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Anton und das Geheimnis im Finsterwald

Anton und das Geheimnis im Finsterwald

Titel: Anton und das Geheimnis im Finsterwald
Autoren: Patricia Schroeder
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an zu graben. Seine Krallen gruben sich mit Leichtigkeit in den trockenen Grund, der immer feuchter und weicher wurde, je tiefer er kam.

    Doch einen Bach fand Anton nicht.
    Da ertönte hinter ihm ein Kichern.
    Anton sauste herum.
    Unter einem Farnbüschel lugte
    ein Augenpaar hervor.
    Ein feiner Mäuseduft schlug Anton
    in die Nase.
    Mit einem Satz sprang er auf den Farn zu.
    Hastig flitzte die Maus davon
    und flüchtete sich
    in einen hohlen Baumstumpf.
     
    „Hihihi“, kicherte sie leise. „Du kriegst mich nicht. Ich bin Turbo-Toni, die schnellste Maus des Waldes.“
    Das werden wir ja sehen, dachte Anton. Lautlos kroch er auf den Baumstumpf zu, griff hinein, packte Turbo-Toni am Schlafittchen und zog ihn heraus.
    „Bi-bi-bitte tu mir ni-nichts!“, jammerte der winzige Mäuserich und zappelte mit den Hinterbeinen. „Eine Maus ist doch keine Mahlzeit für einen Wolf“, fügte er mutig hinzu.
    „Ich bin kein Wolf“, erwiderte Anton.

    „Oh ja!“, rief Turbo-Toni. „Jetzt sehe ich es auch. Du trägst eine Hose und einen Pullover. Das tut der andere nicht.“ Anton stutzte. „Welchen anderen meinst du?“ „Äh … äh … “, fing der Mäuserich an zu stottern. „Ha-hab ich etwa was gesagt?“ „Allerdings“, brummte Anton. „Du sprachst von einem Wolf.“
     
    „Äh, wie? Äh, wo? Äh, was denn?“,
    rief Turbo-Toni.
    „Tu ich gar nicht.
     
    Ich spreche nicht von, sondern mit einem Wolf“, betonte er.
    „Du irrst dich“, wiederholte Anton. „Ich bin kein Wolf, sondern ein Werwolf!“

    „Uaaah !“, brüllte der Mäuserich und schloss entsetzt die Augen. „Das ist ja gruuuselig. Ich kann dich gar nicht ansehen.“
    „Weißt du was?“, brummte Anton.
    „Du willst mich fressen?“, riet Turbo-Toni.
    „Nein, du gehst mir auf die Nerven“, erwiderte Anton und setzte den Mäuserich behutsam in den Baumstumpf zurück. Ihm war tatsächlich der Appetit vergangen. „Aber vielleicht wärst du ja so nett und verrätst mir, wo sich der Bach befindet.“
    „Oh, oh ja!“, rief Turbo-Toni. Er sprang aus dem Baumstumpf heraus und huschte schnell wie der Blitz mitten in ein Waldmeisterbüschel hinein. „Bitte folge mir unauffällig“, fügte er geheimnistuerisch hinzu.
    Anton seufzte leise. Es würde nicht leicht sein, einer Maus auf den Fersen zu bleiben. Doch zu seiner großen Verwunderung stellte er fest, dass sich nicht nur sein Gehör und sein Geruchssinn verbessert hatten, sondern auch die Fähigkeit, im Dunklen zu sehen.
    Turbo-Toni verursachte ein ziemliches Geraschel im trockenen Laub. Überall, wo er entlanghuschte, bogen sich Halme, Blätter und Zweiglein zur Seite.
    „Du ahnst ja gar nicht, was für eine leichte Beute du bist“, murmelte Anton.
    „W-was?“, rief der kleine Mäuserich erschrocken.

    Seine rosa Nase tauchte zwischen winzigen gelben Blüten auf, verschwand allerdings sofort wieder. Anton hörte einen Aufschrei, dem ein platschendes Geräusch folgte.
     
    Er machte einen großen Schritt.
    Und siehe da!
    Anton fand sich
    am Ufer des Baches wieder.

Eine unheimliche Begegnung
    So wie Tante Thea gesagt hatte, war der Bach nur ein schmales Rinnsal, das sich hinter Steinen, Büschen und Farnen verborgen seinen Weg durch den Wald bahnte. Unmittelbar vor Antons Hinterläufen staute er sich zu einer tellergroßen Pfütze und genau dort war Turbo-Toni hineingestürzt. Er paddelte wie wild mit allen vier Pfoten und japste verzweifelt nach Luft.
     
    „Hilfe!“, rief er. „Hilf mir, Wolf!
    Ich kann nicht schwimmen!“
    Anton stöhnte leise.
    Er senkte seine Tatze in die Pfütze
    und angelte Turbo-Toni heraus.
    „Ich bin ein Werwolf, kapiert?“, knurrte er.
    „Und ich habe einen Bärenhunger.“
     
    Genüsslich betrachtete den tropfenden und zappelnden Mäuserich. Dann öffnete er das Maul, um ihn zu verschlingen.

    „Neiiin! Tu das nicht!“, kreischte Turbo-Toni, klammerte sich an Antons Nase fest und stemmte sich mit aller Macht mit den Hinterpfoten gegen dessen weiß blitzende Schneidezähne. „Ich werde in deine Zunge beißen, dir die Speiseröhre zerkratzen und Beulen in deine Magenwände rammen.“ „Okay, okay, schon gut“, sagte Anton.
    Er ließ den Arm sinken und setzte Turbo-Toni auf den Waldboden zurück. Diesmal verschwand der Mäuserich unter lautem Geraschel unter einem welken Ahornblatt und stellte sich tot.
    Anton schüttelte grinsend den Kopf. „Dann fresse ich eben etwas anderes“, sagte er. „Zum Beispiel ein Kaninchen, einen Fuchs oder einen
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