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Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.02 (DEU): Point Nemo. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
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müssen, wie eine gewaltige Bombe den Petersdom und die Sixtinische Kapelle zerstörte, doch das war nichts im Vergleich zu der Wirkung, die dieser Mord haben würde. Der heilige Malachias hatte mit seinen Prophezeiungen in allen Punkten recht behalten. Laurenz gab sich keinen Illusionen hin. Der Vatikan, die römisch-katholische Kirche, so wie er sie kannte, war am Ende.
    Laurenz’ Boxerpranken ruhten gefaltet auf einem Aktenkoffer in seinem Schoß, der das Original des Buchs Dzyan enthielt sowie einen in Schaumstoff gebetteten kleinen Gegenstand, den er von Yoko Tanaka erhalten hatte. Noch während der Learjet auf der Landebahn aufsetzte, betete Laurenz um Kraft für die kommenden Stunden und Tage. Und dafür, dass der kleine Gegenstand im Koffer exakt so funktionieren würde, wie es im Buch Dzyan beschrieben war.
    Zwei Wagen erwarteten den Learjet auf einer abgelegenen Parkposition. Ein Mercedes mit verdunkelten Scheiben und vatikanischem Kennzeichen und ein Alfa Romeo der Polizia dell’immigrazione . Ein Hauptmann der Schweizergarde in Zivil und ein Commissario der Grenzpolizei kamen auf Laurenz zu, als er den Jet verließ.
    »Willkommen zurück in Italien, Signor Laurenz«, begrüßte ihn der Commissario. »Wenn Sie mir nur einmal Ihren Pass zeigen, dann wären die Formalitäten schon erledigt.«
    Laurenz zögerte. Bei seinen Reisen in den letzten Wochen war er nie kontrolliert worden. Der Orden oder Nakashima hatte sich bislang darum gekümmert, dass er ohne Passkontrollen ein- und ausreisen konnte. Irritiert wandte er sich an den Schweizergardisten.
    »Was soll das? Weiß jetzt ganz Rom, dass ich da bin?«
    Der Gardist hob nur entschuldigend die Hände.
    »Sie können ganz unbesorgt sein, Herr Laurenz«, erklärte der Commissario. »Oberst Steiner von der Schweizergarde hat mich informiert. Wir machen das ganz diskret, niemand sonst weiß von Ihrer Ankunft. Allerdings wird es ohne diese kleine Formalität nicht gehen, Signor Laurenz. Die Regierung hat immerhin den nationalen Notstand ausgerufen.«
    Laurenz überlegte kurz, ob diese unerwartete Kontrolle eine Falle sein könnte, nickte dem Commissario aber schließlich zu und reichte ihm einen Diplomatenpass des Vatikanstaates. Der Pass war echt, ausgestellt kurz nach seiner Wahl zum Papst. Sein bürgerlicher Name stand darin sowie der Ordensname Johannes Paul III. Der Pass eines Papstes, der längst nicht mehr Papst war. Aber das schien den Commissario nicht zu stören. Ein kurzer, prüfender Blick – dann salutierte der Grenzbeamte und reichte Laurenz den Pass zurück. »Folgen Sie mir bitte, ich bringe Sie durchs Tor.«
    Laurenz gefiel das alles nicht. Er sah zu Nakashimas Flugzeug, mit dem er sofort wieder nach Jerusalem zurückfliegen konnte, und dann hinüber zu der Flughafenumzäunung. Bis auf einen alten Fiat war auf der anderen Seite nichts zu erkennen. Laurenz duckte sich unwillkürlich und stieg in den Mercedes.
    »Es ließ sich leider nicht vermeiden«, sagte der Gardist, als er sich ans Steuer setzte und langsam dem Alfa des Commissarios über das Vorfeld folgte. »Die Italiener sind supernervös. In der augenblicklichen Lage haben wir es nicht anders hinbekommen.«
    »Wie auch immer«, sagte Laurenz gereizt, presste den Aktenkoffer fest an seien Körper und blickte zurück zum Zaun. »Damit wissen sie nun, dass ich in Rom bin.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, die dürfen uns gar nicht anhalten mit diesem Kennzeichen.«
    »Aber abknallen können sie mich!«, brüllte Laurenz den Gardisten unvermittelt an. Der junge Mann zuckte zusammen. »Haben Sie den Fiat hinter dem Zaun gesehen? Ist der überprüft worden?«
    »Der gehört zu uns«, erklärte der Gardist mit ruhiger Stimme. »Es sind noch weitere Zivilfahrzeuge im Einsatz. Wir werden eine kleine Kolonne bilden auf der Fahrt ins Zentrum. Für alle Fälle.«
    Laurenz atmete aus. »Okay. Verzeihen Sie, dass ich laut geworden bin.«
    Sie verließen das Flughafengelände durch ein kleines Seitentor für Baustellenfahrzeuge. Der Commissario stand am Straßenrand neben seinem Alfa und salutierte, als der Mercedes an ihm vorbeifuhr. Laurenz war sicher, dass er danach umgehend telefonieren würde. Auf der anderen Seite, dachte er, war das zu erwarten gewesen, nachdem er sich nach Wochen aus der Deckung gewagt hatte. Laurenz rechnete noch mit einer ganzen Reihe unangenehmer Überraschungen.
    Aber der Mercedes glitt ungehindert über die Stadtautobahn hinein in die Ewige Stadt, die ungewohnt still
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