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Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 3: Nimrod (German Edition)
Autoren: Sigrid Kraft
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führte sie im Zickzack tiefer in den Wald. Eryn hatte einen sehr guten Richtungssinn und merkte sehr wohl, wie sie einen leichten Bogen machten, hielt sich aber tunlichst zurück, den Herrn von Naganor darauf hinzuweisen. Der knurrt mich ja doch nur an und glauben tut er es schon dreimal nicht. Soll er doch im Kreis laufen. Ich sag’s ihm nicht.
    Und weil Meister Raiden seinen eigenen Gedanken nachhing, entgingen ihm Eryns diesmal sogar.
    Der Wald war sehr dicht und ließ wenig Licht hindurch, sodass es, als es zu dämmern begann, schnell dunkel wurde. An einem kleinen Rinnsal beschloss Meister Raiden zu lagern.
    „Wir bleiben über Nacht hier. Kein besonders schöner Ort, aber man kann es sich nicht immer aussuchen.“ Wie wahr . Eryn fing an, das Lager zu erstellen.
     
    Sehr früh am Morgen erwachte Eryn, weil er das Bedürfnis verspürte, seine Blase zu entleeren. Es dämmerte gerade und Eryn stand leise auf. Ein Blick zum Herrn von Naganor verriet ihm, dass Seine Übellaunigkeit noch schlief. Vielleicht ist er heute besser gelaunt. Obwohl dieser Wald nicht dazu angetan ist, die Stimmung zu heben.
    Normalerweise mochte Eryn die Natur, ob Wald oder Wiese, aber dieser düstere Ort hier verströmte den modrigen Geruch des Todes. Weit genug entfernt, um den Schlaf Seiner Hoheit nicht zu stören, pisste Eryn an einen Baum. Manchmal habe ich so richtig die Schnauze voll und ich kann nicht einmal weglaufen. Ob ich jemals wieder mein eigener Herr sein werde? Oder auf ewig der Bring-mir-dies-und-das-Depp des hochwohlgeborenen Prinzen bleibe? Er schüttelte die letzten Tropfen ab und packte sein gutes Stück wieder weg. Da bemerkte er aus dem Augenwinkel nicht allzu weit entfernt eine Bewegung. Sofort waren seine Sinne hellwach und er sah genauer hin. Was er dann entdeckte, ließ seinen Magen flau werden.
    Tageroths! Zwei, nein drei Ungeheuer und sie haben mich entdeckt. „ MEISTER RAIDEN, TAGEROTHS!“, brüllte er förmlich telepathisch, um den Herrn von Naganor zu warnen. Die Tageroths näherten sich bereits. Zwar noch langsam, aber sie kreisten ihn ein. Es blieb nicht viel Zeit und Eryn tat das, was er in letzter Zeit so oft getan hatte. Er baute einen Tunnel auf und suchte sein Heil in der Flucht. Die Bestien begannen auf ihn zuzustürmen. Der Tunnel stand und Eryn sprang hindurch, um gut fünfzig Meter von seinem vorherigen Standort entfernt wieder aufzutauchen. Alle Schilde hoch und über verdichtete Luft erst mal in die nächste Baumkrone geflüchtet.
    Im Lager brach inzwischen die Hölle los. Der Schwarze Prinz war schwer damit beschäftigt, sich die drei Tageroths vom Leib zu halten. Eryns Scan zeigte ihm ein Bild leuchtender Magie. Blitze, Schilde, Banne, das volle Programm.
    Der erste Tageroth stürzte tot zu Boden, während Eryn, eingehüllt in all seine Schilde, unschlüssig in der Baumkrone saß und überlegte, was er denn tun könnte. Erst mal muss ich wieder näher heran. Über verdichtete Luft lief er zum nächsten Baum, während Meister Raiden von einem Schlag des Tageroths von den Füßen gefegt wurde. Der Schlag durchbrach zwar nicht die Schilde, schleuderte aber den Herrn des Schwarzen Turmes mehrere Schritte zurück. Meister Raiden sprang hoch, ein Blitz blendete die Bestien und den nächsten Tageroth ereilte sein Schicksal. Obwohl Eryn wusste, dass Feuer den Biestern nichts anhaben konnte, schickte er einen Feuerstrahl, um das Tier abzulenken. Gerne hätte er auch was anderes getan, aber Feuerlanzen gehörten zu dem Wenigen, was er an Kampfmagie beherrschte.
    Doch der Tageroth bemerkte die Attacke nicht einmal, während er damit beschäftigt war, nach Meister Raiden zu schlagen. Der bewegte sich schnell hin und her, schlug mit dem Schwert um sich, um sich dann mit einer Bewegung, die ohne Magie nicht möglich gewesen wäre, in einem Drehsprung über die Bestie zu katapultieren und ihr dabei das Schwert ins Auge zu stoßen. Ein letztes Brüllen erfüllte die Luft und der dritte Tageroth ging mit einem dumpfen Schlag zu Boden. Nun kam Eryn aus der sicheren Höhe wieder hinunter auf das Schlachtfeld, wo Meister Raiden schweißüberströmt und schwer atmend mit gesenktem Schwert inmitten der gefallenen Tageroths stand.
    „Puh, das am frühen Morgen. Dieser Wald gefällt mir immer weniger.“ Dann wandte er sich direkt an Eryn: „Du kommt etwas spät, um mir zur Hilfe zu eilen.“
    Eryn seufzte ergeben: „Was hätte ich schon tun können? Meinen Feuerstrahl hat der Tageroth gar nicht
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