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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett
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Nickerchen einlegten, und ich hörte ihnen zu und wurde lüstern. Anton aber hatte den Verdacht, daß ich horchte, und deshalb mochte er mich nicht leiden. Sein Blick schnüffelte neugierig an meinem Hosenstall herum, so als ahne er, daß ich beim Lauschen einen Steifen kriegte, und das schien er mir nicht zu gönnen.
    Oft sagte er zu mir: »Was stehst du da und glotzt?«
    Und dann ärgerte er mich: »Du hast ja keinen Pimmel. Das ist ja nur dein Blinddarm, der da vorguckt.«
    Ich haßte ihn wegen dieser Äußerung und dachte: »Eines Tages bringe ich ihn um.«
    Mir blieb nichts anderes als zu onanieren, und das tat ich in Toilettenpapier, damit Mutter keine Flecken entdeckte.
    »Wo bleibt bloß das ganze Papier?« fragte Anton. »Wer hat denn hier Durchfall?«
    Ich dachte an Mädchen im Wachen und im Schlaf. Jetzt wußte ich, was sie hatten, und ich wollte rankommen. Ich wollte ihnen mein Pimmelchen reinstecken und sie in den Nacken beißen.
    In der Stadt gab es einen jungen Mann, der sich in seinen eigenen Schwanz vergafft hatte. Er war überzeugt davon, daß es keine größere Sehenswürdigkeit gäbe. Abends strich er in den Anlagen umher und zeigte den Frauen, die dort spazierengingen, seinen Pint. Plötzlich trat er mit entblößtem Schwanz aus dem Gebüsch, und die meisten Frauen taten so, als seien sie zu Tode erschrocken und kreischten laut. Dann jagte er sie mit dem Pimmel in der Hand, wenigstens behaupteten sie das, und jedesmal, wenn sie davon berichteten, wurde sein Pint größer und größer. Wenn man ihnen glauben durfte, dann hatte noch nie ein so großer Schwanz an einem Kerl gesessen. Das hatte zur Folge, daß die männliche Bevölkerung der Stadt ihn seines Riesenschwanzes wegen haßte. Alle Kerls waren ganz außer sich vor Neid, und manche schlichen hinter ihm her, um festzustellen, ob es wirklich so war, aber er war recht schlau, er ließ sich nicht ertappen.
    Wir hatten auch einen Pfarrer in der Stadt, einen harmlosen Burschen mit fetten Pickeln und wabbliger Haut. Die Leute behaupteten, seine Frau habe seinen Pint noch nie zu sehen bekommen. Er trug Nachthemden, und darin hatte er ein rundes Loch ausgeschnitten, gerade groß genug, um den Pint bei einem Bedürfnis hindurchzustecken. Alle andere Wäsche wurde außer Haus gegeben, nur die Nachthemden wurden in aller Heimlichkeit zu Hause gewaschen und auf dem Pfarrhausboden zum Trocknen aufgehängt. Jedenfalls hatte irgend jemand sie mal da oben hängen sehen, und auf diese Weise kam die Wahrheit ans Licht. Der Pfarrer wußte nicht, daß die Leute es wußten. Sein Eheweib war neugierig, wie der Gemahl eigentlich da vorne aussah, wagte ihn aber nicht darum zu bitten. Wahrscheinlich lag es nur daran, daß ich sie beim Herumschleichen in den Anlagen entdeckte. Ich bin ziemlich sicher, daß solche Exhibitionisten mehr Nutzen als Schaden tun. Mit den Frauen, die den Anblick eines Schwanzes nicht ertragen, muß etwas nicht in Ordnung sein. Die Pfarrersfrau aber war sehr pimmelfreudig. Sie verschaffte sich einen wirklich guten Ausguck. Eigentlich war sie ein stattliches Weibsbild, aber ich bin überzeugt, daß der Pfarrer nicht so mit ihr verfuhr wie Anton mit meiner Mutter. Wahrscheinlich sagte er statt dessen etwa: »Mein liebes Weib, ich brauche das, Amen.« Er war ein Mann ohne Fantasie und hatte auch kein richtiges Glied, nur einen kleinen, trägen Stöpsel, den er reindrückte und wieder rauszog. Kein Wunder, daß sie im Park herumschlich und den Kerl mit dem nackten Schwanz sehen wollte.
    Ich war recht neugierig, wie das Ganze enden würde. Dieses ehrbare Weib würde niemals zugeben, daß sie eines Pints wegen dort war. Sie hatte sich herausgeputzt, daß man sie kaum wiedererkannte. Außer sich vor Scham, würde sie lügen und behaupten, sie sei nur draußen, um frische Luft zu schöpfen. Mir wurde klar, daß ich ihr unter die Arme greifen mußte. Noch hatte die Polizei den Schlitzöffner nicht geschnappt. Also sagte ich eines Abends zu ihm, natürlich ohne Anspielung auf sein kleines Hobby, daß die Pfarrersfrau oft im Park spazierengehe… da… und da… und da könne man sie jeden Abend sehen.
    »Sie braucht einen Schwanz«, sagte der Kerl grinsend, und es war ganz deutlich, wie stolz er auf seinen Prachtrammler war. Und dann lief er los, und ich rannte hinterher, wenn auch in andere Richtung, und dann sah ich ihn im Gebüsch verschwinden, wo auf der gegenüberliegenden Seite die Pfarrersfrau saß und scheinbar den schönen Abend genoß, denn
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