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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz
Autoren: Brian Falkner
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schnell und fast schmerzlos. Der Augenblick, in dem er den Einschlag des Geschosses bemerkte, würde auch zugleich sein letzter sein.
    Aber wenn sie ihn mit Helikoptern angriffen, hatte er vielleicht noch eine Chance. Ihre Geschosse waren nicht so zielgenau; man konnte ihnen sogar ausweichen, wenn man sie kommen sah.
    Deshalb beobachtete er ständig den Himmel, während er fuhr. Bei einem Angriff war die Frühwarnung seine einzige Chance.
    Dann würde er vielleicht ausweichen oder Haken schlagen können. Wenn es gar nicht anders ging, konnte er sogar aus dem fahrenden Auto springen und versuchen, sich zu Fuß durchzuschlagen.
    Aber tief im Innern war ihm klar: Wenn sie ihn entdeckten, hatte er nur eine sehr kleine oder sogar überhaupt keine Überlebenschance. Allerdings hatte es wohl keinen Zweck, immer nur an das Schlimmste zu denken.
    Die erste Stunde ihrer Fahrt verlief langweilig. Sam fuhr und Dodge arbeitete fieberhaft am Notebook.
    Sie fuhren mit hoher Geschwindigkeit durch eine Kleinstadt namens Trinidad, ignorierten sämtliche Verkehrszeichen und auch die wütenden Blicke der erschrockenen Menschen auf den Straßen.
    Kurz hinter der Ortsausfahrt, als Sam in Richtung Norden weiterfuhr, sah er zufällig ein Straßenschild: Freiheitsstraße.
    Es kam ihm auf eine absurde Weise sehr passend vor.
    Andere Ortschaften flogen vorüber: Aguilar, Walsenburg.
    Die Probleme fingen erst an, als sie nach Pueblo kamen.
    Der Funkverkehr wurde plötzlich wild. Befehle wurden gebrüllt, Schreie hallten. Sam konnte nicht heraushören, was los war oder wer die Oberhand gewann.
    Dann blitzte es in der Ferne hinter dem Horizont auf. Das Donnern von Geschützen rollte heran und übertönte den Lärm des Funkgeräts und des Motors.
    Es folgte ein schier endloser schwerer Schusswechsel und mehrere donnernde Explosionen. Dann brach der Funkverkehr plötzlich ab.
    »Das klang aber nicht sehr gut«, sagte Sam.
    »Wie weit noch?«, fragte Dodge.
    »Weniger als eine Stunde. Aber ich weiß es nicht genau, ich kann nur raten.«
    »Fährt denn dieses Ding nicht ein bisschen schneller?«
    »Nur wenn wir ihm Flügel anschrauben.«
    Die Hubschrauber kamen von Süden, gerade als Ranger an der Ausfahrt Patterson vorbeifuhr. Er sah sie schon, als sie noch kleine Punkte am dunkler werdenden Himmel waren, und wusste auch, welcher Typ Hubschrauber sie waren, noch bevor ihre drohende wespenartige Form klar sichtbar wurde.
    Apache. Schwer bewaffnete Kampfhubschrauber.
    Er trat voll auf die Bremse, riss das Steuer herum und bog mit quietschenden Reifen in die Ausfahrt ein, weg vom Verkehrsstrom auf dem Highway.
    Vielleicht konnte er an der Patterson-Kreuzung einen Platz finden, wo er den Shelby verstecken konnte, in einer Scheune, unter dichten Bäumen, irgendwo.
    Hier auf dem Highway gab es auf beiden Seiten nichts als Büschelgras, Sträucher und endlose Meilen Prärie. Kein Fluchtort. Keine Möglichkeit, sich zu verstecken.
    Er jagte den Wagen über die Straße, raste mit Höchstgeschwindigkeit auf die kleine Ortschaft zu.
    Sie hatten ihn gefunden. Das reichte doch, oder nicht?
    Damit hatte er erreicht, dass sie abgelenkt wurden. Wenn es ihm jetzt auch noch gelang, sich zu verstecken, hatte er vielleicht doch noch eine Überlebenschance.
    Er fuhr an ein paar Getreidesilos vorbei und überlegte kurz, ob er sich hinter ihnen verstecken könnte, aber gab die Idee sofort wieder auf.
    Die Apache-Hubschrauber hatten ihn bereits im Visier. Die Silos boten nicht genug Schutz.
    Ein großes Gebäude ragte rechts empor.
    Wenn er es bis dorthin schaffte . . .
    Im Rückspiegel blitzte es auf. Eine Rauchspur raste direkt auf ihn zu. Sie kam vom ersten der beiden Hubschrauber.
    Ranger trat auf die Bremse, genau wie er geplant hatte, und zu seinem Erstaunen funktionierte die Sache.
    Die Schussbahn war entsprechend seiner Geschwindig keit berechnet worden, aber durch sein abruptes Bremsmanöver schoss das Geschoss knapp über sein Dach hinweg und explodierte mit einer gewaltigen Fontäne von Teer und Erde mitten auf dem Asphalt.
    Er riss das Steuer herum, konnte dem Krater gerade noch ausweichen und den Wagen dahinter wieder unter Kontrolle bringen.
    Höchste Zeit auszusteigen!
    Wieder blitzte es im Spiegel auf. Ranger probierte den gleichen Trick noch mal, allerdings war der Wagen jetzt langsamer. Der Einschlag erfolgte direkt vor dem Fahrzeug, sodass der Wagen vorne hochgerissen und in den Straßengraben geschleudert wurde.
    Ranger sah den Graben wie in Zeitlupe
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