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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett
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der Himmel war wie glatte Seide, und der Mond ging auf. Sie seufzte offensichtlich, denn sie griff sich an die Brust, und ihre Augen blickten sehnsuchtsvoll. Schnaubend wie ein Stier kam jetzt der Kerl hervor und schoß direkt auf sie zu, und als er dicht vor ihr stand, zog er ohne Warnung seinen Pint hervor und richtete ihn wie eine Schußwaffe auf sie. Er stand kerzengerade aufrecht. Natürlich schrie sie, aber sie lief nicht davon. Ich wollte schwören, daß sie später angeben würde, sie sei starr vor Schreck gewesen. Sie saß völlig regungslos da und starrte auf den erhobenen Schwanz, der eine Drohung und ein Versprechen war, und ihre Erregung bewirkte, daß der Kerl ihr eine Ladung mitten ins Gesicht abfeuerte. Sie wand sich, als hätte dies sie woanders getroffen. Sie wälzte sich und stöhnte, als hätte sie einen Orgasmus; ja, ich bin ganz sicher, daß sie einen hatte. Eine solche Wirkung hatte der entblößte Schwanz auf sie. Jetzt lief der Kerl davon, und als die Pfarrersfrau sich allein glaubte, nahm ihr Gesicht einen zufriedenen und entspannten Ausdruck an. Sie wischte sich ab und machte sich in Ordnung und sah nicht im geringsten verärgert aus.
    Nun trat ich vor und grüßte höflich. Sofort war sie auf der Hut.
    »Hast du was gesehen?« fragte sie.
    »Nein, ich hab’ nichts gesehen. Was denn überhaupt?«
    Sie sah mich scharf an. »Du lügst doch nicht etwa?«
    »Warum sollte ich denn lügen?« fragte ich.
    »Gottlob, du bist ja noch ein unschuldiges Kind«, sagte sie. »Ich kann dir nicht erzählen, was mir passiert ist. Nein, das kann ich nicht. Aber du mußt mich nach Hause begleiten, denn ich habe Angst, allein zu gehen. Du bekommst auch eine Krone dafür.«
    Und so plapperte und heuchelte sie während des ganzen Weges und sprach von dem Bösen in der Welt, als ob es in der Hose säße. Und ohne eine Miene zu verziehen, mußte ich ihr zuhören, obwohl ich ganz genau wußte, was sie wirklich dachte, und auch, daß sie an einem anderen Abend wieder neben dem Gebüsch sitzen würde.
    Sie gab mir die Krone, tätschelte mir den Kopf und wiederholte, daß ich ein unschuldiges Kind sei. Dann verschwand sie mit der Miene einer gekränkten Königin im Haus. Sicherlich weinte sie sich anschließend in den keuschen Armen ihres Mannes aus, damit er an seiner reinen Gattin seine Freude habe.
    Und ich irrte mich nicht in ihr. Mein geduldiges Ausharren in den Büschen wurde belohnt. So gut wie allabendlich erschien sie im Park und schlenderte dort herum, wo er am dichtesten war. Fast auf den Glockenschlag kam der Kerl mit seinem nackten Horn angestürmt. Alles geschah wie der Blitz. Es sah aus, als hätten sich die beiden dort verabredet, doch das war bestimmt nicht der Fall. Sie waren nur zwei Gleichgesinnte. Beide befriedigten unwissentlich ein Bedürfnis des andern. Stets riß der Schlitzöffner seinen Rammler auf dieselbe Art heraus; er schoß hervor wie von einer Rakete gefeuert, und stets schrie die Pfarrersfrau genau wie vorher. Wie mir erst später klar wurde, war das ihre Methode, eine ersehnte Vergewaltigung zu erleben. Der Pfarrer, der seinen Pimmel immer mit Vaseline bestrich, vermochte sie nicht zu befriedigen. Offenbar gehörte sie zu der Sorte von Frauen, die der Mann beißen und an den Haaren reißen muß, während sie die ganze Zeit »Laß das!« schreien und es genießen.
    Ich hatte einen hohen Baum gefunden, von dem ich eine gute Aussicht hatte, und ich zeigte mich ihr nie wieder, sondern genoß das Schauspiel aus der Höhe.
    Manchmal spielte sie mit dem Kerl Verstecken. Er sah sie nicht, sondern hörte sie nur in dem grünen Buschwerk. Mit dem Schwanz, den er wie ein Gewehr im Anschlag hielt, stand er bereit, und sie trippelte im Dickicht herum, bis er stockgeil wurde.
    »Na warte, du…«, murrte er dann, »jetzt kriegst du einen Pint zu sehen.« Er begann sie zu suchen und schlich dabei so lautloswie möglich umher, um den Überraschungseffekt genießen zu können. Und dann entdeckte er sie, zusammengekauert und scheinbar zitternd vor Entsetzen. Dann ging er zum Angriff über, und es sah aus, als ob er seinen Pimmel geradewegs irgendwo hineinstoßen wolle. Sie kreischte.
    »Oh«, schrie sie wieder und wieder, jedoch nicht so laut, daß sie dadurch Leute herbeigelockt hätte. Ihr Gekreisch war ausschließlich für ihn und sie selber bestimmt, und sobald sie so schrie, kam es bei ihm. Er brauchte ihre Schreie für seinen Orgasmus. Dann kam er richtig in Schwung, und es zischte aus ihm
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