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Angstfrei arbeiten

Angstfrei arbeiten

Titel: Angstfrei arbeiten
Autoren: Bettina Stackelberg
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Vortrag halten zu dürfen – eine Ehre, die wenigen zuteil wird. Jetzt rückt der Termin aber immer näher und prompt schlafen Sie nachts schlechter und werden immer nervöser. Trösten Sie sich: Das geht ganz vielen Menschen so. Sogar Menschen mit ganz viel Übung und Routine sind vor Vorträgen noch nervös.
    Will Quadflieg, ein großer Schauspieler (1914–2003), sagte einmal in einem Interview:
    „An dem Abend, an dem ich ohne Lampenfieber auf die Bühne gehe – an diesem Abend höre ich auf und hänge meinen Beruf an den Nagel.“
    Ein gewisses Maß an Lampenfieberist sogar nützlich – es erhöht Ihre Konzentration, verhindert Flüchtigkeitsfehler und lässt Sie aufmerksamer sein: Ihre Leistungsfähigkeit wird gesteigert. Diese wird auch in der sog. „Yerkes-Dodson-Kurve“dargestellt (siehe Abbildung). Sowohl ein Zuwenig als auch ein Zuviel an Anspannung hemmt unsere Leistungsmöglichkeit. Mit dem richtigen Maß an Anspannung jedoch sind wir zu Spitzenleistungen in der Lage.

    Verdammen Sie also nicht die Anspannung und das Lampenfieber samt und sonders. Und gehen Sie nicht zu hart mit sich ins Gericht: Jemand, der jede Woche mehrere Präsentationen zu halten hat, bekommt logischerweise schneller Routine und meistert auftretende Schwierigkeiten besser. Und noch etwas sollten Sie sich immer vor Augen führen: Es gibt Naturtalente – Menschen, die von Haus aus souverän, ruhig und mit Freude an Präsentationen herangehen. Und es gibt Menschen, denen so ein Auftritt immer etwas unangenehm sein wird und die weder sich noch Sachverhalte gerne vor Publikum präsentieren wollen. Jedem also das Seine.
    Wenn Sie nicht besonders gerne Vorträge halten, sich dies aber in Ihrem Job nicht ganz vermeiden lässt, dann sorgen Sie dafür, dass Sie sich so wohl wie möglich dabei fühlen. Bauen Sie vor:
Verschwenden Sie nie zu viel Energie durch Hadern („Ich mag die Präsentation nicht halten“, oder: „Das wird sicher wieder fürchterlich!“). Treffen Sie eine klare Entscheidung und machen Sie das Beste daraus. Sehen Sie es als Chance an, dazuzulernen – Sie müssen diese Herausforderung ja nicht gleich lieben lernen.
Bereiten Sie sich bestmöglich vor! Recherchieren Sie ausführlich in Inter- und Intranet, sprechen Sie mit Kollegen, besorgen Sie sich Informationen der entsprechenden Fachabteilungen. Je besser Sie informiert sind, desto gewappneter sind Sie für Fragen und Einwände.
Lassen Sie sich helfen, wenn Sie ungeübt sind in guten Powerpoint-Präsentationen – davon hängt viel ab. Eine Powerpoint-Präsentation soll das gesprochene Wort unterstützen, nicht ersetzen. Verkünsteln Sie sich also bitte nicht in den zahllosen grafischen Möglichkeiten – klar strukturiert, nicht zu viel Text und Farbe, Grafik und Schrift groß genug, nicht zu viele Folien. Sollten Sie öfter solche Präsentationen halten müssen, bietet sich ein kompakter Einführungskurs an – danach beherrschen Sie die wichtigsten Schritte und die Präsentationen sind schnell zusammengestellt.
Sorgen Sie für Abwechslung: Nutzen Sie mehrere Medien, z. B. kurze Videoeinspielungen und neben dem Beamer für die Präsentation auch das gute alte Flipchart. Damit können Sie besser Spannungsbögen erzeugen als mit Powerpoint – üben Sie nur bitte vorher eine große und vor allem leserliche Schrift.
Üben Sie unbedingt vorher in Eins-zu-eins-Situation, also zu realen Vortragsbedingungen: mit Technik, lautemVortrag und bestenfalls vor Kollegen oder Freunden, die Ihnen Feedback geben können. Durch das laute Üben bekommen Sie zum einen ein Gefühl für die Zeit. Andererseits merken Sie, welche Formulierungen Ihnen noch nicht flüssig über die Lippen kommen wollen. Noch einen Vorteil hat das laute Vorbereiten: Sie merken, ob Sie etwas Gesprochenes oder etwas Geschriebenes vortragen. Wenn wir uns schriftlich vorbereiten, verwenden wir nämlich oft Wendungen und Satzkonstruktionen, die wir im Leben nie so sagen würden. Also: Stellen Sie sicher, dass Sie natürlich sprechen.
Seien Sie überpünktlich am Veranstaltungsort und überprüfen Sie gewissenhaft alles: Funktioniert die Technik (Anschluss Laptop zu Beamer, eventuell Verdunklung, Soundsystem, Mikro etc.)? Sind Blöcke und Stifte vorhanden? Stehen Getränke bereit? Sind genügend Stühle da? Liegen genügend Kopien vom Handout bereit? Auch wenn vielleicht für die Vorbereitung andere verantwortlich sind – checken Sie alles noch einmal, denn es fällt auf Sie zurück und macht Sie selbst
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