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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz
Autoren: Brian Falkner
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fortsetzte. Was werden sie jetzt wohl von uns denken?, fragte er sich.
    Ein weiterer Soldat kam von der Überführungsbrücke herunter und näherte sich.
    »Arthur Dodgerson, Vienna Smith, Sam Wilson?«, fragte er knapp.
    Sam nickte nur und starrte auf den Boden. Es war aus – sie hatten verloren. Hatte keinen Zweck mehr zu leugnen. Als Nächstes würden sie ihnen die Neuro-Headsets überstülpen. Und dann hätte Ursula sie endlich wieder in ihren Klauen.
    Eine Hand erschien vor seinen Augen. Sam blickte auf. Der Soldat streckte ihm die Hand hin. »Ich bin Lieutenant Blair Wheeler von der Nationalgarde. Ihr werdet von ziemlich vielen Leuten gesucht.« Er wandte sich an Ranger. »Special Agent Ranger?«
    Ranger nickte stumm.
    »Folgen Sie mir.« Wheeler drehte sich zackig um. Völlig verblüfft sah Sam, dass die Soldaten die Waffen senkten.
    Der Kommandoposten war in einem kleinen Café eingerichtet worden, das ein paar Meter neben dem Freeway stand. Wheeler führte sie hinein.
    Die Wände waren mit Landkarten bedeckt, auf denen Linien und Ziffern mit dickem schwarzem Filzschreiber eingetragen worden waren.
    Wheeler deutete auf einen Tisch. »Setzen Sie sich.«
    »Die Neuros suchen überall nach Ihnen«, begann Wheeler. »Sie wollen euch unter allen Umständen fangen. Und weil sie euch so dringend haben wollen, wollen wir euch mindestens genauso dringend haben. Um zu verhindern, dass sie euch in die Hände kriegen. Wisst ihr, warum?«

Sam schaute Dodge an, dann schauten beide Vienna an.
    »Erzählt es ihnen«, sagte Ranger mit einer müden Handbewegung. »Sie stehen offenbar auf unserer Seite.«
    »Okay«, sagte Sam schließlich, dann blickte er Wheeler an. »Wissen Sie, wer hinter der ganzen Sache steckt? Hinter den Neuros? Dem Krieg?«
    »Irgendeine Art Virus«, sagte Wheeler. »Das jedenfalls hat man uns gesagt. Ein Neuro-Virus, das sich durch die Neuro-Headsets verbreitet und jeden, der so ein Ding aufsetzt, zu einer Art Zombie oder Mutant macht, oder so was Ähnliches.«
    »So ungefähr«, nickte Dodge.
    »Vielleicht nicht ganz so dramatisch«, sagte Sam. »Aber die Story über das Virus ist . . . na ja, sie kommt der Wahrheit nahe genug.«
    »Na gut«, sagte Wheeler, »aber warum machen sich die Neuros fast in die Hosen vor Eifer, euch zu fangen?«
    »Wir haben das Gegenmittel«, antwortete Sam einfach.
    Wheelers Blick zuckte von einem zum anderen. »Soll das ein Witz sein, Junge?«
    »Kein Witz«, bestätigte Ranger ruhig.
    Sam fuhr fort: »Wir haben eine Art Gegenmittel für das Virus. Ein . . . Softwareprogramm. Wenn wir es schaffen, es über das Internet freizusetzen, könnten wir das Neuro-Virus abtöten . . . und die Kämpfe beenden.«
    Er verschwieg nur eine Kleinigkeit: dass die Welt dann in die Steinzeit zurückgestoßen würde. Dass sämtliche Computernetzwerke der Welt zerstört würden, möglicherweise für immer.
    »Ihr habt ein Gegenmittel. Und deshalb versuchen die Neuros, euch unter allen Umständen daran zu hindern, es anzuwenden«, wiederholte Wheeler langsam. Er starrte sie nachdenklich an. »Was ihr mir sagt, ist, dass diese Krankheit gar nicht geheilt werden will.«
    »Die Sache ist ein bisschen komplizierter«, meinte Dodge, »aber im Grunde haben Sie recht.«
    »Was spricht dagegen, es jetzt gleich durchzuziehen?«, fragte Wheeler. »Ein Stück weiter oben an der Straße haben wir einen Internetzugang.«
    »Geht nicht«, sagte Dodge. »Sobald sie uns sieht, äh, sobald uns die Neuros im Internet entdecken, werden sie sich auf uns stürzen – mit allem, was sie aufbieten können. Wir können das Gegenmittel nur von einem absolut sicheren Ort aus von der Leine lassen. Wo sie uns nicht kriegen können.«
    Wieder schaute Wheeler sie durchdringend an.
    Vienna hüstelte.
    »Cheyenne Mountain«, meinte Wheeler schließlich. »Dorthin wolltet ihr doch, stimmt’s?« Er nickte langsam. »Das ergibt einen Sinn. Ich alarmiere General Jackson oben in Fort Carson. Er soll seinen Notreaktionsplan in Gang setzen – das ist eine Verteidigungslinie rings um
    Colorado Springs.«
    Er trat vor eine der großen Karten an der Wand.
    »Alle Anzeichen und Ereignisse deuten darauf hin, dass wir uns bereits in einem Bürgerkrieg befinden«, erklärte er. »Der Krieg explodierte gewissermaßen aus dem Nichts, vor etwa einer Woche. Colorado, Kansas, Nebraska und Iowa werden weitgehend von uns kontrolliert. Hier und dort haben sich zwar kleine Gruppen von Neuros festgesetzt, aber das sind eher lästige
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