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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey
Autoren: Imperium
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ihm ein Wunder nicht doch noch die fünfzig Millionen Dollar bescherte.
Fünfzehn Minuten später landete der Hubschrauber auf dem Hangarvorfeld. Armstrong stieg vorsichtig aus und ging gemächlich zu seinem Privatjet.
Ein anderer Pilot, der oben auf der Treppe stand, begrüßte ihn, wartete auf Armstrongs Anweisung und erkundigte sich nach seinem Befinden.
»Danke, gut«, sagte Armstrong lediglich und ging nach hinten in die Maschine. Der Pilot nahm an, daß »Captain Dick« zu seiner Jacht in Monte Carlo wollte, um sich ein paar Tage zu erholen, und verschwand im Cockpit.
Die Gulfstream flog nach Süden. Während des zweistündigen Fluges machte Armstrong nur einen Anruf, und zwar mit Jacques Lacroix in Genf. Doch so sehr er ihn auch bat und zu überreden versuchte – die Antwort blieb: »Sie haben noch bis zum heutigen Geschäftsschluß Zeit, die fünfzig Millionen zurückzuzahlen. Mr. Armstrong. Falls Sie dazu nicht in der Lage sind, bleibt mir keine Wahl, als die Angelegenheit unserer Rechtsabteilung zu übergeben.«
    NEW YORK STAR 6. November 1991
Platsch!
    »Ich habe den Präsidenten der Vereinigten Staaten auf Leitung eins und einen Mr. Austin Pierson aus Cleveland, Ohio, auf Leitung zwei. Mit wem möchten Sie zuerst sprechen?«
    Townsend wies Heather an, welchen Anruf sie als ersten durchstellen sollte. Er griff nervös nach dem Hörer und vernahm eine ihm fremde Stimme.
    »Guten Morgen, Mr. Pierson. Wie freundlich von Ihnen, mich anzurufen«, sagte Keith. Dann lauschte er angespannt.
»Ja, Mr. Pierson«, sagte er schließlich. »Selbstverständlich. Ich verstehe Ihre Lage vollkommen. Ich bin sicher, ich hätte unter diesen Umständen auch nicht anders gehandelt.« Dann hörte er sich noch aufmerksam die Gründe an, weshalb Pierson zu seiner Entscheidung gelangt war.
»Ich verstehe Ihr Dilemma und weiß es zu schätzen, daß Sie sich die Mühe gemacht haben, mich persönlich anzurufen.« Er legte eine kurze Pause ein. »Ich kann nur hoffen, daß Sie es nicht bereuen müssen. Leben Sie wohl, Mr. Pierson.« Er legte den Hörer auf und vergrub das Gesicht in den Händen. Plötzlich fühlte er sich vollkommen ruhig.
Als Heather von dem Schrei erschreckt wurde, hörte sie zu tippen auf, sprang hoch und flitzte in Townsends Büro, wo ihr Chef wie ein Verrückter herumsprang und rief: »Er hat zugesagt! Er hat zugesagt!«
»Bedeutet das, daß ich Ihnen endlich eine neue Smokingjacke bestellen darf?« fragte Heather.
»Ein halbes Dutzend, wenn Sie möchten.« Townsend nahm sie in die Arme. »Aber zuerst müssen Sie mir meine Kreditkarten wiederbeschaffen.« Heather lachte, und dann hopsten beide durchs Zimmer.
Weder sie noch Keith bemerkten, daß Elizabeth Beresford das Büro betrat.
»Darf ich annehmen, daß dies eine Art Ritual ist, wie es in den abgelegensten Bergregionen der Antipoden praktiziert wird?« erkundigte sie sich. »Oder könnte es eine einfachere Erklärung geben, die etwas mit der Entscheidung eines Bankiers in einem US-Bundesstaat des mittleren Westens zu tun hat?«
Abrupt blieben beide stehen und blickten E. B. an. »Es ist ein Ritual«, sagte Townsend, »und Sie sind die Göttin.«
E. B. lächelte. »Das freut mich zu hören«, sagte sie. »Heather, dürfte ich vielleicht kurz allein mit Mr. Townsend sprechen?«
»Selbstverständlich«, erwiderte Heather. Sie schlüpfte wieder in ihre Schuhe, verließ das Büro und schloß die Tür leise hinter sich.
Townsend fuhr sich mit der Hand durchs Haar, kehrte rasch zu seinem Bürosessel zurück, nahm Platz und versuchte, sich zu beruhigen.
»Ich möchte, daß Sie mir zuhören, Keith, und zwar sehr genau«, begann E. B., als sie sich gesetzt hatte. »Sie haben unwahrscheinliches Glück, denn Sie waren um Haaresbreite daran, alles zu verlieren.«
»Das ist mir bewußt«, erwiderte Townsend leise.
»Ich möchte, daß Sie mir versprechen, nie wieder für irgend etwas ein Kaufangebot zu machen, ehe Sie sich nicht mit der Bank beraten haben – und mit der Bank meine ich mich.«
»Darauf gebe ich Ihnen mein feierliches Wort.«
»Gut. Denn nun haben Sie zehn Jahre Zeit, um die Global auf eine solide Basis zu stellen und sie zu einer der konservativsten und meistgeachteten Institutionen ihrer Art auf der Welt zu machen. Vergessen Sie nicht, daß dies der fünfte Schritt unserer ursprünglichen Abmachung ist.«
»Wie könnte ich das je vergessen«, erwiderte Keith. »Und ich werde Ihnen für immer und alle Zeiten dankbar sein, Elizabeth, weil Sie nicht nur mein
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