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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)
Autoren: Thomas Graser
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Nolan, es tut mir leid, ich habe zurzeit keine Kraft zum Reden. Bitte geh jetzt, in ein paar Tagen ruf ich dich an.« »Nein, Raven!«
    Nolan wurde nicht lauter, seine Stimme war nur wieder kraftvoll.
    »Genau das will dieses geisteskranke Subjekt erreichen. Du sollst ängstlich und zögernd handeln. Das werden wir aber garantiert nicht. Ich verstehe deinen Schmerz nur allzu gut. Das, was dir angetan wurde, ist kaum in Worte zu fassen. Darauf kann man sich nicht vorbereiten. Zumindest nicht alle Menschen …
    Du musst mir alles erzählen, dann wird der Mistkerl, der dir diese Angst und Qualen eingejagt hat, sehr bald seine gerechte Strafe erhalten. Raven, sieh mich an. Wenn du mir diverse Informationen wiedergibst, kann ich diesen Typen ausfindig machen. Seine Vorgehensweise ist vielleicht so etwas wie eine Visitenkarte oder sein Markenzeichen.
    Ich finde ihn, vertrau mir !«
    Raven sah ihn mit großen Augen an, seine Stärke kam langsam zurück, das spürte Nolan genau, deshalb sprach er weiter.
    »Du bist leer und traumatisiert. Das berührt natürlich deine Frau und auch mich, aber es ist dennoch ein stückweit von uns entfernt. Wir können dir nur mit allen Mitteln zur Seite stehen und dich moralisch unterstützen.
    Du musst dich von dieser Umklamme rung befreien und dich öffnen. Erst dann kann ich etwas unternehmen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Ich dachte, unser Schutzschirm ist mehr als ausreichend.
     
    Aber wie wir in deinem Fall sehen, wird sich immer eine Lücke auftun. Jeder Einzelne von uns ist und bleibt nun mal verletzlich und angreifbar. Sowohl unsere Familie als auch die Firma steht auf so starken Säulen, dass wir allem Bösen entschlossen entgegentreten können. Dennoch wird immer eine unbekannte, unberechenbare Potenz übrig bleiben. Irgendwo da draußen läuft ein bezahlter Psychopath herum, der dich, sprich uns, schädigen will. Dieses kranke Hirn muss wohl, dass müssen wir nun zugeben, mit krassen Denkstrukturen ausgestattet sein. Er muss auf ein großes Informationsnetzwerk und andere perverse Ressourcen zugreifen können. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn erwischen. Je eher du mir von dem Vorfall aus deinem Büro erzählst, desto eher kann ich diese, immer noch recht frische Fährte aufnehmen. Schade, dass Elise mich nicht eher angerufen hat. Mann!«
    Raven begann fast stotternd, aber er erzählte Nolan das Erlebte und beschrieb den Fremden genauestens, er behielt nur die letzten Worte für sich.
     
    »Da spaziert eine verkleidete Ratte einfach so durch unser wirklich engmaschiges Firmensicherheitsnetz und an deinen persönlichen Leibwächter vorbei?«
    Nolan schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Ich kann unseren Leuten nicht einmal einen Vorwurf machen. Der Täter war bestens vorbereitet und informiert.
    Der echte Sean Duke ist ein angesehener Wirtschaftsjournalist mit allerbestem Renommee. Ich kenne seinen Chefredakteur, Miles Morris, vom Finanz-Journal noch aus meiner Studienzeit. Mein letztes Interview habe ich vor gefühlten hundert Jahren gegeben. Du kennst die Einstellung meines Vaters zu jener Zunft, also meiden wir alle die Medien. Ich habe mir nichts dabei gedacht, als Miles mich vor zehn Tagen anrief und einen Gefallen einforderte. Er wollte mir seinen besten Mann schicken. Den kannte ich zumindest von einigen brillanten I nterviews aus der Zeitschrift. Wir haben sogar zusammen telefonisch den Fragenkatalog abgestimmt.
     
     
    Es ginge ihm nur um die Brauerei, weil sie zu den umsatzstärksten Unternehmen in Großbritannien gehört und sie bei ihrer großen Reportage nicht fehlen sollte.
    Ich habe einfach mal meine private Brille abgesetzt und nur an das Unternehmen, unsere neue Produktidee und diesbezügliche Marketingstrategie gedacht. Das kleine Info-Paket wollte ich ganz dezent mit einfließen lassen. Für die Konkurrenz wäre das einem mittleren Erdbeben gleichgekommen. Schon beim Telefonat mit Miles überkam mich ein wenig Schadenfreude. Aber dann kam ja alles anders. Natürlich wurde dieser Duke vorher durchleuchtet und bei seiner Ankunft seine Ausweispapiere und er selbst durchgecheckt. In seiner Laptop-Tasche war augenscheinlich nichts Auffälliges zu erkennen gewesen. Sicherlich waren das Klebeband und sein Messer in einem Geheimfach untergebracht. Dieser Fremde muss vom echten Duke das Auto und seine Papiere entwendet und sich wie Duke zurecht gemacht haben. Unsere Leute sind ja nicht ganz unfähig, David Junkers ist quasi deine rechte
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