachte sie. >> Alles wird gut. << Ich grinste sie an, während ich die Schalen leerte und die Salate in Behältnisse füllte. Danach entschuldigte ich mich auf die Toilette und stellte mich ans Waschbecken. Ich spülte meinen Mund aus und kuckte mich nervös im Spiegel an. Mein Gesichtsausdruck erschien mir locker und nur bei näherem Hinsehen, sah ich die Anspannung darunter.
Gut, - dachte ich, jetzt feiere endlich Silvester und beruhige dich. Deine Familie ist dort draußen und keiner will was Böses. Reiß dich zusammen! Ich reckte meinen Kopf, straffte meine Schultern und entschlossen ging ich zurück.
Schon vor der Tür hörte ich Gelächter. Musik spielte und sie amüsierten sich prächtig. Die Sessel und Sofas waren zusammengerückt und die Tische vom Büffet entfernt. Eine Tanzfläche war entstanden und darauf wirbelten meine Eltern und Loni und Karl laut singend an mir vorbei. Grinsend suchte ich meinen Platz und Eve hatte sich darauf niedergelassen. Der Tisch stand voller Flaschen und Gläser, und Knabberei war in Schalen verteilt. Die Party begann.
Der nächste freie Platz war neben Gabriel und gerade als ich mir ein Glas Sekt eingoss, sprach er mich an.
>> Wie geht`s dir, Fränni? <<
>> Gut. Und euch? << Er musterte mich und ich grinste ihn an.
>> Marie und mir ... geht es gut. <<, und schmunzelnd. >> Du warst letztens ziemlich schnell weg. << Ich lachte auf. >> Ja, ich war verabredet ... mit Loni. <<
Gabriel grinste. >> Ich hätte nicht gedacht, dass du mir entkommen könntest. Du warst wie vom Erdboden verschluckt ... wo bist du hin? <<
>> Ich stand dir gegenüber ... in der Ecke des Don Camillo. <<, und ich setzte lachend fort. >> Ich habe dich gesehen. <<
Gabriel nickte grinsend. >> Ein Punkt für dich. Ich hatte so eine Ahnung ... aber als das Fenster aufging … Ich habe nicht gedacht, dass du in dem Gestank stehen würdest. <<
>> Ja es war scheußlich. Meine Sachen haben so gestunken ... Loni und ich waren später noch in einem Café und um ein Haar hätten sie uns da rausgeschmissen. << Ich grinste Gabriel an. Er lachte.
>> Das wird mir eine Lehre sein. Ich werde dich ab sofort, überall suchen und wenn es der größte Misthaufen ist. <<
>> Das solltest du tun.
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