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Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.03 (DEU): Der Plan. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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dass Franz Laurenz das Opus Dei enteignen will«, platzte Santillana ohne Begrüßung heraus, obwohl er wusste, wie unhöflich das auf einen Japaner wirken musste. Er scherte sich im Moment jedoch einen Scheiß um den ritualisierten Austausch von Höflichkeiten.
    »Er kann das Opus nicht enteignen«, erwiderte Nakashima unbeeindruckt. »Es ist doch längst enteignet, nicht wahr? Es gehört mir. Also, was bietet er Ihnen an?«
    »Das Amt des Kardinalstaatssekretärs und vollen Einblick in sämtliche Vorgänge.«
    »Das ist wunderbar, Prälat. Ich gratuliere. Oder haben Sie ein Problem damit, den Untergang der Welt zu verhindern?«
    Santillana straffte sich. »Von nun an ist dies eine rein kirchliche Angelegenheit.«
    »Wohl kaum, Prälat. Dazu fehlen Ihnen schlicht die Mittel.«
    »Der Kampf gegen den Satan ist keine Frage des Geldes!«, brüllte Santillana den Bildschirm an.
    Nakashima lächelte nur dünn. »Alles, Prälat, ist eine Frage des Geldes. Wenn Laurenz von den umfänglichen Verbindlichkeiten des Opus bei Nakashima Industries erfährt, wird er Sie gar nicht mehr brauchen. Niemand wird das Opus dann noch brauchen. Dann sind Sie, wenn ich das so auf Ihre unnachahmlich direkte spanische Art sagen darf, im Arsch. Und nichts wäre gewonnen, die Welt stünde weiterhin am Abgrund.«
    Santillana knurrte und rieb sich den Kopf. »Wenn Sie gesehen hätten, was ich gesehen habe.«
    »Ich verstehe, dass Sie aufgewühlt sind, Prälat«, hörte er Nakashimas sanfte Stimme aus den Lautsprechern. »Aber ich brauche weiterhin Ihre volle Kooperation. Franz Laurenz ist ein Idealist. Ich dagegen bin Pragmatiker. Wir werden nicht die ganze Menschheit retten können, aber vielleicht den besten Teil von ihr. Und Sie wollen doch dazugehören, Prälat, nicht wahr? … Prälat?«
    Santillana blickte wieder auf. »Ja«, flüsterte er. »Natürlich.«
    »Dass meine Pläne sich nicht immer mit denen der katholischen Kirche decken, hat Sie bis dato auch nie gestört«, fuhr Nakashima fort. »Sobald Sie Ihre Aufgabe erfüllt haben, entlasse ich Sie und das Opus aus sämtlichen Verpflichtungen. Mein Wort. Bitte berichten Sie mir nun von Ihrer Unterredung.«
    Santillana fasste sein Gespräch mit Laurenz zusammen, so gut er es vermochte. Er beschrieb das Amulett, das blaue Licht, seine Offenbarung und seine Verhandlung mit Laurenz. Nakashima nickte mehrfach und schien auch über das Amulett Bescheid zu wissen.
    »Er sagt, dass er einen Plan habe«, beendete Santillana seinen Bericht.
    »Was für einen Plan?«
    »Wollte er nicht verraten. Er will ihn verkünden, sobald er wieder als Papst bestätigt ist. Jedenfalls braucht er für die Umsetzung des Plans das Vermögen des Opus Dei.«
    Nakashima dachte kurz nach.
    »Haben Sie schon mal von dem Buch Dzyan gehört, Prälat?«
    »Nein.«
    »Für den Prälaten des Opus Dei sind Sie erstaunlich schlecht informiert. Das Buch Dzyan ist ein okkultes Werk von Hermes Trismegistos, einer mythischen Figur, die oft mit dem altägyptischen Gott Thot gleichgesetzt wurde. Das Buch enthält uraltes hermetisches Wissen über die Welt und wurde über mehrere Jahrhunderte von verschiedenen anderen Mystikern und Okkultisten fortgeschrieben. Es war im Bestand der okkulten Bibliothek des Vatikans, konnte allerdings nie ganz entschlüsselt werden. Offenbar jedoch, und ich weiß nicht, auf welche Weise, ist Franz Laurenz in den Besitz einer Übersetzung gelangt. Wenn Laurenz Wort hält und Sie in alle Vorgänge einweiht, werden Sie auch das Buch Dzyan und seine Übersetzung zu sehen bekommen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann forschen Sie eben nach, Prälat. Sie haben nur diese eine Aufgabe: Beschaffen Sie mir dieses Buch!«

XIV
    23. August 2013, Palazzo del Sant’Uffizio, Vatikanstadt
    P eter schüttelte fassungslos den Kopf. »Das ist doch völliger Quatsch, Niko. Ja, ich weiß, für euch Katholiken ist der Satan real. Eine alberne Vorstellung – aber geschenkt. Aber willst du ernsthaft behaupten, dass du und dein Verein irgendwas gegen das Böse auf der Welt ausrichten könnt? Und willst du allen Ernstes im gleichen Atemzug die Kreuzzüge, die Hexenverbrennungen, die Ausrottung unzähliger Naturvölker, Völkermord, Kriege und all die anderen Gräuel im Namen der Kirche rechtfertigen?«
    »Nein, Peter, sicher nicht. Die Kirche hat Blut an den Händen, keine Frage. Aber du würdest dich wundern, wie erfolgreich wir trotz aller Rückschläge und Kollateralschäden doch in den letzten vierhundert Jahren
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