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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille
Autoren: Laurell K. Hamilton
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heftete seinen Blick auf mich, der nur ein klein bisschen größer war als sonst. »Die Streife sagt, Sie hätten das Versteck des dortigen Meistervampirs gefunden.«
     
    Ich lachte, und es kam ganz falsch raus, klang mehr wie ein Schluchzer. »Ich würde nicht sagen, dass ich es gefunden habe, eher, dass ich darin wach geworden bin.« Ich hob die Tasse an die Lippen und musste sie absetzen. Mir zitterten dermaßen die Hände, dass ich den Kaffee verschüttet hätte. Ich atmete einmal tief durch und konzentrierte mich darauf, einen Schluck zu nehmen. Konzentrierte mich auf die einfachsten körperlichen Bewegungen. Es half. Ich bekam Kaffee und wurde gleich ruhiger.
     
    »Sie müssen ins Krankenhaus«, sagte Bradford. »Ich will Serephina tot sehen.« »Wir haben Hinrichtungsbefehle für alle. Für alle, die dabei waren. Wie wollen Sie es machen?« »Verbrennen. Alles verrammeln außer der Vordertür. Wenn Bouvier drinnen ist, wird er rauskommen.«
     
    »Magnus Bouvier?.« »Ja.« Die Art, wie er den Namen sagte, gefiel mir nicht. »Was von ihm übrig ist, haben die Kollegen auf dem Parkplatz gefunden. Es sah aus, als hätte sich etwas in ihn reingebrannt. Wissen Sie etwas darüber?« Dabei sah er mich sehr fest an.
     
    Ich nahm einen behutsamen Schluck Kaffee und begegnete seinem Blick, ohne zu zucken. Was sollte ich sagen? »Die Vampire hatten Kontrolle über ihn. Er sollte mich bis zur Dunkelheit in der Bar festhalten. Vielleicht haben sie ihn bestraft, weil er versagt hat.« Was ich mit Magnus und Ellie gemacht hatte, genügte für ein Todesurteil. Das würde ich bestimmt nicht zugeben.
     
    »Die Vampire haben ihn bestraft?« Er stellte es noch einmal infrage. »Ja,«
     
    Er sah mich eine ganze Weile an, dann nickte er und wechselte das Thema. »Würden die Vampire nicht versuchen abzuhauen, wenn das Feuer losgeht?«
     
    »Sonne oder Feuer«, sagte ich. »Das ist nur eine Frage, wie gut durchgebraten man sie haben will.« Ich trank den letzten Schluck aus meiner Tasse. »Ihr Schützling, Mr Kirkland, sagt, dass Sie von dem Friedhof entführt worden sind. Ist das auch Ihre Version?«
     
    »Das ist zufällig die Wahrheit, Agent Bradford.« Soweit stimmte das. Auslassungen sind etwas Wunderbares.
     
    Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Sie behalten mehr Scheiß für sich, als Sie mir hier auftischen.« Ich blickte ihm in die Augen, bis sein Lächeln schlappmachte. »Die Wahrheit ist kein reiner Segen, Agent Bradford, meinen Sie nicht auch?« Er sah mich prüfend an, dann nickte er. »Schon möglich, Ms Blake, schon möglich.«
     
    Ich rief im Hotel an, aber in Larrys Zimmer nahm niemand ab. Ich versuchte es in meinem Zimmer und hatte Larry am Apparat. Einen Moment lang herrschte bestürztes Schweigen, als er begriff, dass ich es war. »Anita, oh Mann, Anita. Geht es Ihnen gut? Wo sind Sie? Ich komme Sie abholen.«
     
    »Ich bin auf der Wache in der Stadt. Es geht mir gut, einigermaßen. Sie müssen Sachen zum Wechseln mitbringen. Die Klamotten, die ich anhabe, riechen nach Vampir. Wir machen Jagd auf Serephina.«
     
    Wieder Schweigen. »Wann?« Jetzt, heute.« »Ich bin gleich da.« »Larry?« »Ich bringe die Pistolen und die Messer und ein Ersatzkreuz mit.« »Danke.« »Ich war noch nie so froh, jemandes Stimme zu hören, in meinem ganzen Leben nicht.« »Tja«, sagte ich. »Beeilen Sie sich. Moment noch, Larry.«
     
    »Brauchen Sie noch etwas?«, fragte er. »Sind Jean-Claude und Jason in Ordnung?«
     
    »Ja. Jason liegt im Krankenhaus, aber er wird's überleben. Jean-Claude liegt im Schlafzimmer und schläft. Nachdem Serephina Sie gebissen hatte, hat sie Jean-Claude mit irgendeiner Kraft, irgendeiner Energie geschlagen. Das habe ich gespürt, es war schrecklich. Sie hat ihn umgehauen und ist verschwunden. Die anderen sind mit ihr gegangen.«
     
    Sie waren noch am Leben, zumindest in dem Maße wie vorher. Das war mehr, als ich gehofft hatte. »Wunderbar. Bis gleich.« Ich legte auf und hatte einen schrecklichen Heuldrang, aber ich wehrte ihn ab. Nichts ist so ruffördernd, als wenn es einen beinahe erwischt hätte. Aber diesmal stritt ausnahmsweise niemand mit mir, Dienstmarke oder nicht. War mal eine aufmunternde Abwechslung.
     
    Ich schloss Larry nicht in die Arme, als er mir die Sachen brachte. Er schloss mich in die Arme. Ich schob mich früher von ihm weg, als ich wollte, sonst wäre ich an seiner Brust in Tränen ausgebrochen. Wäre gerne in zwei freundlichen Armen gehalten worden und
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