Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me
Autoren: Hallie Ephron
Vom Netzwerk:
Ausbesserung an ihrer Präsentation vor und zog die Dateien für das Meeting über den Bildschirm in Nadias Aktentasche. Sie ging die Notizen für die Besprechung ein letztes Mal durch, als eine Sirene ertönte. Ein Warnhinweis blinkte in einer Ecke auf dem Bildschirm auf: EINDRINGLING .
    Dianas Herz setzte aus, ihr stockte der Atem. Sie sah zu dem Monitor hinüber, der Livebilder von den Kameras über trug, die vor ihrem kleinen Farmhaus installiert waren: Sie zeigten einen braunen UPS -Lieferwagen, der vor dem Haus stand – ein einziger monströser Schatten an diesem sonnigen Tag. Ein Mann in Uniform hatte den elektronischen Sicherheitszaun passiert und war mit einem ziemlich großen Paket im Arm bereits auf dem Weg zur Haustür.
    Diana atmete tief durch und hielt sich an der Schreibtischkante fest. Der Alarm schrillte immer noch. Gleichzeitig ging die Klingel an der Haustür, und die akustische Erinnerung für das Meeting signalisierte ihr: noch zehn Minuten.
    »Seid still, verdammt! Alle!«, schrie Diana und schlug auf die Taste, die den Alarm abstellte. Einen Knopf, mit dem sie das Herzrasen und das Gefühl von Übelkeit abstellen konnte, das in ihr aufgestiegen war, gab es nicht.
    Sie sah wieder auf den Monitor der Überwachungskameras. Der Fahrer stand vor der Tür und äugte unter dem Rand seiner Kappe in die Kamera. Sie erkannte ihn. Es war Wally. Den Nachnamen hatte sie sich nie gemerkt.
    Durch den Lautsprecher vernahm sie seine Stimme: »Paket für Sie.«
    Sie wusste, dass ihr Haus von außen unbewohnt wirkte. Alle Rollläden waren heruntergelassen, und das Auto, das sie seit Monaten nicht mehr gefahren hatte, Daniels Hummer, stand in der Garage. Schallschutzvorrichtungen verhinderten, dass auch nur das kleinste Geräusch, das sie machte, nach außen drang. Wäre es jemand anderes gewesen, hätte sie auf das Läuten gar nicht reagiert. Wally aber wusste, dass sie da war. Sie war immer da.
    Diana seufzte und zog das Mikrofon zu sich heran. »Hallo, Wally. Können Sie es bitte einfach in den Korb legen?«
    »Ach, kommen Sie, Lady Di«, schnarrte die Stimme. »Sie müssen unterschreiben.«
    Sie zögerte und sah auf die Uhr. Nur noch ein paar Minuten bis zu ihrem Meeting. Aber die Zeit war nicht das Problem.
    »Können Sie es nicht für mich unterschreiben? Ich sag’s auch nicht weiter«, flehte sie.
    »Ich geh doch nicht wegen Urkundenfälschung in den Knast, nur weil Sie nicht vor die Tür wollen. Es ist ein wunderschöner Tag. Vertrauen Sie mir.«
    Aber konnte sie sich selbst trauen?
    Sie beobachtete Wally durch die Fischaugenlinse. Er hielt das Paket über den Kopf und zeigte es ihr. »Sie haben es bestellt. Haben Sie gedacht, es würde von allein zu Ihnen ins Haus schweben? Sagen Sie Bescheid, wenn Sie fertig sind.«
    Wütend stand sie auf. Sie wusste aus Erfahrung, dass er nicht aufgeben würde. »Ich komm ja schon.«
    Sie verließ ihr Arbeitszimmer, zog die Tür hinter sich zu und ging durch das Wohnzimmer zur Haustür. Mit Herzklopfen linste sie durch den Spion in der Tür. Wallys Augapfel schien ihr entgegenzuspringen.
    »Ist sonst noch jemand draußen?«, fragte sie.
    »Moment, ich sehe nach …« Er verschwand und kam einen Augenblick später wieder zurück. »Nee, niemand außer mir. Der Graf und die Gräfin lassen sich entschuldigen.«
    Was für ein Komiker. Diana schluckte ein nervöses Lachen hinunter und tastete ihre Tasche nach dem Xanax ab, ihren magischen Beruhigungspillen.
    Sie entsicherte zwei Schlösser, zog den Riegel zur Seite und gab einen zwölfstelligen Code in die Alarmanlage ein. Als sie die Tür öffnete, war es, als täte sich ein Abgrund vor ihr auf, als öffnete sich eine Aufzugtür und gäbe den Blick in einen leeren Schacht frei. Mit beiden Händen suchte sie am Türrahmen Halt.
    Wally grinste sie mit seinen schiefen Zähnen an. Er war mindestens eins fünfundachtzig und spindeldürr. Er tippte mit seinem langen Zeigefinger an den Rand seiner Kappe. »Hübsch sehen Sie aus.«
    Diana sah an sich herab, betrachtete ihre abgetragenen Fellpantoffeln, die Jogginghose und das übergroße schwarze Smashing-Pumpkins-T-Shirt mit dem silbernen ZERO auf der Brust. Hitze stieg ihr ins Gesicht, und sie versuchte, mit den Fingern durch das Gewirr ihrer langen dunklen Locken zu fahren.
    »Hier«, sagte er. »Für Nadia Varata.« Wie einen Köder hielt er ihr das Klemmbrett entgegen, gerade so, dass sie nicht herankam. »Russin?«
    »Wie bitte?«
    »Varata. Klingt irgendwie russisch oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher