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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille
Autoren: Laurell K. Hamilton
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wie ich überhaupt dazu gekommen war. Mir war nicht nach Erklärungen zumute, hauptsächlich weil es mir selbst nicht klar war.
     
    Jason hatte die Rippen gebrochen, die Lunge perforiert und andere innere Verletzungen. Er verheilte restlos und in Rekordzeit. Es hat Vorteile, ein Lykanthrop zu sein.
     
    Jean-Claudes Wunden verheilten. Sein Gesicht hatte wieder die Makellosigkeit, die Serephina vor langer Zeit an ihm so anziehend gefunden hatte.
     
    Stirlings Firma kaufte das Land von Dorcas Bouvier zurück und machte sie reich. Da Bloody Bones tot ist, kann sie das Land verlassen. Sie ist nun ungebunden.
     
    Die Quinlans verfolgen mich mit Klagen. Bert hat Anwälte, die versichern, sie könnten uns das Gericht ersparen. Ich kann mir nur nicht denken, wie. Wenn ich das Haus persönlich abgesucht hätte, jeden Quadratzentimeter eigenhändig überprüft hätte, hätte ich vielleicht ... Mann, auch ich hätte an die Hundetür vielleicht nicht gedacht. Vielleicht geschieht es mir recht, dass ich verklagt werde. Ich habe den Quinlans gesagt, Ellie sei tot. Sie mussten es mir unbesehen glauben, denn von Ellie war nichts übrig, um es zu beweisen. Wenn Vampire verbrennen, dann ganz. Da bleiben keine Zähne und kein gar nichts. Auch Jeff war wirklich tot. Sie hatten beide Kinder verloren. Daran musste jemand schuld sein. Warum nicht ich?
     
    Ich hatte einen Vampir erweckt, als wäre er ein Zombie, was eigentlich nicht möglich war. Es hieß zwar, dass Totenbeschwörer Macht über alle Arten von Untoten haben, aber das war ein Märchen, nicht die Wirklichkeit. Klar?
     
    Serephina ist tot, aber die Albträume gehen weiter. Sie vermischen sich mit den echten Erinnerungen an den Tod meiner Mutter. Eine Scheißsache. Zum ersten Mal in meinem Leben leide ich an Schlaflosigkeit.
     
    Und was soll mit den beiden Männern in meinem Leben werden? Wie zum Teufel soll ich das wissen? In Richards Armen, wenn ich die Wärme seines Körpers einatme, fühle ich mich fast wie in den Armen meiner Mutter. Auch wenn es nicht genauso ist. Denn Richard würde zwar sein Leben für mich geben, aber ich weiß, dass nicht einmal das ausreichen würde. Als ich ein Kind war, habe ich geglaubt, das würde ausreichen. Es gibt keine wirkliche Sicherheit. Verlorene Unschuld kann nicht wieder zurückgewonnen werden. Aber bei Richard möchte ich manchmal wieder daran glauben.
     
    In Jean-Claudes Armen gibt es nichts Tröstliches. Ich fühle mich nicht einmal sicher bei ihm. Er ist wie ein verbotenes Vergnügen, von dem man weiß, dass man es vielleicht bereuen wird. Ich habe beschlossen, nicht zu warten. Ich bereue jetzt und gehe mit ihm aus.
     
    Seltsamerweise hat Jean-Claude die Linie überschritten, die nur eine Hand voll anderer vor ihm überschritten haben: Ich sehe ihn nicht mehr als Monster an.
     
    Gott sei meiner Seele gnädig.
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