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Apocalypsis 3.11 (DEU): Die Botschaft. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.11 (DEU): Die Botschaft. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.11 (DEU): Die Botschaft. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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Ende des Internets konnte jeder, der einen Computer hatte, Maria sehen, wie sie die Botschaft verkündete. Die Botschaft wurde in alle Sprachen der Welt übersetzt. Wer keinen Zugang zu Internet, Radio und Fernsehen hatte, erfuhr es durch Verwandte und Freunde. Wie wir gehofft hatten. Die Botschaft wurde von Mund zu Mund weitergetragen, bis heute. Als der Krieg endete, waren bereits über zwei Milliarden Menschen tot. Leichengestank verpestete die Atmosphäre der Erde, und das große Sterben hatte gerade erst so richtig begonnen. Aber mit der Hoffnung von Marias Botschaft machten sich die Ersten auf, die Reinen Orte zu finden. Viele starben unterwegs, aber einige fanden jene sagenhaften Orte und sahen, dass Maria nicht gelogen hatte. Es gab Schutz. Es gab Hoffnung. Die Reinen Orte waren schnell überfüllt, aber Marias Botschaft hatte noch etwas anderes bewirkt. Trotz der Enge wurde niemand abgewiesen. Nur vereinzelt kam es zu Schlägereien und Tumulten. Manche Reinen Orte waren sehr klein, eine Kirche vielleicht, ein Marktplatz, ein Acker. Andere wieder waren groß genug, um Tausende aufzunehmen. Die Menschen arrangierten sich, fanden Wege, sich mit dem Nötigsten zu versorgen und irgendwie zu überleben, während rings um sie herum weiter die Apokalypse wütete. Nach und nach entdeckten die Menschen noch weitere Reine Orte, an denen die Seuche nie ausbrach. Dort halfen sie einander, beteten zu ihren Göttern und Heiligen. Eines einte sie alle: die Verehrung für Maria, die ihnen Hoffnung geschenkt hatte. Man wusste nur wenig über diese Nonne, aber jeder trug ihr Bild, das irgendwer im Internet gefunden hatte, bei sich wie einen Talisman. Maria wurde zur Heiligen.
    Als die Hikari wie aus dem Nichts wieder auftauchte und Maria italienischen Boden betrat, hatten Seuche, Krieg, Backies , Hunger und Chaos bereits schätzungsweise über sechs Milliarden Todesopfer gefordert. Mehr als zwei Drittel der damaligen Weltbevölkerung. Sechs Milliarden Leichen, wo schafft man die hin? Ich sag’s euch. Ins Meer damit. Allein auf dem Grund des Pazifik liegen die Gebeine der halben Menschheit.«
    »Und wie viele sind wir heute?«, fragte der Junge.
    Anselmo sah ihn traurig an. »Was spielt das noch für eine Rolle, Junge, wie viele wir sind?«
    Anselmo sah, dass dem Jungen noch eine andere Frage auf der Seele brannte.
    »Ja«, sagte Anselmo, »das ist die Frage, die sich damals viele gestellt haben. Na los, sprich sie schon aus!«
    »Wo war der Papst die ganze Zeit über?«

LVIII
    21. Dezember 2012, Rom
    A ls sie den Petersplatz verließen, sahen sie, wie verlassen Rom war. Die Stadt lag in fast vollkommener Dunkelheit. Wenn sie überhaupt Menschen antrafen, dann immer in kleinen Gruppen. Flüchtlinge, die ihr letztes Hab und Gut in Koffern und auf kleinen Karren transportierten.
    Peter sprach eine Familie mit zwei kleinen Mädchen an, die sich in Plastikplanen gehüllt hatten und Einkaufstrolleys mit ihren Habseligkeiten hinter sich herzogen. Die Frau trug ein großes Bild von Maria um den Hals wie einen Brustschild.
    »Wer ist diese Frau?«, sprach Peter sie an. Sie schien die Frage nicht zu verstehen, wirkte sofort misstrauisch und wich Peter aus. Bühler zog ihn am Arm. »Lassen Sie das.«
    »Wo ist sie jetzt?«, rief Peter der Frau dennoch nach.
    »In unseren Herzen!«, rief eines der Mädchen zurück.
    Peter starrte der kleinen Familie nach. Bühler stieß ihn an.
    »Sehen Sie mal. Sämtliche Geschäfte sind entweder verrammelt oder geplündert. Das wird kein Spaß.«
    Bühler hatte recht: Sie würde weder etwas zu essen finden, noch an frisches Trinkwasser kommen. Die Nasoni , die alten römischen Trinkbrunnen mit ihren nasenförmigen Hähnen, auf die man an fast jeder Straßenecke stieß, waren versiegt. Autos fuhren fast keine mehr. Peter sah nur einige Wagen der Stadtreinigung, auffällig gepanzert und mit Schneepflügen vor den Motorhauben. Auf dem Ponte Vittorio Emanuele II. luden vier Müllmänner Leichen, die dort wie Müll auf einem Haufen lagen, in ihren Wagen. Aber zuvor trennten die Männer ihnen mit Kreissägen noch die Köpfe ab. Der Anblick schockierte sogar Bühler, doch die Müllmänner gingen ihrer Arbeit völlig unbewegt und routiniert nach, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt.
    »Warum schneiden Sie ihnen die Köpfe ab?«, sprach Bühler sie auf Italienisch an. Die Männer reagierten verständnislos.
    »Damit sie nicht wiederkommen, natürlich!«
    »Aber sie waren doch längst
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