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Andalusisches Feuer

Andalusisches Feuer

Titel: Andalusisches Feuer
Autoren: Lynne Graham
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Gastgeberin überflüssig.“
    „Du hast alles bestens organisiert.“
    „Gordon“, erinnerte Karen die Freundin ungeduldig. „Du hast mich hingehalten. Was? Wo? Wie? Freiwillig erzählt er mir überhaupt nichts, ich müsste ihn schon foltern. Und selbst dann würde er mir vermutlich nur das Nötigste verraten! Dennoch, er wäre genau der Mann, den Mummy und Daddy Southcott ihrer Tochter verordnen würden.“
    Rafael würde gegangen sein, wenn sie in das Partygetümmel zurückkehrte. Diese Aussicht beruhigte Sarah, und sie entspannte sich etwas. „Er ist Bankier.“
    „Wusste ich es doch!“, triumphierte Karen, sehr mit sich zufrieden. „Ich sagte zu ihm, er wäre Broker, Buchhalter oder Steuerberater. Darüber war er nicht gerade glücklich, aber er hat ein Gesicht wie ein Tresor. Ohne die magische Kombination kommst du nicht hinein.“
    Die lockere Unterhaltung mit Karen half Sarah, ihre Anspannung zu überwinden. „Wir sind wirklich nur gute Bekannte. Er ist Witwer, seine Frau starb letztes Jahr an Leukämie. Kurz darauf ist er von New York hierhergezogen“, berichtete sie voll Mitgefühl. „Verständlicherweise ist er noch nicht darüber hinweg. Es muss schrecklich für ihn gewesen sein.“
    Karen war bestürzt. „Oh nein!“, stöhnte sie. „Ich muss ihn sofort aus der Bar holen! Kein Wunder, dass er so seltsam schaute, als ich ihm den Witz von der Blondine und dem Bestatter erzählte.“ Ihre Verlegenheit verflog jedoch schnell wieder, und sie lächelte. „Andererseits denke ich, dass dein Freund besser mit seinem tragischen Verlust fertig wird, als du vermutest. Nachdem ich ihn von dir losgeeist hatte, sah er gar nicht mehr so verschlossen aus. Gordon, meine Liebe, ist bereits halbwegs in dich verliebt!“
    Sarah sah sie erstaunt an. „Das ist er auf keinen Fall. Ich kenne ihn doch kaum. Er hat ein paar Wochenenden im Haus meiner Eltern verbracht. Wir waren ein-, zweimal beim Lunch, sind ins Theater gegangen … mehr nicht.“
    Karen schüttelte den Kopf. „Du bist mit ihm zusammen. Das hast du nur noch nicht bemerkt.“
    „Du verstehst das nicht“, protestierte Sarah unsicher.
    „Bloße Bekannte benehmen sich nicht wie Wachhunde, außerdem bist du so hübsch, dass er einfach auf sinnliche Gedanken kommen muss. Das ist doch kein Problem, oder?“
    „Gordon und ich waren ganz offen zueinander.“ Nur mit Mühe gelang es Sarah, das amüsierte Lächeln zu bewahren. „Wir haben beide kein Interesse an einer emotionalen Bindung. Ich mag ihn, aber das ist auch wirklich alles.“
    „Er sieht gut aus, ist erfolgreich und ungebunden, und alles, was dir einfällt, ist, dass du den Mann magst?“ Karen war entsetzt von dem Eingeständnis. „Was soll ich nur mit dir anfangen? Ist das die Frau, die unsere ganze Schule überrascht hat, als sie in der Abschlussklasse mit einem völlig unpassenden Ausländer durchgebrannt ist? Das hatte Stil, meine Liebe! Wo sind deine Risikobereitschaft und Spontaneität geblieben?“
    Die wiedergekehrte Farbe verschwand schlagartig aus Sarahs Gesicht. „Ich bin erwachsen geworden“, murmelte sie knapp.
    „Nein, du hast dich selbst begraben“, widersprach Karen. „Sieh mal, ich habe dich nie nach dem Scheitern deiner Ehe gefragt … zumindest nicht mit Nachdruck. Natürlich weiß ich, dass diese Zeit sehr schmerzhaft für dich war, sonst hättest du inzwischen darüber reden können. Aber, Sarah, es gibt auch ein Leben außerhalb der Mutterschaft. Weiß Gott, jeder darf seine eigenen Fehler machen. Dein erster war gleich ein Volltreffer. Na und? Ich glaube nicht, dass ich mich mit achtzehn bei der Wahl meines Lebensgefährten geschickter angestellt hätte. Doch du kannst dich wegen einer üblen Erfahrung nicht für immer ins Schneckenhaus verkriechen!“
    „Bist du fertig mit deiner Predigt?“ Ein oder zwei Drinks, und Karen mutierte zum Kreuzritter! Unglücklicherweise hatte sie keine Ahnung, wovon sie sprach. Sarah hatte nicht einfach nur den falschen Partner gewählt, sie hatte Betrug, Zurückweisung und tiefste Einsamkeit erlebt.
    Mit einem ziemlich rüden Fluch machte Karen sich Luft, sprang auf und zog ihre Lippen vor dem Spiegel nach. „Du weißt gar nicht, wie viel Glück du hast. Gordon ist süß. Ich mochte ihn auf den ersten Blick!“
    Sarahs Mundwinkel zuckten. „Dann nimm ihn dir!“
    Karen sah sie schief an. „Dazu müsste ich schon Gewalt anwenden. Es hat ihn erwischt. Und er passt zu dir wie maßgeschneidert. Gib ihm wenigstens eine
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