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Anton und das Geheimnis im Finsterwald

Anton und das Geheimnis im Finsterwald

Titel: Anton und das Geheimnis im Finsterwald
Autoren: Patricia Schroeder
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Marder.“
    „Nein!“ – „Bringt euch in Sicherheit!“ – „Ab in den Bau!“, ertönte es vielstimmig hinter ihm.

    Wieder schüttelte Anton den Kopf, aber diesmal grinste er nicht, sondern blickte entnervt zum Mond hinauf. Ein Werwolf zu sein, war wirklich kein Zuckerschlecken. „Gibt es hier vielleicht auch etwas zu essen, das nicht reden kann?“
    „Vielleicht solltest du es mal mit einer Blaubeere versuchen“, empfahl ihm der Mond.
    „Besten Dank“, grummelte Anton und beäugte argwöhnisch die dunkelblauen Beeren, die im fahlen Mondlicht glänzten. „Ich glaube, ich mache mir nichts aus Grünzeug.“
    „Na, hör mal!“, piepsten die Beeren empört. „Wir sind blau! Wir sind süß! Versuch uns doch mal! Wir sind so viele. Es macht uns wirklich nichts aus, wenn du dir ein paar von uns schmecken lässt.“
     
    „Also gut“, sagte Anton. „Wieso nicht?“
    Er bückte sich und zupfte eine Beere ab.
    „Grrr!“, knurrte es da hinter ihm.
    Es klang dunkel und drohend.
    Anton stockte der Atem.
    Er ließ die Beere fallen
    und drehte sich um.

    Aus der Tanne unmittelbar vor ihm leuchtete ihn ein großes gelbes Augenpaar an. Antons Herz polterte los. Das war keine Eule und auch kein Luchs, nein, das musste etwas viel, viel Größeres sein. Ein Dämon vielleicht. Oder ein Vampir. In diesem Moment dachte Anton nicht mehr daran, dass er das gefährlichste Raubtier des Waldes war. Er wollte nur noch weg, nach Hause in sein Zimmer und sich in seinem warmen Bett verkriechen.
    Und schon rannte er los. Mit riesigen Sprüngen hetzte er den Pfad zurück. Das Knurren des unheimlichen Wesens blieb dicht hinter ihm. Anton hörte Äste knacken, trappelnde Schritte auf dem Waldboden und ein Keuchen, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
     
    Endlich erreichte er den Waldrand.
    Tante Theas Haus lag direkt vor ihm
    im Mondschein.
    Anton stürzte darauf zu.
    Doch leider war die Tür verschlossen.

    Und das Fenster seines Zimmers lag im ersten Stock. Anton versuchte, mit seinen Krallen Halt im Mauerwerk zu finden und sich daran hochzuziehen. – Vergebens ! Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf den Stufen vor der Tür zu übernachten.
    Zitternd drückte er sich in eine dunkle Ecke und sah angespannt zum Wald hinüber. Anton glaubte immer noch, die blitzenden gelben Augen zu sehen.
     
,!
    Hoffentlich war das Tier ihm nicht gefolgt!

Geheimnisse
    Anton konnte sich nicht mehr daran erinnern, dass er eingeschlafen war. Viel zu groß war seine Angst vor dem gespenstischen Waldwesen gewesen, aber irgendwann musste ihn wohl die Erschöpfung übermannt haben.
    Er war hochgeschreckt, weil ihn etwas an der Schulter rüttelte. Vor ihm hockte Janna auf den Steinstufen und sah ihn mit großen, panischen Augen an.
     
    „Bist du wach?“, keuchte sie.
    „Kannst du zuhören?“
    Anton nickte beklommen.
    Er setzte sich auf
    und linste zum Wald hinüber.
    „Was ist passiert?“, fragte er.
    „Flecki ist weg!“, jaulte Janna.

    Anton runzelte die Stirn. „Wieso denn das?“, erwiderte er. „Hat ihn jemand gestohlen?“ Er warf einen
Blick auf seine Hände und stellte erleichtert fest, dass das braune Fell und die Krallen verschwunden waren. Außerdem: Er hatte Jannas Meerschweinchen ganz bestimmt nicht verspeist.
    „Woher soll ich das denn wissen?“, schniefte Janna los. „Ich habe ihn nur fünf Minuten allein gelassen!“ „Wo hast du ihn allein gelassen?“, stieß Anton hervor. „Draußen auf dem Rasen in seinem Laufgehege“, erzählte Janna schluchzend. „So wie ich das jeden Morgen mache. Ich habe ihn hineingesetzt und ihm eine Extraportion Löwenzahn gegeben. Dann bin ich in die Küche gegangen, um mir einen Kakao anzurühren und ein Marmeladenbrot zu schmieren“, berichtete sie, während sie sich ununterbrochen mit dem Handrücken über die Augen fuhr. „Und als ich wieder in den Garten hinausging, war er verschwunden.“
     
     
    Anton überlegte fieberhaft.
    „Hat das Gehege eine Klappe?“, fragte er.
    Janna nickte. „Klar!“
    „Hattest du sie zugemacht?“,
    bohrte er weiter.
    „Natürlich!“, rief Janna.

     
    „Und hinterher?“, fragte Anton. „Ich meine, als Flecki verschwunden war … Ist die Klappe da auch immer noch geschlossen gewesen?“
    Janna ließ die Hände sinken und blickte Anton mit tränenverschmiertem Gesicht an. „Ja“, sagte sie leise. „Dann ist Flecki also durch Zauberei verschwunden?“, wunderte sich Anton.
    „Natürlich nicht!“, rief Janna entrüstet. „Was
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