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Am Sonntag kommt das Enkelkind - und andere Einblicke in meine Wel

Am Sonntag kommt das Enkelkind - und andere Einblicke in meine Wel

Titel: Am Sonntag kommt das Enkelkind - und andere Einblicke in meine Wel
Autoren: Langen Müller
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Inhalt
Kein Pudding für die Enkelkinder
Glück im Zopfmuster
Wer singt denn noch die alten Lieder?
Was schief gehen kann, geht schief
Das Kind beim Namen nennen
Hilfe, Rucksäcke!
Achtung: Snob!
Der Held der westlichen Welt
Wer sagt denn heute noch Servus?
Der Portugiesische Wasserhund
Missverständnisse zwischen Mann und Frau
Bismarckhering und Schnitzel Holstein
Der fünfte Monat
Früh übt sich das Leben auf Rädern
Kult ist ein ganz wichtiges Wort
Machen wir es wie die Schildkröten …
Leben zum Sonderpreis
Wer quakt noch mit den Fröschen?
Mindestens zwei Liter pro Tag
Gespräch mit einer Rose aus Afrika
Im Juli liegt das Paradies zum Greifen nahe
Auch Supermann legt sich auf die Couch
Die Weltgeschichte hat mir die Mumps vermasselt
Ansichtskarten sind heute eine Sache von gestern
35 Schlafzimmer und fünf Nannies
Designhotels und andere Ärgernisse
Ein Einjähriger zieht Bilanz
Wir alle brauchen Märchen
Leben von geborgter Zeit
Pony mit rosa Mähne gesucht
Figurfreundliches Brot für Pferde
Melancholie in der Warteschleife
Als es noch keine Spülmaschinen gab
Einmal an die eigene Brust klopfen
Bloß nicht zurück in die Fünfziger!
Ohne Kuss geht nichts
Wenn Gutmenschen schwadronieren
Heute Wau und morgen Miau
Wie lernt man Prioritäten zu setzen?
Wie man nicht auf dem Teppich bleibt
Häuptling Silberlocke bekommt Essen auf Rädern
Die Romantik von gestern
Mona Lisa im Salzteig
Nur eine Erfindung der Philosophie
Kürbis macht Karriere
Hammer und Säge aus Vollmilchschokolade
Marmelade aus grünem Tee
Kind in einer Vollmondnacht
Prahler und was sie brauchen, um aufzufallen
Die geschenkte Stunde
Ein schlechter Ruf bleibt ewig jung
Erdbeeren mit Pfeffer und Bison mit Tofu
Scheidungen sind auch nicht mehr das, was sie waren
Schlaumeier geht zum Arzt
Ausflüge beim Kartoffelschälen
Ihre Größe führen wir nicht!
Die neudeutsche Gemütlichkeit
Nikolaus in der Lebenskrise
Der Winter und die Wirklichkeit
Immer wird nur der beschenkt, der schon hat
Schenken ist ein Wort mit Stacheln
Sind Puppenwagen aus der Mode gekommen?
Pro Minute ein Meineid
Schnäppchen am laufenden Band
Moselfahrt mit Hund
Hund, Katz und Maus sind alle Stars
Nur nicht über den eigenen Tellerrand schauen …
Ein Klecks Marmelade ist zu wenig
Kleiner Rückblick in großer Wehmut
Wenn die Meisen einen Vogel haben
Mit Sellerie und Steckrüben zurück ins Gestern
Hauptsache, das Handy steckt in der Tasche
Gute Menschen und böse Mädchen
Lesetipp

Kein Pudding für die Enkelkinder
    Sonntags gibt es für die Enkelkinder Hühnchen und einen Berg von Schokoladenpudding mit butterblumengelber Vanillesauce im Glaskrug. Der Nachmittagskakao heißt Schokolade, und der Kuchen hat Streusel. In der Uhr wohnt ein Kuckuck. Oma sitzt im Schaukelstuhl, strickt Strümpfe und erzählt von Dornröschen und dem Prinzenkuss.
    Das alles war einmal und kommt nicht wieder, wenn es auch noch Menschen gibt, die diese Bilderbuchzeiten erlebt haben. Urgroßmütter sind heute die Kinder von damals, oft fällt es ihnen schwer zu fassen, was mit der Welt geschehen ist, seitdem das Sauerkraut nicht mehr aus dem Fass verkauft wird und Heringe nicht mehr in Zeitungspapier.
    Die Enkel dieser Urgroßmütter sind erwachsen. Sie mögen weder Pudding noch Kuckucksuhren, finden das Leben stressig und Arbeit eine Zumutung. Ihre Kinder nennen sie Kids, fordern für sie Ganztagsschulen und zweisprachige Kindergärten. Die Oma alter Schule ist derweil zur Powerfrau mutiert. Ihre Haare sind heute grau und morgen blau, sie sorgt sich um ihre Taille, hat einen Beruf, geht abends ins Fitnessstudio und samstags in den Literaturkurs.
    Es sind die Urenkel, die alten Menschen helfen, die moderne Welt zu durchschauen. Mir hat die Glücksfee den Großneffen Max beschert – ein Technikfreak mit geschickten Händen ist er, der sich für Lampen, Schrauben und Türschlösser interessiert. Handys schätzt er hoch, Automarken kennt er wie ich in seinem Alter die Namen meiner Puppenkinder. Ich baue darauf, dass Max mir bald die Kindersicherungen an den Putzmittelbehältern aufschraubt. Verlangt es ihm nach Schneewittchen, holt er sich die Zwergenwelt von Papas iPad.
    Wie schön, dass dieses Kind des 21. Jahrhunderts sich noch mit großem Vergnügen aus Büchern vorlesen lässt. Das spornt seine Großtante, die Bücher schreibt, dazu an, den Griffel nicht aus der Hand zu legen.
    Obwohl sie keine Bilder haben, greift der Dreijährige immer wieder nach der japanischen Ausgabe von meinem Buch »Nirgendwo in
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