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Angstfrei arbeiten

Angstfrei arbeiten

Titel: Angstfrei arbeiten
Autoren: Bettina Stackelberg
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desto größer und fürchterlicher wird das Bild – und desto weniger trauen wir uns, es zumindest ein einziges Mal darauf ankommen zu lassen und es auszuprobieren.
    Wenn Sie jetzt lernen, öfter mal Nein zu sagen, verwandeln Sie sich deshalb ja nicht gleich zum unkooperativen und harten Egozentriker. Sie sollen ja auch nicht ständig nur noch Nein sagen – die Mischung macht’s. Wenn Sie Zeit, Kapazität und Lust haben, dann helfen Sie. Wenn nicht, dann sagen Sie Nein. Entwickeln Sie außerdem ein Gefühl dafür, wer Ihre Hilfsbereitschaft eigentlich ständig nur ausnutzt – dies geschieht z. B. oft aus Bequemlichkeit, Dinge nicht selbst machen zu wollen („Kannst du mal schnell helfen? Du machst das immer so toll!“). Sie dürfen selbst entscheiden, ob, wem und wann Sie helfen wollen. Wenn Sie jemandem helfen wollen, im Augenblick aberkeine Zeit haben, dann sagen Sie es und helfen trotzdem weiter: „Nein, im Moment geht’s nicht. Komm bitte morgen früh noch mal, dann hab ich Zeit.“
Angst vor der Gehaltsverhandlung
    „Über Geld spricht man nicht!“ – Mit dieser eisernen Regel sind viele von uns aufgewachsen. Wenn Sie sich immer noch daran halten: Tja, dann können Sie nur hoffen, tarifgemäß automatisch regelmäßige Gehaltserhöhungen zu erhalten – oder dass Sie einen ungemein reizenden Chef haben, der Ihnen gerne freiwillig mehr Geld gibt als bislang. Weil Sie doch gar so gute Leistungen bringen und er sonst ein ganz schlechtes Gewissen bekäme.
    Und wovon träumen Sie nachts? Nein, so funktioniert das leider nicht. Sie müssen den Mund aufmachen! Aber bevor Sie den Mund aufmachen, müssen Sie sich sicher sein, müssen Sie so ein Gespräch unbedingt gut vorbereiten. „Boss, ich will mehr Geld!“, das klappt vielleicht in Schlagertexten, jedoch ganz sicher nicht im echten Berufsleben.
    Sie müssen sich sicher sein – damit meine ich einen entscheidenden Faktor: Sie brauchen eine glasklare Antwort auf die Frage „Was ist meine Arbeit wert?“. Die Beschäftigung mit dieser Frage beinhaltet deutlich mehr als bloße Überlegungen wie: „Wie lange bin ich in der Firma und was habe ich in letzter Zeit geleistet?“, oder: „Wie sind die aktuellen Marktpreise?“. Diese Frage hat etwas mit Ihrem Selbstwertzu tun. So seltsam das auch im Zusammenhang mit einer Gehaltserhöhung klingen mag: „Selbst-Wert“ – was ist Ihre Arbeit wert?
    Mögliche Stolperfallenauf dem Weg zu einer ehrlichen und richtigen Antwort können u. a. folgende Annahmen und Glaubenssätze sein:
Na ja, ich leiste auch nicht mehr als die Kollegen. Wir sitzen doch alle im selben Boot. Eine Gehaltserhöhung wäre ihnen gegenüber doch unfair.
Das ist doch alles selbstverständlich, was ich hier leiste – dafür kann ich unmöglich mehr Geld verlangen.
Geld ist mir nicht so wichtig – das Lob meiner Kollegen und Kunden ist mir viel wichtiger.
Ach, da kann ich doch gar nichts machen, die anderen bekommen auch nicht mehr Geld. Das ist bei uns in der Firma/in diesen schlechten Zeiten eben so.
Nein, meine Arbeit kann man sowieso nicht in Geld bemessen. Mir sind die inneren Werte wichtiger.
    Na, haben Sie sich wiedererkannt? Solange Sie diese Dinge glauben, sind erfolgreiche Gehaltsverhandlungen nicht allzu wahrscheinlich. Oder zumindest nicht so erfolgreich, wie sie sein könnten. Seien Sie also ehrlich zu sich selbst und kommen Sie sich auf die Schliche. Diese Stolperfallen sind Ihnen meist gar nicht bewusst, also müssen Sie genauer und sehr ehrlich hinschauen.
    Ideen für die Vorbereitung von Gehaltsgesprächen:
Kommen Sie sich auf die Schliche und setzen Sie sich mit Ihrem „Selbst-Wert“ auseinander!
Listen Sie genau auf, welche Leistungen/Erfolge in letzter Zeit auf Ihr Konto gingen.
Finden Sie mehrere stichhaltige Antworten auf die Frage „Warum soll ich Ihnen mehr geben?“.
Wie viel mehr Geld möchten Sie am Ende in der Tasche haben? Definieren Sie ganz genau diese Summe – kein „in etwa“ oder „ein bisschen mehr“!
Gehen Sie selbstbewusst ins Gespräch, und zwar mit 10–20 % mehr als die eben definierte Summe – dann können Sie entspannt handeln.
Üben Sie ein solches Gespräch unbedingt mit Ihrem Partner oder mit Freunden und lassen Sie sich ein konstruktives Feedback geben: Wirken Sie sicher? Treten Sie selbstbewusst auf? Wo wackelt es noch?
Und dann: Vereinbaren Sie mutig einen Termin und freuen Sie sich schon jetzt auf mehr Geld in der Tasche!
Angst vor dem Feedbackgeben
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