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Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Titel: Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)
Autoren: I. Albrecht
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Büro geschlafen, und so, wie sie Johannes geküsst hatte, hätte sie ihn nicht daran gehindert, es mit ihr zu tun.
    Er umschlang sie mit einem Arm und hielt sie fest, während er sich vorbeugte und die Sprechtaste drückte. „Wir hören euch. Einen Moment Geduld, wir sind gleich da.“
    Sie konnte das Verlangen in seiner heiseren Stimme hören und hoffte, dass das Sprechgerät es nicht weitergegeben hatte. An dieser Situation war nur sie schuld. Sie hatte angefangen. Johannes hatte sich wie der perfekte Gentleman verhalten. Hätte sie doch nie auf ihre Schwester gehört. Was wusste Clara schon von einer Beziehung, die länger als drei Wochen dauerte?
    „Sanna?“ Johannes umfasste ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihn ansehen musste.
    Die Leidenschaft in seinen Augen griff ihr ans Herz. Er sah genauso aufgewühlt aus, wie sie sich fühlte. Sie lächelte ihn ein bisschen schief an, zielte mit dem Zeigefinger auf ihn und sagte:
    „Peng!“
    Johannes drückte Sannas Hand und zog sie mit sich. Jonas, Anna-Maria und David waren schon an der nächsten Bude, und er wollte sie nicht aus den Augen verlieren. Der Sommerpark war überfüllt, weil es ein Feiertag war. Es dämmerte bereits, und sie würden bald zu ihrer Decke auf dem Rasen zurückkehren müssen, wenn sie das Feuerwerk sehen wollten.
    Die Woche nach Sannas Besuch im Büro war sehr schön gewesen. Sanna hatte ihm ständig Fragen gestellt. Sie hatte sogar die Kinder in den Wagen gepackt und einige der Häuser sehen wollen, die er gebaut hatte. Er hatte sie nach Blankenese mitgenommen und ihnen das herrliche Haus gezeigt, das inzwischen renoviert worden war. Sanna war wirklich beeindruckt gewesen. Die Kinder jedoch hatten sich mehr für den Swimmingpool und die Ställe interessiert.
    Er verstand diesen Gesinnungswechsel bei Sanna nicht ganz, aber er war dankbar dafür und wusste genau, wann der Wandel eingesetzt hatte. An dem Vormittag, als sie sich in seinem Büro fast geliebt hätten.
      Er war immer noch irritiert dadurch, dass sie eine imaginäre Waffe auf ihn gerichtet und Peng! gesagt hatte. Er hatte sie später, als sie die Ruhe hatten, dort weiterzumachen, wo sie im Büro aufgehört hatten, danach gefragt, aber Sanna hatte nicht geantwortet. Sie hatte nur geheimnisvoll gelächelt, wie es Frauen seit Anbeginn der Zeit tun, was dem ersten Johannes sicher auch schon einiges zu denken gegeben hatte.
    Johannes hatte keine Ahnung, was das mit der Pistole zu bedeuten hatte, aber das Ergebnis gefiel ihm. Sanna hatte keine Angst mehr vor der anderen Hälfte seines Lebens. In der vergangenen Woche hatte sie so oft die Grenze zwischen seinem Privatleben und seinem Berufsleben überschritten, dass sie ihn, da war, er sicher, jetzt als Ganzes sah, nicht als zwei Hälften, die sie vorher immer ängstlich getrennt hatte.
    „Hallo, Mama, hallo, Johannes!“, rief Anna-Maria. „Kommt und guckt!“
    Johannes zog Sanna näher an sich, als sie sich durch die Menge schoben. „Was meinst du, Susi? Sollen wir uns ansehen, was es da so Wichtiges gibt?“ Er war schon einige Jahre in Poppenbüttel , und noch nie war er in Versuchung geraten, an einem Feiertag in den Sommerpark zu gehen. Als Sanna ihm erzählte, dass sie es den Kindern versprochen hätte, war er erstmals in Versuchung. Nicht nur, weil Sanna und die Kinder hingehen wollten, sondern, weil er wissen wollte, was er sonst noch alles in seinem Leben verpasst hatte.
    Seit er Sanna und die Kinder kennengelernt hatte, war ihm klar geworden, dass er nicht nur eine Menge im Leben verpasst hatte, sondern auch eine Menge Liebe. Sanna und ihre Kinder liebten ihn. Das wusste er so sicher, wie er seinen Namen kannte. Er hatte sie es nur noch nicht sagen hören, aber er war ein geduldiger Mann. Er konnte warten, bis Sanna soweit war. Er hoffte nur, dass er nicht mehr allzu lange darauf warten musste.
    „Wahrscheinlich wollen sie etwas gekauft haben“, sagte Sanna, „und wage es nicht, ihnen noch mehr zu schenken. Du verwöhnst sie.“
    „Das tue ich nicht. Du solltest wissen, dass es gegen meine Prinzipien verstößt, Kinder zu verwöhnen.“ Er zog sie näher an sich, als ein altes Ehepaar mit zwei tobenden Enkeln an ihnen vorbeizog.
    „Was das Verwöhnen der Mutter angeht ...“ Er küsste sie auf den Hals. „Das ist etwas anderes.“
    Sanna senkte den Kopf und errötete. „Wage es nicht, mir noch mehr Blumen zu schicken. Die Nachbarn fangen schon an zu reden.“
    „Über uns?“ Es gefiel ihm nicht, dass
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