Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
Autoren: David Chandler
Vom Netzwerk:
steile
Gipfel einst den Himmel durchbohrt hatte, und seine Geschichte war lang und
wechselhaft. Er ragte an der Ostgrenze des Königreiches von Skrae auf und war
die höchste Spitze des Weißwallgebirges. Vor vielen Jahrhunderten hatten die
Zwerge in seinem Innern eine Stadt erbaut, die sie das Haus der langen Schatten
genannt hatten. Später waren Elfen – die Letzten ihrer Art – in
diesen Hohlraum unter der Welt eingezogen. Achthundert Jahre lang hatten sie
sich dort versteckt gehalten, ohne dass die Menschen an der Oberfläche etwas
davon geahnt hatten.
    Dann kamen fünf Narren aus dem Westen und machten
alles zunichte.
    Cythera erklomm einen hohen Geröllhügel, wählte
sorgfältig jeden Schritt und überprüfte die Steine mit den Händen, um sich zu
vergewissern, dass sie sich nicht bewegten, bevor sie einen Fuß daraufsetzte.
Als sie den Gipfel endlich erreicht hatte, schwitzte sie heftig. Von hier oben
erkannte sie das neue Tal, das sich an jener Stelle befand, wo einst
Wolkenklinge aufgeragt war. Das Tal war so breit wie eine Straße durch den
Weißwall, und ein kalter Wind strich wie ein Fluss aus Luft über das endlose
Steinfeld. Dort drüben im Osten dehnte sich die große Steppe aus, über welche
die Barbaren herrschten. Hinter ihr im Westen lag Skrae, das Land ihrer Geburt.
    Â»Wie viele Jahre lang erhob sich Wolkenklinge wohl
dort? Als wir den Berg zum ersten Mal sahen, schien er für die Ewigkeit gemacht
zu sein«, sagte Malden, der Cythera folgte.
    Sie wandte sich um und sah den Dieb geschickt wie eine
Ziege von Stein zu Stein springen. Angesichts dieser mühelosen Geschicklichkeit
musste sie lächeln. Er war ein kleiner Mann und dürr wie eine streunende Katze,
aber er besaß eine natürliche Anmut, die ihr immer wieder den Atem raubte.
    Â»Wolkenklinge erhob sich länger, als du dir vorstellen
kannst«, erwiderte Cythera. Sie war die Tochter einer Hexe und kannte daher
einige der Geheimnisse des Universums. Falls sie versucht hätte, Malden die
Länge eines Weltalters zu erklären, hätte er bloß einen starren Blick bekommen,
das wusste sie genau. Was nicht heißen sollte, dass er einfältig war. Auf seine
Weise war er durchaus klug, wenn auch leichtsinnig. »Hier«, sagte sie und
streckte die Hand aus. Er nahm sie und hielt sie vorsichtig wie einen Blumenstrauß
umfasst. Als er neben ihr stand, küsste er ihre Fingerspitzen, eine nach der
anderen.
    Â»Nicht«, murmelte sie, aber es klang wenig
überzeugend. Sie wollte ihn umarmen, ihn hinter den Felsen zu Boden ziehen
und … nun ja. Sie musste sehr vorsichtig sein, zumindest für eine Weile. Sie
zog die Hand zurück und wandte sich nach Westen. Dort unten am Rand des
Weißwalles war noch immer die Marschkolonne der Elfen zu sehen, die auf einen
Wald in der Ferne zuhielt. Sie waren zu Fuß,
bewegten sich aber schnell, denn sie suchten verzweifelt Schutz vor dem
blauen Himmel. Sie fanden diese ausgedehnte Leere Furcht einflößend, denn
keiner von ihnen hatte sie je zuvor gesehen. »Glaubst du, sie schaffen es?«,
fragte sie. Der Wald, dem sie sich näherten, war nur der erste Halt auf einer
langen Reise.
    Â»Ihre Vorfahren beherrschten dieses Land, lange bevor
wir kamen und es ihnen wegnahmen«, sagte er. »Sie sind zäher, als sie aussehen.
Und sie haben Slag als Führer.«
    Cythera nickte. Sie hatte den Zwerg nur ungern ziehen
lassen, aber die Elfenkönigin wäre niemandem als ihm gefolgt.            »Croy wird eine Weile vor ihnen
herreiten und dafür sorgen, dass man sie nicht entdeckt«, fügte er hinzu. Falls
menschliche Beobachter herausfänden, dass wieder Elfen im Königreich unterwegs
waren, würde das nur mit Blutvergießen enden. Die Elfen hatten sich aus gutem
Grund so lange unter dem Berg Wolkenklinge verborgen gehalten. »Wie er mir
sagte, kehrt er nicht vor Einbruch der Morgendämmerung des nächsten Tages
zurück.« Er setzte eine Miene auf, die er wohl für anzüglich hielt. »Damit sind
nur noch wir beide hier. Ich soll auf dich aufpassen, solange er weg ist.«
    Er trat näher an sie heran und legte ihr sanft eine
Hand auf die Hüfte.
    Zum zweiten Mal an diesem Tag wich sie zurück, wenn
auch gegen ihren Willen. »Wir müssen miteinander reden«, murmelte sie. »Ich bin
noch immer Croy versprochen.« Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher