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Apocalypsis 3.05 (DEU): Kleophas. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.05 (DEU): Kleophas. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.05 (DEU): Kleophas. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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verwirrt.
    »Ihr müsst jetzt gehen«, sagte Kleophas. »Und kommt nicht wieder. Ich habe euch nichts zu sagen.«
    »Was ist damals in Israel passiert?«, versuchte Nikolas es erneut.
    »Geht«, wiederholte Kleophas. »Möge Gott euch helfen, das zu finden, was ihr sucht.«
    Damit zog er sich in seine Höhle zurück und ließ die beiden Brüder einfach stehen. Peter wollte ihm folgen, doch Nikolas hielt ihn zurück.
    »Lass ihn. Wir übernachten in der Skiti und kommen morgen wieder.«
    Peter nickte. Müde und schweigend nahmen sie den schmalen, felsigen Weg zurück. Peter noch dröhnte immer noch der Kopf bei jedem Schritt. Aus der Richtung der Skiti wehte fernes Hundegebell herüber. Es dämmerte bereits, als sie über den Hügel kamen, hinter dem die Skiti lag. Und dann sahen sie es.
    Peter hatte den Rauch hinter dem Hügel die ganze Zeit über für Feuerstellen gehalten. Jetzt aber sah er, dass sämtliche Hütten der kleinen Ansiedlung brannten. Vereinzelt konnte er auch regungslose Mönche vor den Hütten oder in den kleinen Gärten erkennen. Außer einigen Hunden, die panisch das Feuer anbellten, bewegte sich da unten jedoch sonst nichts. Fassungslos starrten die Brüder einen Augenblick auf das brennende Dorf unter ihnen.
    Traue niemandem.
    »Scheiße!«, stieß Nikolas hervor.
    Peter löste sich als Erster aus seiner Starre und wollte den Hügel hinabrennen, doch Nikolas hielt ihn erneut zurück und zog ihn zu Boden.
    »Nicht, Peter!«
    »Wie, nicht? Wir müssen da runter! Vielleicht können wir noch irgendjemand retten!«
    »Verdammt, schau doch hin!«
    Er deutete auf eine Stelle am Rande der kleinen Siedlung. Erst jetzt erkannte Peter den schwarzen Helikopter. Er stand breitbeinig zwischen zwei Häusern, wie ein bösartiges Insekt, das auf seine nächste Beute lauert. Peter sah jetzt auch, wie zwei schwarz gekleidete Gestalten einen Mönch aus einem der brennenden Häuser zerrten. Der Mönch wand sich, wehrte sich mit letzten Kräften. Die beiden Männer stießen ihn rüde zu Boden. Dann griff einer der beiden nach einer Waffe und schoss ihm in den Kopf.
    »Verdammt, Niko, wer sind die?«
    »Ich hab keine Ahnung. Aber glaubst du, dass die nach jemand anderem als uns und Laurenz suchen?«
    Nein, glaubte er nicht. Sie robbten rückwärts außer Sichtweite und rannten dann zurück zur Einsiedelei. Die Sonne war inzwischen untergegangen, nur ein letzter Rest der Dämmerung ließ sie überhaupt noch den Weg erkennen. Sie rannten, während sich die Luft hinter ihnen schon mit dem fernen Wummern des Rotors füllte.
    Traue niemandem.
    Es war wie ein Mantra seit der Begegnung mit Maya. Und diesem Mantra folgte nun ein anderer Gedanke, während er Nikolas hinterherrannte und den Hubschrauber inzwischen deutlich hören konnte, irgendwo hinter ihnen.
    Was, wenn diese Typen nur euch suchen? Was, wenn Laurenz sie gerufen hat, weil ihr ihn aufgestöbert habt?
    »Niko, warte!«
    Aber Nikolas hatte die Höhle bereits erreicht. Peter konnte im Zwielicht die Gestalt von Bruder Kleophas erkennen, der seinen Olivenholzknüppel wieder kampfbereit erhoben hatte.
    »Niko, Vorsicht!«, brüllte Peter.
    »Ihre Mitbrüder sind tot!«, hörte er seinen Bruder rufen. »Wir müssen hier weg!«
    Jetzt erreichte auch Peter keuchend den Verschlag. Kleophas zögerte, sah beide Brüder an und verstand dann.
    »Ich muss nur noch was holen.«
    »Beeilung!«, schrie Peter, der den dunklen Himmel vergeblich nach dem Heli absuchte, dessen Rotorenwummern irgendwo über ihnen die Nacht zerhackte.
    Kleophas verschwand wieder in der Höhle und kehrte kurz darauf mit einem alten Umhängebeutel zurück, in den er hastig einige Sachen, eine Bibel und sein Symbolbuch gestopft hatte. Er deutete in die Richtung, in der nicht weit entfernt das Meer liegen musste.
    »Da lang. Wie viele sind es?«
    »Zwei, soweit wir sehen konnten«, keuchte Nikolas. »Aber sie haben einen …«
    Und in diesem Augenblick war er über ihnen, sprang sie aus der Dunkelheit heraus an. Seine Suchscheinwerfer flammten auf wie giftige Zungen, seine Rotorblätter zertrümmerten die Luft über ihnen. Geblendet griff Peter nach Kleophas und riss ihn instinktiv zur Seite. Nikolas sprang zur anderen Seite weg, nur raus aus dem Licht. Keine Sekunde zu spät, denn im nächsten Moment hämmerten Schüsse auf sie herab, während der Hubschrauber in niedriger Höhe direkt über ihnen schwebte. Peter drängte sich mit Kleophas zurück unter den Verschlag, aber er wusste, dass dies kein
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