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Angst

Titel: Angst
Autoren: Catherine Coulter
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seufzte, während er an seinem Brandy nippte. »Wen kümmert das auch?«
    Ohne Vorwarnung sagte Dix: »Ich glaube nicht, dass ich es schon erwähnt habe, Gordon, aber wir wissen, wer Dempsey und Slater angeworben hat. Oder vielleicht ist dir das bereits zu Ohren gekommen?«
    »Wie sollte ich davon erfahren haben? Und nun raus mit der Sprache, Dix!«
    »Helen Rafferty.«
    Gordons Hand zitterte, und mehr Brandy schwappte über sein Kognakglas. »Helen soll diese beiden Verbrecher gedungen haben ? Warum, zum Teufel noch mal ? Um Agentin Warnecki hier umbringen zu lassen? Helen kannte Sie doch letzten Samstag noch gar nicht! Das macht keinen Sinn, Dix.«
    »Nein, Helen hat sie nicht angeheuert, um Ruth töten zu lassen. Sie hat sie beauftragt, Erin umzubringen.«
    »Was sagst du da? Erin umzubringen ? Warum nur sollte Helen etwas derart Wahnsinniges tun? Nein, ich glaube eher, dass es dieser jugendliche Liebhaber von Marian getan hat, Sam Moraga. Ich habe gehört, dass er Erin wollte, aber sie hat ihn abgewiesen.« Gordon hielt abrupt inne und starrte die beiden an. »Einen Augenblick, Dix. Das bedeutet, dass du nicht mehr denkst, ich hätte Erin ermordet? Du hältst mich für unschuldig?«
    »Wir wissen, dass du sie nicht angeworben hast, Gordon«, sagte Dix. »Tut uns leid, dass wir das angenommen hatten.«
    »Wir wissen außerdem, dass Sam Moraga nichts mit Erins Ermordung zu tun hat«, sagte Ruth.
    »Also beschuldigen Sie Helen? Das verstehe ich nicht, Dix.« Er lehnte sich schwer gegen den Flügel.
    »Wir sind Cops, Gordon«, erklärte der Sheriff. »Es ist unser Job, so lange Fragen zu stellen, bis alle Puzzleteile zusammenpassen. Und zeitweise deuteten alle genau auf dich. Doch was Erins und Walts Ermordung betraf, passten sie schlussendlich nicht. Um die Wahrheit zu sagen, Gordon, wir glauben, dass du Erin wirklich geliebt hast.«
    »Ja, ja, natürlich habe ich das, Dix. Sie war voll Licht und voller Liebe!« Einen Augenblick fürchteten sie, er würde in Tränen ausbrechen. Dann fasste er sich jedoch wieder und setzte eine verächtliche Miene auf. »Also bist du die Liste durchgegangen. Sehr schön. Und jetzt erzähl mir, was Helen damit zu tun haben soll.«
    »Ruth und ich haben den Nachmittag damit verbracht, Helens Finanzen unter die Lupe zu nehmen. Wir haben drei große Auszahlungen gefunden, die sie in den letzten drei Wochen getätigt hat, und zwar in bar. Wir haben uns auch ihre Telefongespräche näher angesehen. Sie hat zweimal nach Richmond telefoniert, um genau zu sein mit Tommy Dempsey. Letzten Donnerstag erfolgte außerdem ein Anruf von Dempseys Apparat zu ihrem. Helen mag eine gute Sekretärin gewesen sein, aber sie war keine versierte Kriminelle. Sie hat eine Spur hinterlassen.«
    »Sie hat diese Männer angeheuert, um meine Erin umbringen zu lassen? Das kann einfach nicht wahr sein, Dix! Sie hat mich immer unterstützt und mir beigestanden. Ich glaube sogar, dass sie mich geliebt hat. Warum sollte sie etwas Derartiges tun?«
    »Das herauszubekommen, dürfte gar nicht so schwierig sein, oder, Gordon?«, entgegnete Ruth. »Helen hat bemerkt, dass sich Erin Bushnell von den anderen Studentinnen unterschied, mit denen Sie bisher Affären hatten. Erin muss die erste Frau gewesen sein, die Sie wirklich geliebt haben, die Eine, mit der Sie sich eine Zukunft hätten vorstellen können, die vielleicht nicht gleich nach dem Abschluss weggegangen wäre. Helen hatte sich damit abgefunden, dass Sie sich von ihr selbst abgewandt hatten. Sie hat es auf Ihren harmlosen zwanghaften Trieb - das waren Helens Worte - geschoben, auf Ihr Bedürfnis nach Stimulation und Inspiration durch diese talentierten jungen Frauen. Aus diesem Grund konnte Helen sich mit den
    Studentinnen arrangieren, da sie ja nur für eine kurze Zeit blieben. Allein Helen war immer da. Aber dann haben Sie Erin getroffen, und alles hat sich verändert.«
    Gordon kippte den Brandy hinunter, hustete und wischte sich Tränen aus den Augen. »Ich hätte Erin alles gegeben. Alles!«
    »Ja, das wissen wir, und Helen wusste es ebenfalls. Und damit konnte sie nicht leben. Sie ist einfach durchgedreht.«
    »Ich kann das immer noch nicht glauben. Woher kannte jemand wie Helen zwei Verbrecher?«
    »Wir haben Helens Bruder, Dave Rafferty, angerufen«, sagte Ruth. »Wir wollten von ihm wissen, ob Helen jemals einen der beiden Männer erwähnt hat. Er ist Lehrer an einer Highschool und erinnerte sich daran, dass Dempseys jüngerer Bruder mal in einer seiner
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