Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anschlag auf die Achterbahn

Anschlag auf die Achterbahn

Titel: Anschlag auf die Achterbahn
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
scheue
sonst keine Gefahr, aber dieses Schleudertrauma tu ich mir nur dir zuliebe an.
Mir ist jetzt schon ganz flau im Magen.«
    »Ich werde dir auf immer und
ewig dankbar dafür sein, großer Häuptling.« Gaby drückte ihm einen dicken Kuss
auf die Wange.
    Karl und Willi hatten es sich
in einer anderen Gondel gemütlich gemacht und winkten Gaby und Tim zu.
    »Wem zuerst schlecht wird, der
hat verloren!«, rief Klößchen herüber, was Tim mit einem sauren Lächeln
quittierte.
    Gerade kam der Angestellte, der
an der Reling gestanden hatte, auf sie zu, um die Freikarten entgegenzunehmen,
als Gaby plötzlich aufstand. »Du, Tim!« Sie trommelte aufgeregt mit den Fingern
auf seine Schulter. »Da vor uns ist die Gondel mit der Nummer sieben! Und die
ist leer!«
    »Ja, toll. Was willst du mir
damit jetzt sagen?« Tim verstand kein Wort.
    »Du weißt doch, die Sieben ist
meine absolute Glückszahl. Komm, lass uns tauschen, bevor die Sicherheitsbügel
unten sind! Ich will unbedingt mit der Sieben fahren!« Sie hüpfte aus der
Gondel und stieg in die Nummer sieben ein. »Komm, Tim!«
    »Und was verspricht du dir nun
von einer Fahrt in der Gondel Nummer sieben?«, nörgelte Tim.
    »Ein berauschenderes
Fahrgefühl, mein Schatz. Und jetzt nimm mich in den Arm!«, überzeugte Gaby
ihren Freund.
    Tim konnte sich gerade noch
neben sie setzen, als auch schon der Angestellte den Sicherheitsbügel einrasten
ließ. Dann ging es los: Langsam beschleunigte der Breakdancer, die Gondeln
setzten sich in Bewegung und begannen, sich um die eigene Achse zu drehen. Der
Ansager brummte etwas in das Mikrofon. Noch konnte Tim ausmachen, wo sich Karl
und Klößchen befanden, aber immer schneller verschwanden sie aus seinem
Blickfeld, um an unerwarteter Stelle wieder aufzutauchen. Er krampfte sich an
Gaby fest, während ihre Gondel auf Stefan zuraste, der von der Reling aus
zuschaute. Immer schneller schossen sie hin und her. Klangfetzen umpeitschten
ihn, Bilder blitzten auf... Gaby kreischte wie besessen, die Arme hochgerissen.
Er auch... konnte sich... nicht halten... schrie... und schrie... und... dann
passierte es!

    Der Breakdancer bremste scharf
ab, kam aber erst nach wenigen Umdrehungen endlich zum Stillstand. Die Musik
erstarb. Am Rand riefen Leute wild durcheinander, gestikulierten, zeigten auf
die Gondel neben Tim und Gaby. Die beiden hatten den lauten Knall gehört,
wussten aber nicht, was passiert war. Fassungslos blickten sie auf die Gondel:
Dichter Qualm stieg daraus empor. An der Stelle, wo vorher noch die Ziffer Acht
aufgesprayt war, klaffte nun ein riesiges Loch, umrandet von aufgerissenem
Metall.
    Tim handelte instinktiv. Er
löste den Sicherheitsbügel, zog Gaby aus der Gondel und drängte sie, vorbei an
den herbeieilenden Sicherheitsleuten, aus der Gefahrenzone. Auch Willi, Karl
und die anderen Fahrgäste lösten sich nun aus ihrer Erstarrung, verließen die
Gondeln und wankten geschockt aus dem demolierten Karussell. Davor hatte sich
in Sekundenschnelle eine dichte Traube von Schaulustigen gebildet.
    »Gaby, bist du verletzt?« Tims
Stimme klang heiser.
    Gaby hatte sich auf eine Bank gesetzt
und zitterte am ganzen Körper. »Nein... Alles okay. Ich bin unversehrt. Aber
was, um alles in der Welt, ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Etwas in
der Gondel ist explodiert. Was ist mit euch?«
    Karl und Klößchen kamen auf sie
zugeeilt. »Seid ihr in Ordnung? Habt ihr was abgekriegt?«
    »Uns ist nichts passiert und
anscheinend auch den anderen Fahrgästen nicht«, antwortete Klößchen.
»Vielleicht ist da irgendein Kabel durchgeschmort.«
    Karl schüttelte den Kopf: »Ein
Kabel, Willi?« Er setzte eine skeptische Miene auf. »Der Heftigkeit und dem
Ausmaß der Explosion nach zu urteilen, gehe ich stark davon aus, dass es sich
hier um einen gezielten Bombenanschlag handelt.«
    Gaby war den Tränen nahe. »Oh
mein Gott. Was für ein Glück, dass niemand verletzt wurde!«
    Von Weitem hörte man das Jaulen
von Polizei- und Feuerwehrsirenen, welche sich dem Jahrmarkt näherten. Tim
hatte sich zu Gaby gesetzt und umarmte sie. »Und ich werde dich immer und ewig
dafür lieben, Pfote, und allen Mächten des Himmels dafür danken, dass du mich
vor großem Unglück bewahrt hast.«
    Gaby löste sich aus seiner
Umarmung und schaute ihn entgeistert an.
    »Was, ich? Wieso? Wie meinst du
das, Tim?«
    »Sieh dir die zerfetzte Gondel
mal genau an! Das ist die Nummer acht. Da haben wir vorhin drin gesessen. Wenn
du nicht darauf bestanden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher