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Apartment in Manhattan

Apartment in Manhattan

Titel: Apartment in Manhattan
Autoren: Wendy Markham
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werde ich nicht viel Geld verdienen.“
    „Ich dachte, du wirst dafür bezahlt.“
    „Werde ich auch, aber es ist nur ein Bruchteil von dem, was ich bei Milos verdiene. Ich gehe jetzt unter die Dusche.“ Will steuert auf das Badezimmer zu. „Lass uns danach frühstücken gehen.“
    „Mittagessen“, verbessere ich ihn und ziehe meine Zigaretten und ein Feuerzeug aus der Tasche.
    „Was auch immer. Hey, entschuldige. Könntest du hier bitte nicht rauchen?“
    Ich erstarrte mitten in der Bewegung, die Zigarette schon fast im Mund. „Warum nicht?“
    „Das stört Nerissa. Sie sagt, ihre Kleider riechen nach Rauch, sobald du hier gewesen bist.“
    „Oh.“ Langsam stecke ich die Zigarette zurück in die Packung und überlege, was ich daraufhin sagen könnte.
    Doch das brauche ich gar nicht. Die Badezimmertür fällt hinter ihm zu.
    Nicht mehr in Wills Wohnung rauchen?
    Bestürzt von der überraschenden Wendung, die die Ereignisse genommen haben, setze ich mich auf das Sofa und schnappe mir eine Zeitschrift von dem auf dem Boden liegenden Stapel.
Entertainment Weekly
. Die hat Will abonniert. Gedankenverloren und dampfend vor Wut blättere ich durch die Seiten. Natürlich hat Nerissa das Recht,
nicht
so zu riechen wie ein Raucher, das kann ich ja verstehen. Aber trotzdem fühle ich eine vage Verunsicherung und, vermute ich, Schuldgefühle. Weil ich diese schmutzige, ekelhafte Angewohnheit habe, die die Lebensqualität anderer Menschen beeinträchtigt.
    Irgendwie stimmt das ja auch, aber Will hat bisher nie etwas dagegen gehabt, wenn ich in seiner Wohnung rauche. Manchmal, wenn wir ausgehen, schnorrt er sogar eine Zigarette von mir, und er hat immer behauptet, er würde anfangen zu rauchen, wenn er kein Sänger wäre.
    Ein Teil von mir – zugegebenermaßen der irrationalere Teil – wundert sich, warum Will mich seiner Mitbewohnerin gegenüber nicht verteidigt. Er hätte Nerissa sagen können, dass ich in der Wohnung rauchen darf solange ich will, und dass sie einfach damit zurechtkommen muss. Schließlich hat er zuerst hier gewohnt. Sein Name steht auf dem Mietvertrag, nicht ihrer. Je mehr ich mich ärgere, umso stärker sehne ich mich nach einer Zigarette.
    Ich gehöre nicht zu den Mädchen, die in der Junior High School heimlich hinter den Mülltonnen zu rauchen angefangen haben, ich bin auch nicht in einem Raucherhaushalt aufgewachsen. In meiner Familie rauchen nur Vinnie, der zukünftige Ex-Mann meiner Schwester, und mein Großvater, der seit fast einem Jahr Lungenkrebs hat.
    Man sollte meinen, dass mich diese Tatsache so in Panik versetzt, dass ich umgehend das Rauchen einstelle, aber der Mann ist knapp neunzig. Ich habe vor, in ein paar Jahren aufzuhören, und zwar wenn ich verheiratet und bereit bin, schwanger zu werden, denn ich finde es nicht fair, einen Fötus all den Gefahren von Nikotin und Teer auszusetzen. Doch bis dahin stört meine Raucherei niemanden.
    Außer selbstverständlich Nerissa.
    Meine erste Zigarette habe ich in meinem zweiten Studienjahr geraucht. Meine Freundin Sofia hatte kurz zuvor damit angefangen, um abzunehmen, und sie behauptete, dass es funktioniere. Wobei sie natürlich kurz darauf in einer Klinik in Cleveland landete, um ihre schwer wiegenden Essstörungen behandeln zu lassen, und dort war das Rauchen dann auch ihr kleinstes Problem. Sie war nicht das beste Vorbild für mich, aber ich fand, dass sie cool aussah, wenn sie rauchte, und wie immer war ich willens, alles zu versuchen, um Gewicht zu verlieren – ausgenommen, weniger zu essen und Sport zu treiben.
    Was ich nicht alles dafür geben würde, dünn zu sein denke ich, als ich die Bilder eines zweiseitigen Berichts über Hollywood Starlets beim Film Festival in Cannes betrachte. Große Brüste, schmale Taillen, keine Hüften, keine Schenkel. Ich verstehe das nicht. Ich meine, in meiner Welt sind große Brüste normal, ich stamme aus einer langen Linie von Frauen mit großer Oberweite. Wenn Sie glauben, dass ich gut ausgestattet bin, sollten Sie erst mal meine Oma mütterlicherseits sehen. Sie trägt noch immer BHs im Stil der vierziger Jahre, und man kann sie bereits kommen sehen, wenn sie noch viele Straßen entfernt ist. Sie ist stolz auf das, was sie verschämt „meine Figur“ nennt.
    Ich nicht. Ich könnte auf meine Figur ganz gut verzichten. Ich würde liebend gerne alles, was zwischen meinem Schlüsselbein und meinen Rippen ist, gegen eine flache Brust eintauschen, wenn ich damit zugleich den Körper eines
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