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Animal Tropical

Animal Tropical

Titel: Animal Tropical
Autoren: Pedro Juan Gutiérrez
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Wichser, Faulpelz und Betrüger. Und der andere ist sein Kumpel und nicht sein Vater oder sonst ein Scheiß.«
    In Mantilla machten sie ihr die Tätowierung auf der rechten Schulter. Der Typ zeichnete ihr ein Herz in Flammen. In Rot und Gelb. In die Mitte schrieb er mit Blau: »Pedro Juan«. Drei Stunden waren wir da. Gloria trank die halbe Flasche Rum aus. Es tat ihr nicht weh. Dann gingen wir. Als wir zurückkamen, sahen wir zwei junge Burschen eilig aus dem Gebäude laufen. Es waren zwei Taubendiebe aus dem Viertel. Wir kannten sie. Sie sahen uns, duckten sich und schossen wie der Blitz an uns vorbei. Wir waren ziemlich angetrunken. Dann hörten wir das Geschrei und legten einen Schritt zu. Feuer im siebten Stock, in Glorias Wohnung. Jemand hatte eine Flasche Petroleum mit angezündeter Lunte gegen die Tür geworfen. Glorias Mutter und der Cousin konnten rechtzeitig ein paar Eimer Wasser darauf schütten. Die Tür war ziemlich verbrannt, und es klaffte ein riesengroßes Loch. Gloria regte sich furchtbar auf und schrie ihren Cousin an: »Ich habe dir doch gesagt, du sollst denen keine Tauben mehr klauen! Diese Burschen sind gefährlich!«
    »Woher weißt du, dass sie es waren?«
    »Weil sie weggelaufen sind. Es waren genau die beiden.«
    Der Cousin erwiderte nichts. Er schnappte sich einen Eisendraht und lief wie eine Rakete die Treppen hinunter.
    »Oje, Pedro Juan, er wird sie umbringen! Wenn er sie zu fassen kriegt, wird er sie umbringen!«
    »Die lassen sich nicht so leicht fassen. Komm schon, gehen wir!«
    Wir rannten die Treppen hinunter. In einer Minute waren wir am Eingang. Keine Spur von den Brandstiftern. Verstohlen entledigte sich der Cousin des Eisendrahts, als er die Polizisten an der Ecke sah. Er beruhigte sich und kam zu uns: »Ich weiß schon, wer sie waren. Ich krieg sie. Sollen sie sich jetzt ruhig verstecken.«
    »Warum haben sie das getan?«
    »Wegen einer Taube, die ich ihnen geklaut habe. Vor einiger Zeit. Und jetzt kommen sie, um sich zu rächen.«
    Gloria wurde langsam sauer.
    »So geht das nicht! Sie haben meine Wohnungstür in Brand gesetzt, und ich habe sie gesehen. Gehen wir aufs Revier, damit ich sie anzeigen kann.«

6
    Das Tamtam um die Brandstiftung und die Taubenzüchter dauerte drei oder vier Tage. Auf der Straße kam es immer wieder zu Zoff zwischen Gloria, dem Cousin und dem einen oder anderen Verwandten beider Seiten. Der Haussegen hing schief. Ich hielt mich aus der Sache raus. Und alles löste sich in nichts auf, wie immer. Eines Abends kam Gloria auf einen Kaffee hinauf. Sie setzt sich gern auf den Boden, während ich die Kaffeemaschine anwerfe. Sie trägt eng anliegende, sehr kurze Shorts und eine leichte Bluse. Ich schenke ein bisschen Rum ein. Es gefällt mir, sie so dasitzen zu sehen, einer Kassette von José José lauschend. Sie hebt die Knie, spreizt die Beine und provoziert mich mit ihrem schwarzen gekräuselten, üppigen Haar. Es macht mich geil. Ich gebe ihr einen Schluck Rum von Mund zu Mund. Hole meinen Schwanz raus. Nur ein Stückchen. Sie legt ihre Shorts ab und zeigt mir ihre komplette Möse. Ich hole alles raus und wichse. Sachte.
    »Ahhh, Süßer, das macht mich wahnsinnig. Wie mir das gefällt.«
    »Was für eine schöne Möse, so herrlich behaart, verdammt! Das nenne ich eine Möse, so wunderbar klein und eng! Was für Geld du wohl aus diesem Möschen herausgeschlagen hast … bestimmt an die fünfhundert Pesos im Monat.«
    »Mehr, viel mehr. Sieh nur, wie er dir doppelt so groß wird, ach, wie schön!«
    »Lutsch ihn, damit er noch besser steht.«
    Sie leckt ein bisschen darüber.
    »Mehr, Schätzchen, viel mehr als fünfhundert. Eine rentable Möse, hahaha. Und all diejenigen, die ich rangelassen habe, ohne zu kassieren.«
    »Der Saft ist schon in der Schwanzspitze, wo soll ich ihn dir hinspritzen?«
    »Nein, halt ihn zurück, halt ihn zurück.«
    Wir spielten noch ein bisschen weiter. Ich bin Experte in der Spielverlängerung. Auch sie reibt sich. Schließlich: »Ich kann nicht mehr! Gib ihn mir!«
    Sie öffnet den Mund. Ich spritze ab. Sie schluckt bis zum letzten Tropfen.
    »Ahhh, wie sauer … ahhh … wie Bittermandel. So einen Saft habe ich noch nie geschmeckt.«
    »Der wilde Neger macht ihn mir sauer. Hahaha.«
    »Spiel nicht mit deinem Toten, sonst straft er dich … na ja …, deine Sache.«
    Die Kaffeemaschine explodiert fast. Der Kaffee ist verdampft. Sie lacht.
    »Gib mir mehr Rum. Vergiss den Kaffee, ahhh … jetzt hast du mich wirklich
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