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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey
Autoren: Imperium
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»Sie brauchen mich bloß anzurufen, sobald Sie etwas erfahren haben. Ich komme dann sofort zu Ihnen.«
Der Chauffeur bog in die Madison Avenue ein und lenkte den BMW vorsichtig auf die rechte Fahrbahn, ehe er vor dem Verwaltungsgebäude der Global International hielt. Er staunte, als Mr. Townsend sich nach vorn beugte und ihm zum erstenmal seit zwanzig Jahren dankte. Doch als der Chauffeur die Tür öffnete und sein Chef »Goodbye« sagte, wirkte er ziemlich erschüttert.
Der Vorstandsvorsitzende der Global International überquerte rasch den Bürgersteig zum Eingang. Er begab sich direkt zu den Fahrstühlen und stieg in den ersten, der zum Parterre zurückkehrte. Obwohl es im Foyer von GlobalAngestellten nur so wimmelte, versuchte keiner, sich Keith anzuschließen, außer einem Pagen, der nach ihm in den Lift sprang und einen Schlüssel im Schloß neben dem obersten Knopf drehte. Die Tür glitt zu, und der Fahrstuhl beschleunigte auf seinem Weg in die siebenundvierzigste Etage.
Als die Fahrstuhltür sich wieder öffnete, trat Townsend hinaus auf den flauschigen Teppichboden des Korridors der Chefetage und ging am Empfang vorüber. Das Mädchen hinter dem Schalter blickte auf und lächelte ihn an. Sie wollte gerade »Guten Morgen, Mr. Townsend« sagen, als sie seine grimmige Miene sah und es vorzog, den Mund zu halten.
Townsends Schritt stockte nicht, als die Glastür zu seinem Bürobereich zurückglitt.
»Gibt’s Neuigkeiten?« war alles, was er sagte, als er am Schreibtisch seiner Sekretärin vorbei ins Chefzimmer schritt.
    THE GLOBE 5. November 1991
Suche nach vermisstem Zeitungsmagnaten
    »Guten Morgen, meine Herren«, grüßte Armstrong mit munterer Stimme, doch sein Gruß wurde lediglich von vereinzeltem Murmeln erwidert. Sir Paul Maitland nickte knapp, als Armstrong sich auf den leeren Platz zu seiner Rechten setzte. Dick schaute sich bedächtig um. Alle Plätze am Vorstandstisch waren belegt, außer dem des stellvertretenden Vorsitzenden.
    »Da alle anwesend sind, mit Ausnahme von Mr. Wakeham«, sagte Sir Paul und blickte auf seine Taschenuhr, »der sich bereits beim Verwaltungsvorstand entschuldigt hat, schlage ich vor, daß wir beginnen. Darf ich fragen, ob alle Anwesenden das Protokoll der Vorstandssitzung des vergangenen Monats als wahrheitsgetreue und einwandfreie Aufzeichnung anerkennen?«
    Alle nickten, nur Armstrong nicht.
»Gut. Beim ersten Punkt der Tagesordnung geht es um ein Problem, das wir auf unserer kürzlich stattgefundenen Finanzausschußsitzung eingehend erörtert haben«, fuhr Sir Paul fort, »nämlich die derzeitige Lage unseres Pensionsfonds. Bei dieser Gelegenheit hat Mr. Wakeham sein Bestes getan, uns über seinen kurzen Besuch in New York zu unterrichten. Aber ich fürchte, mehrere Fragen sind immer noch unbeantwortet. Wir sind zu dem Schluß gelangt, daß nur unser oberster Konzernleiter uns genau unterrichten kann, was tatsächlich in New York vor sich gegangen ist. Ich bin erleichtert, daß Mr. Armstrong die Zeit gefunden hat, heute bei uns zu sein. Deshalb sollte ich vielleicht damit beginnen …«
»Nein, ich glaube, ich bin es, der beginnen sollte«, wurde er von Armstrong unterbrochen, »indem ich Ihnen genau erkläre, weshalb es mir unmöglich war, an der Vorstandssitzung letzten Monat teilzunehmen.« Sir Paul schürzte die Lippen, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte auf den freien Stuhl am anderen Ende des Tisches.
»Ich bin an meinem Schreibtisch in New York geblieben, meine Herren«, fuhr Armstrong fort, »weil ich der einzige war, mit dem die dortigen Druckergewerkschaften zu Verhandeln bereit waren – und ich bin sicher, daß Peter Wakeham dies bei der Vorstandssitzung im vergangenen Monat bestätigt hat. Deshalb konnte ich bewerkstelligen, was einige Berichterstatter zu recht als Wunder bezeichnet haben.« Sir Paul blickte auf einen vor ihm liegenden Leitartikel in der New York Tribune aus der vergangenen Woche, in dem tatsächlich das Wort »Wunder« vorkam. »Überdies kann ich dem Vorstand nunmehr noch etwas anderes bestätigen, das Mr. Wakeham Ihnen auf meine Bitte hin mitteilen sollte, nämlich, daß die Tribune endlich über dem Berg ist und bereits seit letzten Monat einen positiven Beitrag zu unserer Gewinn- und Verlustbilanz leistet.« Armstrong legte eine kleine Pause ein, ehe er fortfuhr: »Und das zum erstenmal, seit wir diese Zeitung übernommen haben.« Mehrere Vorstandsmitglieder fühlten sich offenbar außerstande, in Armstrongs Richtung
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