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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)
Autoren: Rene Fried
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nur Renyan, sondern auch den singenden Bogen finden. Er sollte wieder zurück nach Panjan, genauso wie sein letzter Besitzer.“
    „Dann werden meine Wölfe, mein Sohn und ich euch als Reittier dienen“, sagte Ziron und Cale nickte bestätigend.
    „Da jetzt anscheinend alle wesentlichen Dinge geklärt wären“, sagte Raschuri ungeduldig, „könnten wir jetzt endlich los? Meine Haut trocknet langsam aus.“
    „Ja“, antwortete Jesta zufrieden. „Es kann losgehen.
    „Dann erlaubt mir euch hinüberzuhelfen“, erwiderte der Vlu kühl und noch bevor Jesta wusste wie ihm geschah, hatte Raschuri ihn auch schon unter den Armen gepackt und war mit ihm zurück auf den Rücken des Wolkenwals gesprungen.
    „Du solltest dich lieber gut festbinden“, rief Cale ihm noch rasch nach und warf ihm ein Stück Tau entgegen. „Binde es um deine Hüfte und an den Sattel, das müsste genügen. Und die Habyssusfrucht so schnell wie möglich runterschlucken, hörst du? Sonst schmerzt es zu sehr!“
    Jesta tat, wie ihm geheißen, und nachdem Raschuri zurück ins Meer gesprungen war, tauchte der Wolkenwal unter. Jesta hielt gespannt die Luft an und schloss die Augen.

    Als er sie wieder öffnete, sah er zum allerersten Mal in seinem Leben die Welt jenseits der Wasseroberfläche. Sein Blick wanderte auf seine rechte Hand, mit der er vor sich in das immer trüber werdende Wasser griff. Sein kurzes Fell wiegte sich in sanften Bewegungen hin und her, ebenso seine langen Haare, die ab und zu wie geisterhafte Schleier an seinen Augen vorbeizogen. Die Kälte, die er nach dem Abtauchen verspürt hatte, wich mit jeder weiteren Bewegung des Wolkenwals, sodass sich schon bald eine wohlige Wärme in ihm ausbreitete. Dass er weder durch Nase und Mund einatmen brauchte, verwirrte ihn jedoch sehr und er musste sich Mühe geben, nicht nach Luft zu schnappen, obwohl seine Lungen gar nicht nach dieser verlangten. Es war das seltsamste Gefühl, das er jemals verspürt hatte. Nur ein einziges Mal hatte er bisher Ähnliches gefühlt und das war hoch oben am Himmel, ebenfalls auf dem Rücken des Wolkenwals, diesem ältesten aller Geschöpfe. Und er, Jesta, ein Durandi aus den Hügellanden, saß nun tatsächlich ein weiteres Mal auf diesem Wesen und die Gedanken schossen durch seinen Kopf, wie ein nicht enden wollender Strom an Erinnerungen und Gefühlen und er dachte wieder an den Tag in Vaskania, an dem er Crydeol begegnet war. Dann spülte der Strom eine weitere Erinnerung herbei und er sah vor seinem geistigen Augen Crydeols Kampf gegen die Slynocks, Renyans Ergreifung in den Höhen des Molgebirges und all die anderen Stationen seiner langen Reise, deren Ziel nun bald erreicht war. Ein unglaubliches Glücksgefühl stieg in ihm auf, wie ein Rausch aus allen glücklichen und friedvollen Momenten seines bisherigen Lebens und fast drohte er sein Bewusstsein zu verlieren, so sehr übermannte ihn dieser Rausch.
    Doch plötzlich wurde er mit einem kräftigen Ruck in die Lehne des Sattels gedrückt, da der Wolkenwal nun an Geschwindigkeit zulegte, ohne dabei jedoch noch tiefer in die trüben Weiten hinab zu tauchen.
    Weit zu seiner linken sah Jesta mit einem Mal Raschuri, der ihnen in einer unglaublichen Geschwindigkeit folgte, bis der Wolkenwal nach einiger Zeit wieder sein Tempo drosselte und auf der Stelle verharrte. Raschuri schwamm nun eine enge Kurve und bewegte sich direkt auf Jesta zu. Alsbald hatte der Vlu den Sattel erreicht und deutete mit ernster Miene auf die Tasche des Durandi, in der sich der Kristallsplitter befand.
    Jesta drückte die Tasche an sich und sah Raschuri fragend an, der darauf mehrmals nach vorn in die Tiefe zeigte. Jestas Blick folgte Raschuris Hand, dann sah er, was der Vlu ihm zeigen wollte - irgendwo weit unter ihnen pulsierte ein schwacher Lichtschein, der durch das trübe Wasser nur schwer zu erkennen war.
    Raschuri deutete nun auf Jestas Ohren und schüttelte verneinend den Kopf. Dann öffnete er seine Hände und schob sie langsam aufeinander zu.
    Der Druck, dachte Jesta und hatte verstanden. Urca konnte nicht noch weiter hinabtauchen, nicht solange er auf seinem Rücken saß, ansonsten wäre der immense Druck des Wassers sein sicherer Tod. So öffnete er die Tasche, griff nach dem schimmernden Splitter und übergab ihn dem Vlu, der daraufhin anerkennend nickte und sogleich auf den Lichtschein in der Tiefe zu schwamm.
    Jestas Augen folgten seinen raschen Schwimmbewegungen, bis Raschuri plötzlich irgendwo inmitten des
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