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Anschlag auf die Achterbahn

Anschlag auf die Achterbahn

Titel: Anschlag auf die Achterbahn
Autoren: Stefan Wolf
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und den Naschtempel.«
    Das war einfach zu viel für
Klößchen. Mit einem leisen Aufschrei stürzte er zu Stefan und wollte ihm die
Tickets aus der Hand reißen. Doch Gaby baute sich vor Stefan auf und hielt ihm
abwehrend die Hände entgegen.
    »Nichts da! Ich finde das nicht
in Ordnung. Wir kennen Stefan doch kaum. Da können wir so ein großzügiges
Geschenk gar nicht annehmen.«
    Klößchen versuchte, sich an
Gaby vorbeizudrängen. »Ich schon, Gaby!«, quiekte er mit aufgeregter Stimme. Er
grapschte nach den Tickets, bekam diese aber nicht zu fassen, da Gaby ihn am
Handgelenk festhielt.
    »Halt, halt! Ganz locker
bleiben, Leute.« Stefan drückte Klößchen ein paar der kleinen Kärtchen in die
Hand. »Die Coupons hat mir mein Vater ja extra für diesen Zweck mitgegeben. Er
meinte: ›Wenn dir Mitschüler aus der Klasse sympathisch sind, kannst du sie ja
auf ein paar Fahrten einladen.‹ Das waren exakt seine Worte. Und das ist
natürlich auch gute Werbung für ihn.«
    »Na, wenn das so ist...« Gaby
ließ Klößchens Handgelenk los. Dieser steckte sich die Tickets in die
Hosentasche und schaute Gaby triumphierend an.
    Tim, der die ganze Zeit mit
einer herumliegenden Eichel Fußball gespielt hatte, kickte diese in Richtung
Ausfahrt.
    »Welche Fahrgeschäfte betreibt
dein Vater denn?«, wollte er von Stefan wissen.
    »Also, da wäre zum einen die
Loopingbahn ›Alpenblitz‹, dann ein Breakdancer und der Riesenkrake.«
    »Wow!«, brach Karl jetzt sein
Schweigen. Ȇber den Alpenblitz gab es letzte Woche sogar einen Bericht in der
Zeitung. Damit muss ich unbedingt eine Runde drehen!«
    »Dann fahren Tim und ich
zusammen mit dem Breakdancer, nicht wahr, Tim?«, fragte Gaby und schaute dabei
Tim mit großen Augen an.
    »Wenn du so mit deinen Wimpern
klimperst, Pfote, kann ich dir einfach keinen Wunsch abschlagen«, bestätigte
Tim und legte seine Hand auf ihre Schulter.
    »Pfote?«, hakte Stefan etwas
irritiert nach. »Ich denke, du heißt Gaby.«
    »Richtig, sie heißt Gaby«,
klärte Tim ihn auf. »Aber wir alle nennen sie Pfote. Sie ist nämlich eine
ausgesprochene Tierfreundin. Und da sie jedem Hund die Pfote reicht, hat sie
von uns diesen Spitznamen bekommen. Sie besitzt sogar einen eigenen Hund, einen
Cockerspaniel.«
    »Oskar heißt er«, ergänzte
Gaby.
    »Ach so«, ließ Stefan
verlauten. »Aber deinen Oskar darfst du leider nicht auf den Jahrmarkt
mitnehmen. Hunde sind dort strengstens verboten.«
    Der Schulgong läutete das Ende
der Pause ein und die Gruppe bewegte sich auf das Schulgebäude zu. Gaby hatte
als Erste die Treppe, die zum Eingang führte, erreicht und nahm gleich zwei
Stufen auf einmal. Oben angekommen, drehte sie sich auf dem Absatz um.
    »Ist auch besser so«, rief sie
von oben herab. »Die vielen Leute und die laute Musik sind eh nichts für ihn.«
    Karl kam als Zweiter die Treppe
hochgeschossen. »Umso mehr für uns. Wann soll die Sause denn steigen, Freunde?«
    »Der Rummel wird morgen
Nachmittag um vier Uhr eröffnet. Holt mich doch kurz vorher ab. Dann machen wir
den Jahrmarkt gemeinsam unsicher.« Auch Stefan war inzwischen oben angekommen
und hielt gönnerhaft die Tür des Schulgebäudes auf.

    Tim nahm die letzten vier
Stufen mit einem Satz. »Astreiner Vorschlag. Und wo befindet sich dein
heimischer Tempel?«
    »Mein Wohnwagen steht direkt
hinter dem Riesenkraken, beim Haupteingang. Ihr könnt ihn gar nicht verfehlen.
Der Name Stefan Rüter prangt direkt über der Tür... in poppigen
Glitzerbuchstaben«, informierte er die anderen.
    »Uiiiii!! Ich habe eine
Schwäche für alles, was funkelt und glitzert.« Gaby war mittlerweile im
Treppenhaus verschwunden.
    »Untersteh dich, Pfote. Du
gehörst zu mir. Wenn du Stefan schöne Augen machst, bleibst du zu Hause! Und
wir machen aus unserem Kirmesbummel einen zünftigen Herren ausflug!«
    Tims Stimme war aus dem
Treppenhaus nur noch undeutlich zu hören.
    »Oh, du Schuft, untersteh
dich!«, tönte es von drinnen weiter.
    Als Letzter war Klößchen oben angekommen.
Schnaufend griff er in seine Hosentasche, begutachtete zufrieden seine Beute
und steckte sie wieder ein. Dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.

2. Explosive
Beziehung
     
    Rita Möller hatte schlechte
Laune. Mit grimmiger Miene rührte sie den Löffel in ihrem Kaffeebecher und
stieß dabei einen verächtlichen Laut aus.
    »Ich kann ihn nicht länger
ertragen, Gunnar. Und auch sein Sohn geht mir gehörig auf den Keks.«
    Rita Möllers Faust schlug so
heftig auf den
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