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Anton und das Geheimnis im Finsterwald

Anton und das Geheimnis im Finsterwald

Titel: Anton und das Geheimnis im Finsterwald
Autoren: Patricia Schroeder
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sie ihn etwa erschießen?“
    Wieder schüttelte seine Großtante ihren Kopf. „Sie werden es erst einmal mit einer Falle versuchen.“
    Antons Herz pochte immer fester. „Und dann? Was machen sie mit ihm, wenn sie ihn gefangen haben?“
    „Nun, ich denke, sie werden ihn in einem Gebiet
aussetzen, das weniger dicht von Menschen besiedelt ist“, meinte Tante Thea achselzuckend. „Vielleicht bringen sie ihn aber auch in ein Wildgehege. Oder in einen Zoo.“ Sie tätschelte Anton den Unterarm. „Auf jeden Fall solltest du dich vom Wald fernhalten, bis sie den Wolf gefangen haben.“
    Anton nickte. Er hatte ganz sicher nicht vor, den Wald zu betreten. Auch heute Nacht nicht. Auch wenn er sich wieder in einen Werwolf verwandelte!
    Nicht auszudenken, wenn er in die Falle tappte und in einen Zoo transportiert würde! Die Wärter würden vielleicht Augen machen, wenn morgen früh anstelle eines Wolfes ein Junge in ihrem Käfig lag!
    Bei dieser Vorstellung musste Anton leise grinsen.
    „Was ist denn so lustig?“, fragte Tante Thea.
    „Nix“, sagte Anton schnell. Er wischte sich den Mund ab und lief wieder zu Janna hinüber.
     
    Sie suchten Flecki bis zum Abend. –
    Vergeblich !
    Das Meerschweinchen
    blieb verschwunden.

Retter in der Not?
    In dieser Nacht konnte Anton wieder nicht einschlafen. Er starrte den Vorhang an. Heute hatte er ihn richtig zugezogen. Heute würde der Mond nicht zu ihm ins Zimmer leuchten können. Und deshalb würde er sich heute auch nicht verwandeln. Das hoffte er zumindest.
     
    Anton schloss die Augen und versuchte, nicht an Janna zu denken. Als er sich von ihr verabschiedet hatte, hatte sie wieder ganz fürchterlich zu weinen angefangen. Natürlich hatte sie ihrer Mutter alles erzählen müssen, als diese am Nachmittag von der Arbeit gekommen war. Aber wenigstens war Frau Brandel nicht sauer geworden. Und sie hatte auch nichts davon gesagt, dass Janna nun auf gar keinen Fall mehr einen Hund haben dürfte.

    Anton fand Frau Brandel nett.
    Aber was half das?
    Flecki war trotzdem weg
    und Janna schrecklich traurig deswegen.
    Plötzlich durchzuckte Anton ein Gedanke.

    Der Gedanke wurde zu einer Idee. Und die Idee reifte zu einem Plan heran. Doch Anton drängte den Plan wieder beiseite. Es war einfach zu gefährlich.
     
    „Dummes Zeug!“, knurrte der Mond.
    Anton schreckte hoch.
    Der Mond leuchtete dick und rund
    hinter dem Vorhang.
    „Hopp, hopp, aus dem Bett!“, befahl er.
    Anton gehorchte.
     
    Er konnte sich nicht dagegen wehren. Und plötzlich wollte er es auch gar nicht mehr. Sein Herz raste und seine Haut kribbelte wie verrückt. Das Fell und die Krallen wuchsen so schnell, dass er dabei zuschauen konnte.

    Anton riss die Gardine zurück, öffnete das Fenster und sprang in den Vorgarten hinunter.
    Blitzschnell hetzte er zu Jannas Haus. Er warf einen langen, gruseligen Werwolfschatten. Wenn Anton nicht gewusst hätte, dass es sein Schatten war, wäre ihm ein Gänsehautschauer über den Rücken gefahren. Er schwang sich über das geschlossene Eisentor und umrundete das Haus. Fleckis Laufgitter stand noch an seinem Platz.
    Anton blähte die Nasenlöcher und schnupperte.

    Sofort lief ihm das Wasser
    im Maul zusammen.
    Er leckte sich die Lippen.
    Flecki roch ganz besonders köstlich.
    Anton senkte seine Schnauze ins Gras
    und nahm die Spur
    des Meerschweinchens auf.
     
    Sie führte quer über den Rasen zwischen den Rosen und unter einem Weißdornbusch hindurch auf die Buchsbaumhecke und schließlich auf den Wald zu.
    So ein dummes Ding!, dachte Anton. Nicht auszudenken, wenn der Wolf es sich geschnappt hätte. Er schauderte. Hoffentlich konnte er sich beherrschen, wenn es ihm unter die Nase kam.
    Zum Glück hatte er genug zu Abend gegessen. Tante Thea hatte extra viel Karamellpudding gekocht. Anton hatte die Schüssel leer gefuttert und war pappsatt ins Bett gegangen. Sein Magen fühlte sich immer noch gut gefüllt an.
    Fleckis Spur verlief abseits des Pfades im Zickzack durchs Unterholz und endete unmittelbar vor einer dicken Eiche.

     
    Anton schnüffelte rings um
    den Baum herum.
    Aber da war nichts mehr.
    Kein Flecki-Duft am Stamm,
    kein Flecki-Duft am Boden
    und auch keiner in der Luft.

    Irgendjemand oder irgendetwas musste sich das arme Meerschwein hier vom Fleck weg geschnappt haben. Hoffentlich hat er es nicht bereits aufgefressen, dachte Anton. Er reckte die Nase und witterte. War da nicht etwas? Ein strenger Geruch nach struppigem Fell?
    Lautlos huschte Anton weiter und
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