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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz
Autoren: Andre Norton
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ihnen genauso. Wer könnte ein Interesse daran haben? Wer hat uns hier zusammengelesen?«
    »Diese Frage ist berechtigt, junger Mann.« Sie blickten auf und sahen Tsiwon in der Tür stehen. »Ich gehöre ebenfalls zu den Wesen, die das Datum interessiert. Wenn ich nicht mit aller Macht gegen die geplante Union mit Upshars protestiere, sehe ich schwarz für Naul.« Er schüttelte den Kopf und wandte sich dann an Andas. »Können Sie sich erinnern, an welchem Tag Sie zum letzten Mal in Ihrer gewohnten Umgebung waren?«
    »Es war der fünfte Tag nach dem Itubi-Fest. Oh, Sie denken natürlich an die galaktische Zeitrechnung. Lassen Sie mich nachdenken – das war im Jahre 2230 A.F.«
    »Unmöglich!« Elys schüttelte heftig den Kopf. »Es war 2195. Das weiß ich genau«, fuhr sie triumphierend fort, »weil das einen Tag vor …«
    »Sie sagen 2230, die junge Dame 2195«, wiederholte Tsiwon. »Ich habe guten Grund zu glauben, daß ich das genaue Datum weiß, weil ich an diesem Tag zwei wichtige Dokumente unterzeichnet habe. Und das war im Jahr 2246.«
    »Ich kann zur weiteren Verwirrung beitragen«, meinte Lord Yolyos trocken. »Meine letzte Besprechung hatte ich im Jahr 2200.«
    Andas blickte von einem zum andern. Der alte Tsiwon war jung und die junge Elys alt. Nur den Salariki schien die Diskrepanz nicht zu erschüttern.
    Während Andas nachrechnete, wie groß der Jahresunterschied in den verschiedenen Angaben war, sagte Lord Yolyos: »Man kann sich die Frage stellen, wie lange wir hier schon sind? Außerdem ist durch nichts erwiesen, daß wir alle zur gleichen Zeit gekommen sind.«
    Daran mochte Andas gar nicht denken. Wenn Tsiwons Zeitangabe stimmte, dann hatte er seine Chance längst verpaßt. Wer mochte jetzt regieren? Jassa, Yuor – oder sogar Anakue? Seit wann war er hier?
    »Wie können wir hier wegkommen?« fragte Elys. »Es hat wenig Sinn, über die Zeit zu sprechen. Ich halte es hier nicht länger aus. Ich muß fort.«
    Andas war zum Fensterschlitz gegangen. Der Ausblick war der gleiche wie aus seiner Zelle. Das Unwetter war vorüber.
    »Wir sollten Turpyn fragen«, sagte Yolyos.
    Andas drehte sich um. »Halten Sie ihn wirklich für einen Wächter, der nur vorgibt, einer unserer Leidensgenossen zu sein?«
    »Möglich. Dennoch hatte ich bei unserem ersten Treffen den Eindruck, daß er wie wir reagiert. Ich glaube, daß auch er in einem ihm unbekannten Gebiet wieder zu sich gekommen ist. Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß er sich hier schneller zurechtfindet als wir.«
    »Den Eindruck habe ich auch«, mischte sich Tsiwon ein. »Worauf warten wir? Fragen wir Turpyn und sorgen dafür, diesmal konkrete Antworten zu bekommen.«
    Weder Turpyn noch Grasty befanden sich in ihren Zellen. Zum zweitenmal stiegen sie die Rampe empor. Wegen der Reihe der Roboter war es schwer, den ganzen Raum zu übersehen. Hier könnte leicht jemand aus dem Hinterhalt überfallen werden. Andas wünschte, er hätte wenigstens sein Schwert bei sich.
    »Dort!« hörte er den Salakiri zischen und sah die halbgeöffnete Tür, auf die Yolyos deutete.
    Sie schlichen auf Andas’ Geheiß an der Wand entlang. Er traute Turpyn überhaupt nicht. Der Gedanke, daß ein Gefängnis allein von Robotern besetzt war, hatte er von Anfang an für höchst unwahrscheinlich gehalten.
    »… der ist nicht besser als die restlichen. Versuchen Sie es gar nicht. Mein Angebot ist das beste, das Sie interessieren kann.«
    Grastys ölige Stimme drang zu ihnen. Sie waren zu weit entfernt, um die leise Antwort zu hören. Dann sprach Grasty wieder. Seine Stimme schwoll ärgerlich an. »Sie werden es tun, weil Sie nicht besser dran sind als wir Veep!«
    Veep! Diese Bezeichnung war leider fast jedem Bewohner eines zivilisierten Planten bekannt. Also ein Boß der Diebesgilde! Wenn es sich in ihrem Fall um Kidnapping handelte, dann wurden sie als Geiseln festgehalten und von Turpyn bewacht.
    Der Salariki gab der kleinen Gruppe ein Zeichen. Während Tsiwon und das Mädchen stehenblieben, schlichen Yolyos und Andas Schulter an Schulter zur Tür und stießen sie mit einem kräftigen Fußtritt auf. Der Salariki sprang mit einem gewaltigen Satz vor. Andas folgte ihm. Grasty stand neben Turpyn, dem Veep, der vor einer kleinen Schalttafel saß.
    Beide fuhren beim Eintritt der anderen herum. Grasty trat einen Schritt zurück. Da der Raum eng war, landete er mit dem Rücken an einem Aktenschrank an der Wand. Andas stürzte sich auf ihn und machte ihn mit einem einzigen Hieb
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