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Aries

Aries

Titel: Aries
Autoren: Katie von Schroecks
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bekam: ein Buch, einen Pullover, ein Tuch, ein paar Ohrringe, ein in Leder gebundenes Tagebuch und zuletzt, hielt Oma mir ein weiteres Quadrat aus grünem Samt entgegen.
>> Von Großvater. <<, sagte sie lächelnd. Panisch starrte ich auf das viereckige Ding. >> Mach es auf. <<, ermunterte sie mich und alle Augen waren gespannt auf mich gerichtet.
>> Ich mache es später auf. <<, versuchte ich, Zeit zu schinden.
>> Nein, nein, mach es jetzt auf. <<, rief meine Mutter. >> Wir wollen es alle sehen. << Loni sah mich mitleidig an. Mit spitzen Fingern löste ich die Schleife und hob den Deckel ab.
Ein Reif. Ein Armreif aus Holz. In dessen Seiten waren silberne Dreiecke eingehämmert. Filigrane Schnitzereien wölbten die Oberfläche und als Augen dienten geschliffene grüne Steinchen. Als ich sie erblickte, strömten Tränen in meine Augen und ich wusste sofort, wer den Reif mir schenkte. Er hatte sein Ebenbild hinein geschnitzt.
>> Der ist ja wunderschön. <<, sagte meine Mutter überrascht und nahm mir den Armreif aus der Hand. >> Was sind das für Tiere? << Sie hielt den Reif ans Kerzenlicht, um die Schnitzereien besser erkennen zu können. >> Sieht aus … wie Katzen? << und sie schaute auf. Loni nahm ihr mein Geschenk ab und auch sie, drehte ihn im Lichtschein. Sie musterte die Profile.
>> Es sind Katzen. <<, bestätigte sie. >> Große Katzen ... wie Panther oder Löwen ... für Hauskatzen sind sie zu muskulös. <<, und sie sah mich fragend an. Ich würgte die Tränen hinunter und nickte.
>> Es sind Pumas. <<
>> Da hat sich Großvater aber Mühe gegeben. Ich wusste gar nicht, dass er so gut schnitzen kann. <<, sagte meine Mutter begeistert und nahm Loni den Reif wieder ab. >> Er ist nicht von Großvater. <<, sagte ich leise. >> Nicht? Von wem dann? << >> Von Ari. << Erstaunt sah sie auf.
>> Von Ari? Aber ich dachte, du wärst nicht mehr mit ihm zusammen. <<
>> Ja, aber der Armreif ist von ihm. <<
>> Er muss dich ziemlich gern haben. <<, murmelte sie nachdenklich und drehte den Armreif im Lichtschein.
>> Ich weiß. << und jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr aufhalten und rannte ins Bad. Im Bad heulte ich hemmungslos und presste mein Gesicht in ein Handtuch.
Es klopfte und meiner Mutters Stimme ertönte: >> Fränni, mach auf. Was ist denn mit dir? << Ich konnte nichts sagen und so blieb ich still. >> Fränni? <<, sagte sie drohend und nach Sekunden. >> Fränni wenn du nicht sofort aufmachst ... hole ich Papa und wir treten die Tür ein. << Schnell spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht und öffnete. Meine Mutter stürmte herein.
>> Was ist mit dir los? <<
Betreten schaute ich zu Boden. >> Nichts. Ich komme gleich. <<
Sie hob mein Gesicht an und sah mich bestürzt an.
>> Du weinst ja ... Warum denn? Wenn du mir nicht sofort sagst, was hier los ist, dann … <<
>> Ich war einfach überwältigt. <<, log ich. >> Ich habe das nicht erwartet. <<
>> Ja, der Armreif ist wirklich wunderschön. <<
>> Hmm. << Sie wischte mir die Tränen von den Wangen.
>> Aber deswegen musst doch nicht in Tränen ausbrechen. Er mag dich eben und ist ja wirklich ein toller junger Mann. << Sie lächelte mir aufmunternd zu und krampfhaft lächelte ich zurück. >> Na siehst du. Ist alles halb so schlimm. << Ihre Hände strichen über mein Haar, über mein Gesicht und dann drückte sie mich an sich. >> Ich werde dich ganz sehr vermissen. <<, flüsterte sie an meinem Ohr.
>> Ich dich auch. <<
>> Ich war eine ganz schöne Nervziege in der letzten Zeit ... Verzeihst du mir? <<, flüsterte sie weiter und lächelte hörbar. Ich grinste und nickte stumm. Sie küsste meine Stirn. >> So und nun gehen wir zurück und feiern Weihnachten. << Sie zog mich zu meinem Platz und meine Familie beobachtete uns gespannt.
>> Gibt es hier keinen Alkohol? <<, unterbrach meine Mutter lachend die Stille und zwinkerte mir zu. Karl stand grinsend auf und holte unsere angefangene Flasche Prosecco aus dem Kühlschrank, für Oma ihren Kirschlikör und die Männer begnügten sich mit Bier. Wir prosteten uns zu und meine Mutter rief glücklich aus:
>> Fröhliche Weihnachten. <<
Der Abend verging und als ich mich ins Bett verabschiedete, war ich beschwipst. Angezogen fiel ich hinein und schlief sofort ein.
    Silvester
Die Weihnachtstage vergingen und wir waren mit Essen, Spaziergängen und faulenzen beschäftigt. Mein Bauch fühlte sich
    kugelig an und ich sehnte die normalen Tage herbei. Die Stimmung war ausgelassen und alle verstanden sich gut. Karl hatte einen neuen
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