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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Autoren: Laurell K. Hamilton
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ist es nicht allein, Anita. Wenn wir etwas Exotischeres benutzen als Hellseher und dann versagen, könnte die ganze Abteilung aufgelöst werden.«
     
    Ich legte ihm die Waffe in die Hand. Er blickte darauf. »Ich verlasse mich darauf, dass Sie das Richtige tun, Bradley. Das ist schließlich der Grund, warum Sie zu den Guten gehören.«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich daran denke, dass ich Marks erpresst habe, um Sie zurückzubekommen.«
     
    »Sie wussten vorher, dass ich eine Nervensäge bin. Das ist einer meiner vielen Reize.«
     
    Das brachte mir ein schwaches Lächeln ein. Er hielt die Waffe noch immer in der flachen Hand. Dann schlossen sich seine Finger darum. »Kennen Sie irgendwelche Hexen hier?«
     
    Ich grinste ihn an. »Nein, aber Ted Forrester.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie einen FBIler umarmt, aber jetzt bin ich nahe dran.«
     
    Jetzt grinste er, aber seine Augen blieben unglücklich und auf der Hut. Es war hart, was ich von ihm verlangte. Ich berührte ihn am Arm. »Ich würde Sie nicht darum bitten, wenn ich das nicht für unsere beste Chance halten würde. Ich tue das nicht aus einer Laune heraus.«
     
    Er bedachte mich mit einem langen Blick. »Ich weiß. Von allen, die ich kenne, sind Sie am wenigsten launenhaft.«
     
    »Ich würde ja sagen, Sie sollten mich mal sehen, wenn ich nicht knietief durch Leichen wate, aber das zählt eigentlich nicht. Ich bin dann auch nicht unbeschwerter als jetzt.«
     
    »Ich habe mir die Fälle angesehen, bei denen Sie in St. Louis mitgewirkt haben. Grausig. Wie alt sind Sie?« Ich runzelte die Stirn bei der Frage, dann antwortete ich. »Sechsundzwanzig.«
     
    »Wie lange arbeiten Sie schon mit der Polizei?« »Seit vier Jahren.«
     
    »Das FBI wechselt seine Leute, die gegen Serientäter ermitteln, alle zwei Jahre aus. Ob sie versetzt werden wollen oder nicht. Nach einiger Zeit dürfen sie dann wiederkommen.« »Sie meinen, ich brauche eine Auszeit?« »Jeder ist irgendwann ausgebrannt, Anita, sogar Sie.«
     
    »Ich überlege tatsächlich, Urlaub zu machen, wenn ich wie der zu Hause bin.«
     
    Er nickte. »Das ist gut.« »Sieht man mir das schon an?«
     
    »Ich habe das schon bei anderen Kollegen an den Augen gesehen.«
     
    »Was gesehen?«, fragte ich.
     
    »Augen sind wie Schalen: jeder Schrecken, den man sieht, fügt einen weiteren Tropfen hinzu. Ihre Augen sind voll von Dingen, die Sie gesehen und die Sie getan haben. Steigen Sie aus, solange noch Platz für Dinge ist, die nicht bluten.«
     
    »Das ist ziemlich poetisch für einen FBIler.« »Ein Freund ist dabeigeblieben, bis er einen Herzinfarkt hatte.« »Ich glaube, dazu bin ich ein bisschen zu jung.«
     
    »Ein anderer hat sich den Lauf in den Mund gesteckt.« Wir blickten uns an. »Ich bin nicht der Selbstmordtyp.« »Ich möchte Sie aber auch nicht hinter Gittern sehen.«
     
    Ich riss die Augen auf. »Hu. Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
     
    »Das Außenministerium hat Otto Jefferies als ehemaligen Mitarbeiter bestätigt, aber sie konnten im Augenblick nicht auf seine Akte zugreifen. Ich habe einen Freund dort mit Ermächtigungsstufe zwei. Er kam auch nicht an die Akte heran. Bei Jefferies gibt es eine völlige Sperre, was bedeutet, er ist irgendein Spion. Mit denen sollte man sich nicht einlassen, Anita. Wenn die versuchen, Sie anzuwerben, sagen Sie nein. Versuchen Sie nicht herauszufinden, wer Jefferies wirklich ist oder was er getan hat. Verkneifen Sie sich die Neugier, sonst enden Sie irgendwo in einem Loch. Arbeiten Sie mit ihm zusammen und lassen Sie ihn in Ruhe.«
     
    »Hört sich an, als sprächen Sie aus Erfahrung.« Er schüttelte den Kopf. »Ich werde nicht darüber reden.« »Sie haben das Thema angeschnitten«, sagte ich.
     
    »Ich habe das nur gesagt, damit Sie auf mich hören. Hoffentlich. Glauben Sie mir einfach. Halten Sie sich von dieser Art Leute fern.«
     
    Ich nickte. »Schon gut, Bradley. Ich kann diesen Jefferies sowieso nicht leiden. Er hasst Frauen, also machen Sie sich keine Sorgen. Es würde ihm bestimmt nicht einfallen, mich anzuwerben.«
     
    »Gut.« Er legte die Waffe in die Schublade zurück und schloss sie.
     
    »Außerdem«, meinte ich, »was sollte der Top-Secret-Verein mit mir anfangen wollen?«
     
    Er sah mich an, und es war ein Blick, den ich nicht gewöhnt war. Der Blick sagte, ich war naiv. »Anita, Sie wecken Tote auf.« »Und?«
     
    »Mir fallen ein halbes Dutzend Verwendungen allein für dieses Talent ein.«
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